Dieser Tage leide ich an einer schöne-Worte-Allergie besonderen Ausmaßes. Sämtliche konsultierte Doktores konnten mir nicht helfen. In kirchenparlamentarischen Zusammenhängen hört man es säuseln: "Wir lassen einander nicht los!", "Einheit", "Einander den Glauben glauben", "Das Herz ansehen"... ...
Im Hintergrund kocht aber jeder sein eigenes Süppchen, so scheint mir. "Hast du einen Freund hienieden, trau ihm nicht zu dieser Stunde, freundlich wohl mit Aug und Munde sinnt er Krieg im tück'schen Frieden...". Das ist es eher. Während nun die Kirchlichen zu freundlichem Wortgesäusel den nächsten Schritt im Vorantreiben der jeweils eigenen politischen Agenda planen, könnte ich ins nächste Gebüsch kotzen vor verlogener Zugewandtheit.
"Was heut müde gehet unter
Hebt sich morgen neu geboren.
Manches bleibt in Nacht verloren
- hüte dich, bleib wach und munter!" *
*Eichendorff: Zwielicht.