Gerade mache ich mir ein wenig Gedanken, nachdem sich das Gespräch am Montag ein bisschen gesetzt hat. Ja, ich bin teilweise wirklich wütend. Ich habe die Nase voll von teilweise sogar Geistlichen, die mir so Sätze mitgeben wie "Die Bibel ist ein Märchenbuch" oder so Aussagen bringen, die Auferstehungsberichte seien eben die antike Art, die Idee auszudrücken, dass Jesus irgendwie noch leben würde. Ich finde solche Aussagen erstens hochproblematisch und zweitens fühle ich mich mit sowas dann auch im Stich gelassen. Natürlich, eine Person, die Jahre damit zugebracht hat, ausschließlich über geistliche Themen zu reflektieren, ist wahrscheinlich im Glauben auch auf eine andere Art gefestigt und sieht das vielleicht garnicht, dass solche Spitzen Redebedarf nach sich ziehen. Vielleicht aber auch Schwachsinn. Mich verunsichert das jedenfalls und ich finde es mühsam und anstrengend, dann jedes Mal Wochen damit zuzubringen, mich innerlich in Gedanken aufzureiben, bis ich meine eigene Theologie wieder im Lot habe (also nicht im Sinne von "alle Widersprüche unterdrückt habe", sondern nachgedacht, hinterfragt, Fragen verworfen, andere Fragen zugelassen... ...). Das sind echt schlimme Stunden für mich und das macht keinen Spaß. Vielleicht ist es wichtig, mag sein. Aber doch bitte nicht ohne Begleitung und Hilfestellung. Überhaupt habe ich gerade die Nase voll von diesem "Einzelkämpferchristentum" und wünsche mir echte Gemeinschaft. Keine Laberrunde, wo einzelne Personen dann das Wort dauerhaft annektieren und ihre exklusive Weltsicht aufdrängen. Keine Gemeinschaft pro forma, wo dann aber doch wieder jeder für sich steht. Irgendwas tieferes.
Überhaupt, was ist das denn für ein unsäglicher Käse? Diese "Idee, dass Jesus irgendwie noch lebt" ohne richtige Erklärung dieser totalen Kehrtwende einer Anhängerschar, die gerade angesehen hat, wie ihr Meister buchstäblich körperlich vernichtet wurde. Wegen irgendeiner Softcore-Idee? So ein unglaublicher Quatsch! Ich merke das an mir selber, für so eine Idee, oder irgendein Geschwafel darüber, dass die Liebe siegt oder "von irgendwoher ein kleines Lichtlein kommt", bräuchte ich keinen Glauben und keine Kirche. Wenn das der Kern der Sache sein sollte, empfehle ich, die Kirche aufzulösen, weil man dan besser was anständiges lernt oder sich erschießt. Diese ganze Welt ist so unglaublich schwachsinnig und banal manchmal. Ein riesiger Zirkus des Grotesken. Soll es das gewesen sein? Ich hoffe und glaube nicht. Ich muss irgendwo hin, wo man die ganze Frage ernst nimmt, wo das ungeheuerliche Ausmaß der Bedeutung der Frage nach Gott gewürdigt wird. Wo Platz für die Suche und das Fragen nach ihn ist. Ohne "...ist ein Märchenbuch" und irgendwelche halbgaren Ideen. Isch habe fertich!