Mittwoch. Regen. Wie aus einer Welt von Dächern und Hunden und Katzen heraus fällt Wasser auf die Stadt, man reckt die Arme gen Himmel und wischt den Staub von den Scheiben, während die märzbraune Stadtlandschaft sich gegen die Menschen ausbreitet. Der März endet mit den üblichen Ruppigkeiten, die Putzkolonne wartet schon darauf.
Ich habe dieser Tage Pläne gemacht und möchte mich nun ein bisschen fordern. Für die Zeit von 4. April bis zum 5. Juni habe ich mir daher folgendes vorgenommen:
Täglich:
a.
20 Liegestütze + 20 Kniebeugen
b. Mind. 2 Liter Wasser
trinken
c. Mind. 10 Minuten lesen
d. Meditation
kurz: z. B. ein Gesätz Rosenkranz beten,
10 Minuten Stille, o.
Ä.
e. Nicht später als 20:45 Uhr ins Bett gehen
f.
Nicht später als 04:45 Uhr aufstehen
Wöchentlich:
a.
5 Sporteinheiten von mind. 30 Minuten
b. Mindestens eine
Stunde schnell gehen (am Stück)
c. 1-2 x kalt duschen
d.
Meditation lang: z. B. einen vollständigen Rosenkranz beten, 30
Minuten Stille, o. Ä.
Unregelmäßig:
a.
An drei Gelegenheiten den eigenen Mut erproben
(Wie, bleibt jedem
persönlich überlassen)
b.
3 Wanderungen 2h+
An den Wochenenden gelten die Vorgaben
hinsichtlich des Schlafens nicht, es wird jedoch eine Aufstehzeit von
nicht später als 07:00 Uhr angeregt.
Ich
kann es noch nicht abschätzen, inwieweit ich damit gut bedient, über-
oder unterfordert sein werde, aber nachdem ich ja mein einziger
Zuchtmeister in dieser Angelegenheit bin, kann ich ja jederzeit
nachjustieren. Auch im Bekanntenkreis schon gehörte Vorwürfe von
"sklavisch an eine dogmatische Struktur halten", entgegne ich, dass ich
es für eine relativ gute Probe halte, sich eine zeitlang freiwillig
einer festen Ordnung zu unterwerfen, damit man am Tage, wo man sich
zwangsweise einer Lage unterwerfen muss, mit dem Gedanken nicht mehr
ganz unvertraut ist. Zumal es sich hier um aus meiner Sicht gute Sachen
handelt, die, wenn sie zur Gewohnheit werden sollten, im Leben nicht
schädlich sein werden... Bin jedenfalls gespannt.