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Donnerstag, 5. August 2021

Ein Quantum Festfreude benötigt!

Hühner! Hühner! Überall nur verdammte Hühner!



Seltsame Tage, etwas schon von Frühherbst am Morgen. Lebenszweifel und saure Skepsis. Ein Quantum Festfreude benötigt!

Habe heute beschlossen, das Markus-Evangelium durchzulesen. Hintergrund ist ein grandioser Vortrag von Dr. Franz Toth auf Worthaus, den ich nun schon vor einigen Monaten gehört habe und der immer noch nachwirkt. Möchte diesem Jesus begegnen, hier in meinem Leben. Gerade, weil manches ansonsten gerade etwas stolpert.

In einer Woche soll ich nun den Probeabend Midgard leiten. Aktuell habe ich überhaupt keine Lust, schon, weil mich dieses "Probeabend" so unter Druck setzt. Gerne wäre ich ganz wo anders.

Mittwoch, 21. Juli 2021

Etliches fiel unter die Dornen

 
In einer Woche nahen für mich Tage der Auffrischung. Warum ich das erwähne ist, weil ich mir relativ viel vorgenommen habe. So möchte ich z. B. eine erneute Kleinwallfahrt nach Mariahilf in Neumarkt unternehmen und eine Wanderung von Schnaittach nach Vorra steht auch auf dem Programm. Mal sehen, was da kommt.


Das heutige Tagesevangelium, so altbekannt es vielleicht sein mag, hat für mich heute eine gewisse Aktualität:

Matthäus 13,1-9
1 An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an das Meer. 2 Und es versammelte sich viel Volks zu ihm, also daß er in das Schiff trat und saß, und alles Volk stand am Ufer. 3 Und er redete zu ihnen mancherlei durch Gleichnisse und sprach: Siehe, es ging ein Säemann aus, zu säen. 4 Und indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen's auf. 5 Etliches fiel in das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. 6 Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre. 7 Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten's. 8 Etliches fiel auf gutes Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!

⇒ Was ist es, was Leute heute davon abhält, das Evangelium anzunehmen? Was steht den zeitgenössischen Menschen im Wege, um zu glauben? Manchmal hört man ja schon Sätze wie "Ich würde das total gerne glauben, aber ich kann es einfach nicht...". Ging mir früher genauso. Ab und zu habe ich den Eindruck, dass die Reaktion der Kirche hierzulande eher in Richtung "Besseres Programm anbieten! In aktuellen Fragen des Zeitgeschehens mitmischen!". Klar, das ist teilweise wichtig. Aber ist es wirklich das, was für den Glauben zählt? Eine schlaue Antwort habe ich nun nicht direkt, bin aber der Meinung, dass es nicht die Verpackung allein ist. Es hat vielleicht auch (unpopulär Meinung!) mit der Bereitschaft des Empfängers einer Botschaft, tatsächlich hinzuhören, zu tun. Und mit Beziehung. Ich wünsche mir, dass viele Menschen für sich erkennen, dass das ganze alltägliche Hamsterradrennen noch nicht alles sein kann, nicht sein darf. Und dann offen werden, auch für das Evangelium von Jesus Christus.



Mittwoch, 12. Mai 2021

Ein schöner Widerspruch. Regen auf frühlingsfrisch-grünem Laub.

 
Habe nun tatsächlich die erste der heißbegehrten Impfungen gegen diese seltsame Pest erhalten. Hatte nun garnicht mehr damit gerechnet. Bisher geht es mir gut, mir sind weder Eselsohren gewachsen noch leuchte ich im Dunkeln. (Wobei so ein Leuchtfeature sicher ab und zu nützlich wäre. Gerade so im Outdoor-Bereich) ...

Es regnet. Regen ist schön. Und gleichzeitig schwierig. Ein schöner Widerspruch. Regen auf frühlingsfrisch-grünem Laub. Gesang eines Vogels. Sehr schön! Regen ist auch gut, um die Psalmen zu lesen. Habe mir das für irgendwann in den nächsten Wochen vorgenommen. Einmal wieder das komplette Buch der Psalmen durchlesen.

Der Tag hat gerade erst begonnen. Was er noch bringen mag?



Montag, 12. Oktober 2020

Senfkornbibel

Einheitsübersetzung: "Senfkornausgabe"

 
Habe heute entschlossen, die Augen nicht länger vor den Tatsachen zu verschließen: ich sammele Bibeln. Verschiedene Übersetzungen in verschiedenen Ausgaben und Designs. Denke, das kann man so sagen. Bin inzwischen bei ca. sieben unterschiedlichen Versionen des "Buchs der Bücher" angekommen. Und nun habe ich mir mithilfe eines bestehenden Geschenkgutscheins noch die oben zu sehende "Senfkornausgabe" der Einheitsübersetzung geholt (Danke an den Spender an dieser Stelle!).

Jetzt ist es aber mitnichten so, dass ich die auf unterschiedliche Weise erworbenen (manche waren Geschenke, manche habe ich gefunden, manche vor der Vernichtung oder dem Verstauben gerettet, einige wenige habe ich selbst zum Neupreis gekauft) Bibeln im Regal verstauben lasse. Nein, gelesen werden sie eigentlich alle. Manche mehr, manche weniger, aber jede Bibel findet von Zeit zu Zeit ihren Weg in meine private Andacht. Und alle haben auch ihre Geschichte. Da gibt es eine Neue Genfer Übersetzung, die ein Geschenk eines Freundes war, die ein paar mal mit zu einem sehr kurz bestehenden Hauskreis gekommen ist, und die ich gerne lese, weil sie, wie es ein Jesuitenpater, mit dem ich mal ein Gespräch über Bibeln führte, so schön sagte "das beste aus zwei Welten vereint", nämlich aus den Welten der Texttreue und der leichten Verständlichkeit.
Da gibt es eine alte und etwas zerknitterte Einheitsübersetzung, die ich für etwa zwei Euro gebraucht als Flomarkt-Artikel gekauft habe, die allerlei wahrscheinlich von Schülerhand gekritzelte pseudo-okkulte Parolen enthielt, die ich erstmal entfernen musste.
Oder meine revidierte Luther-Bibel, deren Seiten im Buch Tobit leicht zusammenhaften, weil ich sie meistens im Frühsommer im Park laß, wobei mir seltsamer gelber Blütenstaub hineinrieselte, der dann eine gewisse Klebwirkung entfaltete. Und so weiter. Alle haben ihre Geschichte und ich hoffe, dass ich in nächster Zeit wieder etwas häufiger die Zeit und den Raum finde, aus dem Wort Gottes zu lesen.



Donnerstag, 4. Juni 2020

Menschliches Versagen



Zurzeit begleitet mich manchmal eine kurze Stelle aus dem 2. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth, in der Paulus (grob zusammengefasst) über Schwachheit schreibt. Paulus erzählt von "...ein(em) Pfahl fürs Fleisch ..., ein(em) Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage ..." (2. Korinther 12,7). Da ist etwas, das Paulus scheinbar wirklich plagt. Der Apostel berichtet auch davon, wie er wieder und wieder ("Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, daß er von mir ablassen möchte.") im Gebet diese Plage angesprochen hat. Und dennoch bleibt sie ihm. Der Engel Satans schlägt weiter mit Fäusten auf ihn ein.

Schwachheit. Das ist für mich im Zusammenhang meines Gedankens erstmal das, was man vielleicht "menschliches Versagen" nennen könnte. Ich habe auch meine persönlichen Schwachstellen, die vor mir selbst das Bild vom netten Typen oft plötzlich Lügen strafen und man steht da: "Bin ich das?". Diese "Engel Satans" können viele Gesichter haben. Mancher kämpft vielleicht mit Charakterschwächen, die belasten oder mit der Umwelt in Konflikte bringen. Mit schlechten Angewohnheiten. Vielleicht auch mit Krankheit und körperlichen Gebrechen. Das kann einen mitnehmen. Gerade bei Dingen, die man eben nicht mit ein bisschen Selbstdisziplin bekämpfen kann. oder für die es kein Heilmittel gibt. Mir persönlich hilft das, zu wissen, dass es auch Dinge gibt, die ich nicht so schnell loswerden kann und die auch von Gott erstmal nicht wegnimmt. Das ist unbequem, aber auf der anderen Seite ist so eine Grenzerfahrung auch heilsam.
Paulus wendet hier den Blick zu Gottes Gnade: "Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!" erfährt er im Gebet. Und das ist für mich dann auch die Perspektive. Da gibt es eine heilende Kraft, eine versöhnende Kraft. Sie kommt von Gott her, der immer neu schafft und diese Ewigkeitsperspektive öffnet, die Mut machen kann, durchzuhalten.

Donnerstag, 19. März 2020

Vergebliche Mühe

1 Und wiederum sah ich alle Bedrückungen, die verübt werden unter der Sonne; und siehe, da flossen Tränen von Unterdrückten, die keinen Tröster hatten; und weil die Hand ihrer Unterdrücker so stark war, konnte sie niemand trösten. 2 Da pries ich die Toten, die längst gestorben sind, glücklicher als die Lebenden, die jetzt noch am Leben sind. 3 Aber besser als beide ist der daran, welcher noch gar nicht geboren ist, weil er das leidige Tun, das unter der Sonne geschieht, gar nicht gesehen hat.
4 Ich sah auch, daß alle Mühe und alles Gelingen im Geschäft nur den Neid des einen gegen den andern weckt; und auch das ist eitel und ein Haschen nach Wind!

Prediger 4,2-4

Heute sprangen mir diese Verse bei der Bibellese ins Auge. Mit dem Gefühl, das da mitschwingt, kann ich etwas anfangen. Sinnlose Mühe. Der Gedanke, dass die Welt ansich verdorben ist, das Gute und die Gerechtigkeit eben nicht siegen, jeder Erfolg vorübergehender Art ist und im schlimmsten Fall nur jetzt noch unvorhergesehenen Dinge auslöst, die alles wieder zunichte machen und verschlimmern und am Schluß nur, wie der Prediger sagt, "eitles Haschen nach Wind" übrig bleibt. Für mich stellt sich da die Sinnfrage. Renne ich wie blind materiellen Gütern nach? Meiner Karriere? Vergöttere ich Jugend und körperliche Fitness? Ist es das? Oder nutze ich diese eh von Sinnlosigkeit, Scheitern und Tod bedrohte Zeit, um auch tiefe Erlebnisse zu haben und zuzulassen: Erlebnisse in den Kategorien Geist und Gott. Das Streben nach echter Freundschaft, nach Verständnis, einem Gefühl des Zusammenhangs und der Zusammengehörigkeit?

Das Leben ist gut. Aber für mich lohnt es, manchmal auch danach zu fragen, wer es ist, der diesen Schatten wirft, der unsere Welt und alles darin ist.


Mittwoch, 11. März 2020

Glauben

Wie angedroht nochmal so eine Art Glaubensbekenntnis bzw. Wertekompass. Verzehr auf eigene Gefahr.

Ich glaube an/, dass...


  • ...Das Rätsel des Daseins aller Dinge, das zu einer Beschäftigung mit höheren Dingen, der Suche nach Wahrheit und zur Suche nach (einem) Gott einladen kann sowie an die Schönheit und Herrlichkeit dieses Rätsels.
  • ...An das menschliche Bedürfnis nach Spiritualität, dem man nachgehen kann sowie an die bei verantwortungsbewusst ausgeübter Spiritualität evtl. positiven Effekte ebendieser auf den Menschen.
  • ...die Pflicht, spirituelle Lehren auch kritisch zu hinterfragen, damit sie zu keinen Ideologien und schädlichen Gedankenkonstrukten auswachsen können.
  • ...das Vorhandensein von guten Gründen, die für die Existenz (eines) Gottes sprechen.
  • ...Mir persönlich Gebet gut tut und ich darüber hinaus besondere Erfahrungen und Erkenntnisse in und durch Gebet und Meditation hatte.
  • ...Ein Gefühl der Führung im Leben (durch Gott oder eine höhere Macht und/oder angeborene und geschenkte Intuition?)
  • ...Zufall
  • ...Düsternis und bedrohliche Seiten des Lebens, negative Seiten am Menschen, die nicht verdrängt, sondern aktiv bewältigt, angegangen, angenommen und teilweise transformiert werden wollen sowie an die Schönheit auch der Düsternisse, des Erhabenen und auch Bedrohlichen.
  • ...Freundschaft, Kameradschaft im alltäglichen Leben, Treue und Liebe, Tapferkeit im Ertragen, das Schöne.
  • ...daran, dass jeder Mensch der Vergebung würdig ist, wenn er sie sucht und möchte.
  • Vergebung und Nachsicht, Empathie
  • ...Verantwortung für das eigene Leben und Sein.
  • ...die Pflicht sowie das Geschenk, sich eine eigene Moral zu erarbeiten und dieser zu folgen. (Nicht im Sinne von moralischer Beliebigkeit sondern in dem Sinne, dass "mir egal" dann und wann keine Option ist und man sich innerlich positionieren sollte.)
  • ...die Gewissensfreiheit.
  • ...kritisches Denken und die Möglichkeit, das eigene Handeln zu hinterfragen.
  • ...die Möglichkeit, nicht derselbe bleiben zu müssen.
  • ...die Wahrheit, die speziell in der Bibel zu finden ist. Gleichzeitig auch an wichtige menschliche (und vielleicht göttliche) Weisheiten, die in anderen wichtigen Büchern der Menschheit und auch z. B. in Poesie zu finden sind.
  • ...es keinen Sinn macht, das "Heilige" auf der Waage wiegen zu wollen und mit ähnlichen Mitteln wie zur Bestimmung der Länge einer Fahrzeit oder der Behandlung eines Kochrezeptes anzusehen.
  • ...das geheimnisvolle Wesen und die Kraft der Natur
  • ...das Wunderbare und die Größe des Menschen, auch an seine Schrecklichkeit und Abgründe. Sein widersprüchliches Wesen.
  • ...Die Wissenschaften, Medizin, Philosophie und deren guten Nutzen für die Menschen.
Dies sei so/Amen!

(Ohne besondere Wertung in der Reihenfolge sowie ohne Anspruch der Vollständigkeit. Bewusst oft sehr offen formuliert. Wird evtl. auch nochmal nachbearbeitet)

Montag, 24. Februar 2020

Das "Gute", moralischer Referenzrahmen und kognitive Dissonanzen


19
Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht will. 20 Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht will, dann bin nicht mehr ich der Handelnde, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21 Ich stelle also ein Gesetz des Bösen in mir fest, obwohl ich doch das Gute tun will.

- Römer 7,19-21

 Obige Verse brachten mich heute ein wenig ins Grübeln. In letzter Zeit fühle ich mich häufig mit der Fragestellung nach dem Referenzrahmen, in dem das menschliche Handeln zu bewerten ist, konfrontiert. Einige Christen sagen, dass der Mensch ja aus sich garnichts Gutes vollbringen kann und nur durch die Gnade Gottes besteht. In einem Gespräch verdeutlichte jemand seine Vorstellung vom "christlichen" Leben des Menschen als eine Art Videospiel, in dem man ständig "stirbt", also scheitert, es aber im Endeffekt nichts macht, weil Gott ja vergibt.

Hm... mich hat das alles ein bisschen nachdenklich gestimmt. Das Leben als end- und sinnlose Arbeit eines Sisyphos? Ob es so gesund ist, sich selbst nach einem unglaublich hohen Maßstab (nämlich einem "göttlichen Maßstab") zu bewerten, in dem man ja zwangsweise immer scheitern muss? Ändert das etwas, dass man sich das Scheitern dann nachher durch eine geglaubte oder gedachte Gnade Gottes wieder aus dem Logbuch herausstreicht? Ich weiß nicht. Insgesamt glaube ich nicht, dass solches Denken so gut ist. Habe selber auch immer wieder an der Frage gekaut und daran gelitten und mittlerweile sage ich, dass ich es für besser halte, an menschliches Tun keinen göttlichen Maßstab anzulegen um dann wieder in der Kiste für Sünder zu landen. Selbst wenn es einen Gott gibt, der vergibt, ich halte es auf lange Sicht für die psychische Gesundheit absolut schädlich, immer in diesen Negativkategorien zu denken und all sein Tun nach der Himmelsschablone zu messen. Mag sein, dass Christen hier und da irgendwelche Sonderlehren und Tricks (Entschuldigung, ich nenne das jetzt einfach so.) einbauen von wegen "Wir sind von uns aus böse, jedoch: Wiedergeburt im heiligen Geist, dadurch sind wir frei und können dann endlich das Gute so tun, wie Gott das von uns will und wir können seine Taten tun... ... ...", mit denen das Dilemma dann gedanklich umgangen werden kann. Aber... nee... passiert nicht, behaupte ich. Es gibt keinen Menschen auf der Erde, der, legt man den "Himmelsmaßstab" an, nicht in Sekunden zur Vollpfeife mit einem extremen Moraldefizit wird. Steile These.

Ich nehme da jetzt noch eine andere Kurve. Mein Vorschlag ist nämlich nicht, uns deswegen nun zu einer "Gruppe schwächlicher Versager und böser Unholde e. V." zusammenzuschließen und den lieben langen Tag auf gelben Plastikstühlen zu hocken und zu jammern: "Ach, ach, was sind wir böse und schlecht, und Gott, Gott ist so gut, aber wir, wir sind so schlecht...", sondern ich schlage vor, dass wir in gewisser Hinsicht menschliches Verhalten lieber nach einfachen menschlichen Maßstäben bewerten. Und dann auch bei uns selber feststellen: "Moment mal, oft bin ich gar kein solches Monster". Einiges kriegt jeder hin, wenn man als Maßstab nur einfach die entsprechende Situation des entsprechenden Menschen heranzieht. Demut angesichts der Gegenwart Gottes (für Christen) oder des vergleichsweise geringen Handlungsradius des Menschen (für Atheisten oder Astronomen) oder der Größe aller Vorgänge im Universums ist gut und ein wichtiges Korrektiv, keine Frage.
Aber für das menschliche Leben nehme man vielleicht besser doch das menschliche Leben als Bezugspunkt. Dann muss man auch nicht verzweifelt und in Selbstzerfleischung auf das Eingreifen des heiligen Geistes oder des neuen sowjetischen Menschen warten um endlich perfekt sein zu können, sondern man kann einfach auch mal perfekt-unperfekt herumwursteln und sich eigenverantwortlich auch mal über was freuen oder sich selbst auf die Schulter klopfen bei den nicht wenigen Malen, bei denen ein jeder das wohl auch verdient. Und Gott dafür danken.


Mittwoch, 1. Januar 2020

Kaum hat sich...

Kaum hat sich der Pulverdampf gelichtet, beginnt auch schon erbarmungslos das neue Jahr.
Gestern besuchte ich einen sehr stimmungsvollen und emotionalen Jahresabschlussgottesdienst in "meiner" Gemeinde <- Man  höre und staune.
Dort gab es auch die Gelegenheit, einen Bibelvers für das kommende Jahr zu ziehen. Ich tat dies und zog:

"Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet."
(Psalm 66,20)


Mal sehen, was das nächste Jahr bringt. In den nächsten Minuten bringt es ziemlich sicher eines: Wäsche, gewaschen. 


Sonntag, 8. September 2019

Sonne und Mond, Feuer und Hagel, Schnee und Dunst, Sturmwind, der sein Wort ausführt...



Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle leuchtenden Sterne! Lobet ihn, ihr Himmelshöhen und ihr Wasser oben am Himmel! Sie sollen loben den Namen des HERRN; denn sie entstanden auf sein Geheiß, und er verlieh ihnen ewigen Bestand; er gab ein Gesetz, das nicht überschritten wird. Lobet den HERRN von der Erde her, ihr Walfische und alle Meeresfluten! Feuer und Hagel, Schnee und Dunst, Sturmwind, der sein Wort ausführt; Berge und alle Hügel, Obstbäume und alle Zedern; wilde Tiere und alles Vieh, alles, was kriecht und fliegt; die Könige der Erde und alle Nationen, die Fürsten und alle Richter auf Erden.

* Psalm 148,3-11


Samstag, 24. August 2019

Neues biblisches "Nutztier" und vermuskelkatert

Potentielle Nutzbibel, die nichts mit
Sport zu tun hat


Wie angekündigt begab ich mich gestern zu einem Probetraining in Sachen Selbstverteidigung/Kampfsport. Die Folgen sind enorm! Abgesehen davon, dass es ziemlichen Spaß gemacht hat, habe ich nun Muskelkater an Stellen, von denen ich garnicht wusste, dass man dort Muskelkater bekommen kann. Unterarmmuskelkater, der dann auch z. B. das Tippen auf der Tastatur relativ anstrengend gestaltet... haha! Aber das hat sich gelohnt!

Ein freundlicher Mensch hat es mir nun auch noch möglich gemacht, mir eine als "Mittagspausenbibel" gedachte Bibel zuzulegen. Meine bisher genutzte Ausgabe enthält größtenteils nur die Schriften des Neuen Testaments. Also nichts mit mal die Schöpfungsgeschichte genauer betrachten oder sich mal Gedanken über einen der Propheten zu machen. Abhilfe soll nun die oben abgebildete Nutzbibel im Taschenformat schaffen. Ich habe bewusst ignoriert, wie schön das Buch eigentlich aufgemacht ist und mir vorgenommen, sie wirklich nicht zu schonen. Transport im Rucksack zwischen den üblichen Alltagsgegegenständen soll sie durchstehen, wüstes Durchblättern und Querlese. Auch mal auf einer Holzbank einfach so abgelegt sein. Reinschreiben, wie manche Leser das ja machen, werde ich zwar nicht, aber mein Vorsatz ist, vor dieser Bibel als Buch und Werk aus Papier keinerlei Respekt zu haben. Das ist den Inhalten vorbehalten. Ich freu mich drauf!

Donnerstag, 22. August 2019

Als ich unter einem Baum saß

Baum (Serviervorschlag)

Momentan habe ich wieder relativ große Freude daran, täglich in meiner kleinen Taschenbibel zu lesen, die ich vor Jahren zufällig auf einem Briefkasten liegend gefunden habe. Vielleicht liegt das auch an meiner Herangehensweise. Ich sehe das momentan ganz entspannt. Ich lasse den Text einfach auf mich wirken. Ich erlaube mir, Sätze wenn es sein muss aus dem Zusammenhang zu reißen und mich von ihnen in (scheinbar) ganz andere Themenbereiche meines Lebens leiten. Wenn mich etwas ärgert, spreche ich das im Gebet auch aus. Wobei ich mir auch da keinen frommen Druck mache. Hört das Gebet jemand? Muss jetzt gleich etwas passieren? Wenn da ein Gott ist, der mich hört und sich für mich interessiert, dann wird er zu seiner Zeit schon kommen und mir antworten. Und falls nicht... das Leben ist kompliziert und ich kann das weder sicher beantworten noch irgendeinen Schaden erkennen, der daraus resultiert, da keine Antwort oder herzeigbare und schöngekämmte Sicherheit zu haben. Ich sitze einfach manchmal unter "meinem" Baum und höre zu und lasse wirken und spüre den Frieden, von dem der Wind in den Bäumen erzählen mag.

Dienstag, 18. Juni 2019

Wasser und Blut

"Er ist es, der mit Wasser und Blut gekommen ist, Jesus Christus; nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut."
- 1. Johannes 5,6


 Diesen Vers hatte ich heute in meiner aktuellen Bibellese. Das ist nun ein sehr kraftvolles Wort, weshalb ich ein paar persönliche Gedanken dazu niederschreiben will. Jesus hat sich von Johannes dem Täufer (wieder ein anderer Johannes) mit Wasser taufen lassen (nachzulesen bei Markus 1,9-11). Er unterzieht sich einem für den sündenlosen Sohn Gottes ja eigentlich unnötigen Umkehrritual. Für mich bedeutet das, dass sich Gott mit den Menschen erstmal gemein macht. "Was ihr braucht, mache ich jetzt auch mit, damit ihr seht, dass Gott wie ihr geworden ist.". So verstehe ich es. Dabei bleibt es aber nicht. Es kommt noch das Blut: Jesu Passion. Untwerfung unter extreme Gewalt. Aufsichnahme des nötigen Opfers für die Erlösung der Vielen. Für mich steht diese Passion Jesu, sein Leiden, ja auch immer für die vielen beängstigenden Wendungen im Leben von Menschen. Diese Gänge, die wir nicht gehen wollen und für den Kelch, den wir bitten nicht trinken zu müssen. Vielleicht hat Gott in Jesus auch deswegen dieses Leiden aufsich genommen um zu zeigen, dass er sich auch nicht scheut, selbst in diese Grundfinsternis der Welt hinabzusteigen, vor der wir uns zu recht fürchten und die wir von uns weisen wollen?

Auch auf der symbolischen Ebene klingen die Worte für mich nach. Nicht nur Wasser, sondern auch Blut. Da geht es um alles. Kein Larifari und Schönwetter. Gott kennt auch die Abgründe. Das ist etwas, mit dem ich was anfangen kann. Ein Schönwettergott könnte zu mir nicht sprechen. Positives Denken ist gut. Allein trägt es aber nicht durchs Leben. Jesus Christus ist gekommen - mit Wasser; und auch nicht zuletzt mit Blut. In dieser Tat Gottes steckt Kraft. Das weckt mein Vertrauen und meine Hoffnung, mich an diesem Gott festzuhalten.

Mittwoch, 13. März 2019

Gedanken zu Hebräer 4,14-15

"Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.  So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!"

- Hebräer 4,14-15


 Oben zu lesender Bibeltext war neulich Ausgangspunkt einer Predigt, die ich hörte. Verbunden mit der Frage: "Dieses Bild vom 'großen Hohenpriester', verstehen das die Menschen von heute noch? Ist das noch in unser Leben integrierbar? Wie können wir zeitgemäß von der Hoffnung des Evangeliums sprechen?"

Hm... ich habe mich dann gefragt, ob es denn unbedingt sein muss, dass alle Bilder der Bibel auf die Bedürfnisse des Menschen von heute herunterübersetzt werden? In seine alltäglichen Erlebnisse hineingeholt? Verständlich und begreifbar gemacht? Mir stellte sich da die Frage, ob man, in dem man dies tut, nicht auch Gott klein macht. Gerade, weil mir persönlich die zwei Verse des Hebräerbriefes Mut machen. Gerade, weil sie nicht alltäglich klingen, gerade, weil sie mysteriös, fremd und geheimnisvoll, stark, klingen. Ich für meinen Teil halte es durchaus für notwendig, von Dingen des Glaubens, von den letzten Dingen, auch manchmal in schweren Bildern zu sprechen, in Bildern von großer Kraft und Gewalt. Sind nicht Geburt, Sein und am Lebensende der Tod im Endeffekt auch große Rätsel? Gerade an der Wand des Todes zerschellt doch jede menschliche Vernunft, auch die des scheinbar alles rational durchdrungen habenden Menschen des 21. Jahrhunderts. Brauchen wir da nicht gerade auch diese Bilder, die größer sind als wir?

Ich für meinen Teil bete vertrauensvoller zu Jesus, dem Sohn Gottes, dem "großen Hohenpriester, der die Himmel durchschritten hat", als am Ende gar zu einem ganz modernisierten "himmlischen Abteilungsleiter, der großes Fachwissen über uns und das Leben hat."...

Lasset uns festhalten an dem Bekenntnis!

Montag, 18. Februar 2019

Psalm und Natur



"Die Bäume des HERRN trinken sich satt, die Zedern Libanons, die er gepflanzt hat, woselbst die Vögel nisten und der Storch, der die Zypressen bewohnt. Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsenklüfte sind der Klippdachsen Zuflucht. Er hat den Mond für bestimmte Zeiten gemacht; die Sonne weiß ihren Untergang. Schaffst du Finsternis, und wird es Nacht, so regen sich alle Tiere des Waldes. Die jungen Löwen brüllen nach Raub und verlangen ihre Nahrung von Gott. Geht die Sonne auf, so ziehen sie sich zurück und legen sich in ihre Höhlen; der Mensch aber geht aus an sein Tagewerk, an seine Arbeit bis zum Abend. HERR, wie sind deiner Werke so viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Geschöpfe." 
 
- Psalm 104,16-24

 

Sonntag, 20. Januar 2019

Schneidende Kälte etc.

Sehr kalt draußen, schneidende Kälte, aber klarer Himmel. Ein paar Sachen erledigt und überstanden dieser Tage. Und jetzt warte ich.

Vor ein paar Tagen in den Losungen:

"Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?" (Römer 8,31)

Dass Gott für mich ist, das wünsche ich mir dieser Tage sehr.

Donnerstag, 29. November 2018

Alukissen

Im Sommer verbringe ich gerne mal Zeit im Freien, sitze auf einer Parkbank und lese in der Bibel. An guten Tagen profitiere ich sehr davon. Ruhe, Grün um mich, Zeit mit Gott.
Im Winter geht das nicht so gut. Früher habe ich dann manchmal versucht, in Kirchen unterzukommen. Leider sind diese in den Adventstagen endgültig zu Museen geworden und dort findet alles statt, nur kaum mehr Stille. Daher, und auch weil ich den Gedanken mochte, habe ich mir heute ein Alusitzkissen gekauft. Da ja die Winter in den letzten Jahren schon auch immer wieder verhältnismäßig milde Phasen hatten, werde ich diesen Winter bei Gelegenheit einfach auch mal trotz Kälte draußen sitzen. Auch meine Abwehrkräfte werden es mir vielleicht danken. In den letzten Tagen ging es manchmal auch ganz gut, nur die Parkbank war kalt. Hier soll nun das Alukissen Abhilfe schaffen. Ich bin gespannt auf dieses Kleinabenteuer!

Samstag, 10. November 2018

Geist(l)iches Futter



Heute führten mich meine Wege in die Alpha-Buchhandlung in Nürnberg. Dort stattete ich mich mit allerhand Hilfsmitteln und Anregungen für meine Bibellese im neuen Jahr aus. Nicht, dass es mir so an Anregungen und Input fehlen würde, kontinuierlich in der Schrift zu lesen, dennoch konnte ich nicht anders, als mir auch für das kommende Jahr wieder mein Andachtsbuch "Wort für heute" zu kaufen. Bei den "Losungen" hatte ich mich im laufenden Jahr quasi "ausgeklinkt", in 2019 wollte ich nun wieder einsteigen und habe mir gleich die spezielle "Schreibversion" gekauft. Eigentlich ist sie nicht so speziell, aber man hat halt pro Seite ein Leerblatt für Notizen dabei. Mal sehen, wie und ob ich das nutzen werden. Auch mitnehmen musste ich eine kleine Konkordanz (eine Art Stichwortregister für die Bibel), nachdem ich neulich mal festgestellt habe, dass ich, wenn ich zu einem ganz speziellen Thema etwas in der Bibel suche, sie quasi als Lebensratgeber nutzen möchte, eigentlich nur auf gut Glück hoffen kann, dass ich etwas passendes finde. Als I-Tüpfelchen meines Großeinkaufes kam dann auch wieder ein kleiner Tischkalender mit in den Korb, den ich in den letzten Jahren immer auf meinem Schreibtisch stehen hatte.

Dienstag, 16. Oktober 2018

Immer wieder sonntags

"Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung - An den Römer mit der Mundharmonika!". So sang einst in einer Ausgabe der Asterix-Comics ein stark betrunkener Legionär fröhlich vor sich hin. Ein bisschen als wäre ich betrunken fühlte ich mich auch am Sonntag plötzlich: ich wurde aus heiterem Himmel Opfer einer schon hart am Rande des Unitarismus tändelnden Predigt.
Das hat mir ein paar Dinge nochmal klar gemacht. Ich bin nicht besonders religiös aufgewachsen. Sätze wie "Vertraue Gott!" wären in meinem Elternhaus wahrscheinlich nicht gefallen oder nur in ganz ungewöhnlichen Situationen. Erinnern kann ich mich an solche Aufforderungen oder Ermutigungen jedenfalls nicht. Habe eher spät zum Glauben an den christlichen Gott gefunden.

Vielleicht liegt es daran, vielleicht auch nicht: mir ist jedenfalls wichtig, dass sich eine Gemeinde, der ich angehöre, ohne Diskussion konkret auf diesen biblisch bezeugten Gott beziehen muss. Ich kann mit Aussagen der Art "Im Endeffekt wollen ja alle Religionen das Selbe und verehren den selben Gott, nur eben unter anderem Namen und mit anderen Schwerpunkten!" überhaupt nichts anfangen. Wohl achte ich das Ehrenwerte, das wahrscheinlich in allen Weltreligionen existiert. Aber auf den Gedanken, deswegen alle Religionen zu im Endeffekt einer zu erklären, käme ich in tausend Jahren nicht, genau gesagt ist mir solch ein Denken ein Gräuel. Meine Entscheidung habe ich damals konkret für den in Jesus Christus erschienen Gott getroffen. Den biblischen Zusagen habe ich Glauben geschenkt und Jesus versuche ich, so gut es halt geht, nachzufolgen. Wenn die Bibel dann zu einer Art unverbindlicher Weisheitslehre oder Turngerät für Gedankensport gemacht werden soll, bin ich nicht dabei. Das geht für mich einfach so nicht.

Man verstehe mich richtig: auch ich hinterfrage Dinge und sehe manche biblischen Texte als einer Auslegung bedürfend an. Aber irgendwo brauche ich dann auch Nägel mit Köpfen und einen Schlußpunkt. Entweder ich hoffe und vertraue darauf, dass es diesen einen Gott gibt oder eben nicht. Ich glaube an Jesus Christus, benötige also das Zeugnis der Bibel zur Erbauung, zur Lehre, zur Gesprächsgrundlage im Gebet, da ich eben nicht vor etwa 2000 Jahren dabei war, als er hier auf Erden wandelte. Nur die Jünger damals haben ihren Glauben (von der hebräischen "Bibel" ausgehend) auf eigene und unmittelbare Erfahrungen gründen können. Ein Glaube, der sich nur auf eigene direkt erlebte Erkenntnisse und spirituelle Erfahrungen gründen wollte, muss zwangsweise ganz anders aussehen. Mein Weg ist es nicht. Ich habe mich für vom Gedanken der göttlichen Inspiration der Bibel ausgehend für diesen ganz handfest biblisch bezeugten Jesus Christus im Glauben entschieden.

Freitag, 12. Oktober 2018

Herbst


Christus spricht: "Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige; ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes." (Offenbarung 1,17-18)