Samstag, 17. September 2016

Das Ende des Sommers im Nieselregen

Gerade regnet es da draußen. Eigentlich ganz gut. Natürlich wollen aber die meisten Menschen jetzt wohl lieber noch Sonne, in Ewigkeit so weiter, aber ich glaube, dass das problematisch wäre.

Neulich fuhr ich eines Nachmittags an der "Badebucht" am Wöhrder See vorbei: Menschenmassen liegen in der Sonne, es riecht nach erhitztem Plastikmüll und Sonnencreme, drei junge Männer stoßen mit Bier aus der Flasche an. Prost! Prost! Prost!
Und dann ewiger Sommer. Die Leute lagen ja jetzt schon bis zu zwanzig Meter weit weg vom Ufer, weil der Platz nicht mehr gereicht hat. Im ewigen Sommer müsste noch mehr Liegefläche geschaffen werden. Abriss von Wohn- und Gewerbegebiete, versteppter Rasen darauf, die Sonne prügelt auf die Szenerie ein, der blaue Himmel sticht, weiter weiter Himmel, und immer wieder der Geruch von Sonnenmilch. Irgendwann würden die Menschen dann auch nicht mehr zur Arbeit gehen. Lieber gleich morgens einen Liegeplatz ergattern, direkt am Wasser, da, wo die Wellen anschlagen. Es müsste auch immer mehr Bier produziert werden, der Bedarf wäre enorm, die Preise würden auch immer weiter ansteigen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Städte gefährlicher würden. Ständig drohte Hitzschlag, und die Kriminalität stiege auch an, weil die Hitze freilich auch Hitzköpfe produzierte. Ein endloser Sommer wäre so eine Art kalifornisches Schlachtfeld, alkoholisierte Menschen, Wespen, brennende Autos, Beton und Plastik, und darüber schwelt der Gerucht von Sonnenmilch...


Erstmal weg: Die Sonne.