Abends im Wald |
Heute begab ich mich, beeinflusst von der Beschallung mit Ulvers "Bergtatt" (was eigentlich eine ziemlich unheimliche Motivation ist, bedenkt man, dass das Album thematisch davon handelt, dass ein Mädchen von unheimlichen Trollen und Geistern in das Waldesdunkel hinausgelockt wird, wo es schlussendlich verschwindet und zu einem Teil der Berge wird) und von der Sehnsucht nach Stille, zu Einbruch der Dämmerung in den Wald. Dort wollte ich ein wenig spazieren gehen und die Dämmerungs- und Nachtfunktion meiner Kamera ausprobieren. Unheimlich! (Also die Dämmerungsfunktion der Kamera natürlich. Macht Bilder als wäre es hellichter Tag. Wobei dadurch auch der Reiz eines Fotos in der Dämmerung verloren geht. Der Nacht und dem Abenddunkel die Kleider ausziehen hat etwas Perverses an sich.)
Trotzdem: So eine Erfahrung ist nicht ganz ohne. Ich habe bei mir erlebt, dass sich alle Sinne irgendwie schärfen. Man hört viel mehr. Selbst das Rauschen des Windes zwischen den Blättern erscheint laut und plötzlich kommend. Knacken im Unterholz. Irgendwann verstummen die Vögel. Trotz Ausrüstung mit Taschenlampe entschied ich mich an einer Abzweigung dann doch für den breiteren Waldweg und somit die kleinere von zwei möglichen Runden. Und doch hat so ein Spaziergang in der Dämmerung, zwischen den Bäumen, einen archaischen Reiz.