Sonntag, 27. Oktober 2019

Pfingstsonntag

Drachen, Kabel, Glas und die Bibel

Genervt vom vergangenen allsonntäglichen Genervtsein entschied ich, dass ich etwas tun muss. Vielleicht zu neuen Ufern aufbrechen? Nach langer Zeit des Haderns und Beklagens und nach ein paar Gesprächen und Empfehlungen suchte ich heute sonntags eine eher pfingstlich-charismatisch orientierte Gemeinde nicht zu weit entfernt von meinem Wohnort auf. Insgesamt hat es mir ganz gut gefallen. Die Predigt war relativ "alltagstauglich" und der Prediger wirkte auf mich relativ sympathisch und bodenständig. Die Musik fand ich auch ganz gut, wobei es eher was von einem Konzert für mich hatte, was mir aber heute ganz gut gefallen hat. Denke ich komme wieder.



Samstag, 26. Oktober 2019

Hinter Renzenhof

Wald im Abendlicht

Auf Anregung der Dame d. H. wurde heute ein wenig im Nürnberger Land geradelt. Über Schwaig geradeaus, Richtung Moritzberg. Kurz vor dem Schatten des Berges ging es nach links. Dann fuhren wir einen Halbkreis um Renzenhof, wo eine Fuchsseuche herrschte. Anschließend verließen wir die Halbkreisbahn dann aber in Richtung Röthenbach an der Pegnitz. Von dort ging es zurück nach Nürnberg, hinter uns Wälder, die wieder mal von Hundsgebell erfüllt waren.


Seuchengefahr im Walde

Dienstag, 22. Oktober 2019

Hin zur Wochenmitte


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Hin zur Wochenmitte. Die Blaue-Flecken-Dichte steigt, mit ihr der Adrenalinpegel, auf den Straßen, auf den Türmen oben, sonstwo. Hin zur Wochenmitte. Unsere Nächte werden schöner und schweißgetränkter; und im Herbstgold erblüht der zweite Frühling des Menschen, und im Mondgefunkel erblüht der Mensch ein zweites Mal, nachts.


Hin zur Wochenmitte, und immer weiter, bitte und danke, nimm das Telefon ab oder leg es beiseite. Nach Belieben.

Ein Flugzeug durchpflügt, einfach so, den Abendhimmel, um 17 Uhr herum, während eine erste Imbissbude schon schließt, an der ich gedankenversunken vorbeifliehe.


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Sonntag, 20. Oktober 2019

Feuchtfröhliche Abende in Nirgendheim

In strahlendem Weiß erscheint: die Batterie hochkarätiger Alkoholika


Samstag. Wir begeben uns an fremde, fröhliche Orte, zum frohen Fest hin, Freund wie Fremder. Seit langem geplant: der Gemeinschaftsabend. Getrunken wurden Whisky und rumänischer Rum. Wir sprachen über Kommunisten, die keine Schokolade herstellen können, sowie Katzen, die durch ihre schiere Körpermasse das Raum-Zeit-Gefüge verbiegen können. Wer jemals mit Katzen, Rumänen und Kommunisten Wein oder Rum getrunken hat, weiß: es kann spät werden. Und es wurde spät. Wenngleich wir wohl in jungen Jahren über die Uhrzeit gelacht hätten. Aber besser ist es so. Man soll dann gehen, wenn es am schönsten ist und man soll die Freunde dann vermissen, damit man sich bald wiedersieht.

Am Sonntag ging es nach für mich altes Maultier zu wenig Schlaf wieder in den Gottesdienst, den man trotz allem nicht mit einer Maikundgebung verwechseln sollte. Ein paar gute Gedanken, ein paar Probleme bestätigt. Werde demnächst sehen, wo ich stattdessen ab und an hingehen kann. Auftanken ohne Agit-Prop. Zum Abschluss des Gottesdienst leuchtete die Sonne wie zum Trotze besonders goldgelb auf und durch die Fenster hinein und der Kirchenmusikmann spielte eine eigenartige Melodie zwischen Kirchenlied und Sinatras "My way" als Rausschmeißer, während draußen die Blätter energisch von den Zweigen fielen und es sterbensstill auf den Straßen wurde.

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Es geht vorwärts

Nicht ganz echte, aber sehr leckere Bratwürste auf Kraut

Die letzten Tage waren ganz der Auffrischung gewidmet. Schön, auch hierfür mal ein paar Tage zur Verfügung stehend zu haben. Ich verbringe Zeit damit, verschiedene Speisen (s. Bild) zuzubereiten und zu verzehren, manchmal nachts durch den Wald zu Radeln, und davor meistens Sport zu treiben. Aktuell suche ich  hier auch einiges an mindestens halbnötiger Ausrüstung, um mich vor Schlägen zu schützen. Ja, wie gesagt: Auffrischung!



Montag, 14. Oktober 2019

Die verzauberte Gegend um Nürnberg

Heute und gestern setzte ich mich an den Other World Mapper, um die unten zu sehende Karte der Region Nürnberg im Stile der Karten im "Herrn der Ringe" zu erstellen. Bin mit dem Ergebnis recht zufrieden und es hat großen Spaß gemacht, die Karte zu erstellen, weshalb ich sie hier nun einstelle. Schönen Montag!



Gesamtansicht der Karte
Reichswald im Südosten

Fürth links im Bilde

Das mystische Knoblauchsland

Gegend um Lauf und Hersbruck, im Süden Moritzberg

Lorenzer Reichswald und Altdorf


Samstag, 12. Oktober 2019

Ich sah den Wald sich färben.


Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt' es kaum, warum.

Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: deine Freude
Ward so des Windes Raub.

Dein Lenz, der blütenvolle,
Dein reicher Sommer schwand;
An die gefrorne Scholle
Bist du nun festgebannt.

Da plötzlich floß ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wandervogel war es,
Der nach dem Süden zog.

Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.

Es mahnt' aus heller Kehle
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiß, o Menschenseele,
Nicht, daß du Flügel hast!

Emanuel Geibel: "Ich sah den Wald sich färben"




Freitag, 11. Oktober 2019

Zum Freitag

Endspurt im Jahr an der Pegnitz entlang


Herbstlich ist es. Heute noch eine Idee von Nachsommer. Vibrieren auf den Straßen. Letzte Volksaufläufe rennen in Ladengeschäfte. Und das Wochenende naht/droht. Zusammen mit einer Woche, die mir zur persönlichen Auffrischung zugedacht ist. Habe heute das Musikprojekt "Inneres Gebirge" entdeckt und sogleich  bei Bandcamp deren Album "Schlafender König" gekauft.

Allüberall ist Politik, Gesellschaft, Stimme erheben gegen Ungerechtigkeit ™ und allerhand weiteres Blabla. Glaube aber momentan nicht an Politik in diesem Straßen- und Auflaufsinn. Wahrscheinlich ändert eine Spende an die örtliche Obdachlosenhilfe mehr als alle Latschedemos und Onlinepetitionen zu allem möglichen Käse zusammen. Könnte zumindest sein. Ich schließe es nicht aus.

Was ist heute geplant? A Seidla trinken. Aha, ja? Und vorher das Seidla verdienen. Mittels Sport im Nachbarort. Gute Nacht!

Dienstag, 8. Oktober 2019

Kurzabriss in der Zeit

Bisher in der Woche erlebt und geschafft:

  • einen winzigen Metallsplitter aus meinem Finger gezogen (Danke, Pinzette meines Schweizer Taschenmessers!!)
  • mich mit Fragen der Krankheitsverwaltung abgekämpft und dabei:
  • Grenzen erfahren
  • Sport getrieben, dabei freudvoll erfahren, wie sehr so eine Stunde Herumlaufens und verschiedene Kampftechniken die allgemeine Weltwarnehmung ganz abenteuerlich ins Positive verschrieben können. ("Gestern war die Welt noch grau, aber heute, heute Abend, hier und jetzt...")


Sonntag, 6. Oktober 2019

Zweifel am bestehenden Konzept

Momentan finde ich nicht so richtig in meine Gemeinde. Überhaupt bin ich von kirchlichen Zusammenhängen enttäuscht und zum Teil auch frustriert. Manchmal überlege ich, wie das so gekommen ist, nachdem ich ja nicht frustiert und enttäuscht gestartet bin. Wäre auch komisch. Da waren einerseits immer wieder persönliche Erlebnisse, bei denen ich mir gedacht habe, dass da der Anspruch und die Realität nicht zusammenpassen. Natürlich, es geht immer um Menschen, die ja nie fehlerfrei sind. Aber manchmal ist es für mich dann auch nicht möglich, alles in einem gnädigen Licht zu sehen und dann zu entscheiden, dass sich durch Menschen nichts ändert.

Vielfach irritierte und störte mich auch der Unwillen der Kirche bzw. der Kirchen, ihren Glauben so richtig an den Mann zu bringen. Man mischt in allerhand weltlich-kulturellen Zusammenhängen mit, dabei fällt aber kein Wort von irgendetwas "jenseitigerem". Die Kirche als nur einfach eine weitere gesellschaftliche Organisation neben Parteien, Gewerkschaften, Vereinen, etc.
Ein wichtiger Bibelvers für mich, als ich damals so auf der Suche war, war der folgende (Offenbarung 3,20): "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir."
Für mich steckte da eher etwas Verborgenes drin. Ich habe Gott eher im Verborgenen erlebt. Kurz bevor die Lichter im offiziellen Weltbetrieb ausgeschaltet werden, spätabends oder nachts. Eine leise Stimme. Das ist eine Mentalitätsfrage, aber ich störe mich eher an der Vorstellung eines Gottes, der mit den Politikern händeschüttelt, mittags auf einer Bühne präsentiert wird vor geraden, guten Menschen. Klar, da gehört er bestimmt auch hin. Aber im Grunde geht es für mich bei den Fragen der Religion um das Verborgene. Das, was bleibt, wenn es duster wird. Wenn alle gegangen sind. Ein Freund hat neulich in einem anderen Zusammenhang gesagt, der Mensch würde danach suchen, was hinter dem Spiegel an der Wand ist, den Spiegel abnehmen und dort nur die Raufasertapete entdecken. Da bin ich mir eben nicht so sicher, ob da nur die Tapete ist. Aber um die Frage, was hinter dem Spiegel ist, geht es mir schon.
Wieder in einem anderen Zusammenhang die Frage: "Welche Partei würde Jesus wählen?" Wäre er gar Mitglied in einer Partei. Alles scheint so schön klar. Hier die Bösen von der einen Partei, hier die Guten von der anderen. "Alles ist klar!" behauptet man. Warum also noch Religion, wenn es im Prinzip eh nur um die Moral und Politik geht? Meiner Meinung nach würde Jesus keine Partei wählen, wäre auch in keiner Partei Mitglied, wie er auch immer auf die Versuche, ihn zum König zu machen ungefähr so (Johannes 6,15) reagierte: "
Da Jesus nun merkte, daß sie kommen würden und ihn haschen, daß sie ihn zum König machten, entwich er abermals auf den Berg, er selbst allein."

Wärend ich nun erlebt habe, wie die Kirche (ich sage fortfolgend immer "Die Kirche", während ich konkret aber evtl. verschiedene Kirchen meine) auch teilweise biblisch zu klärende Fragen mit links vom Tisch haut, ganz allgemeine Einsichten wie dass es oft nicht Schwarz und Weiß gibt, Menschen zu ganz unterschiedlichen Auffassungen geraten können und es vielleicht wichtiger ist, Menschen zu Gott zu bringen, als ihnen die korrekte politische Auffassung einzutrichtern, musste ich mir teilweise Kritik an Stilfragen und Interessen anhören.

Einige dieser allgemeinen kirchlich-politischen Dogmen sind für mich auch realitätsfremd und das stößt mich dann ab. Dieser oft formulierte absolute Pazifismus, der schlicht ausklammert, dass diese Welt Psychopathen wie Adolf Hitler hervorbringt, die kein Interesse an Verhandlungen haben und auch nichts klären wollen, sondern denen es einfach um Macht geht. Diese seltsame (populistische?) Kritik an "den Mächtigen", die dann aber im Endeffekt oft unsere demokratisch gewählten (nicht gottkaiserlich bestimmten) Politiker sind. Diese vielen Ideen, wie unser Alltag so zu sein hat, die ich aber selbst nach wiederholtem intensivem Suchen so nicht wiederfinden kann.

Vielleicht sind es dann auch oft persönliche Unterschiede in der Denkweise und den Lebenserfahrungen mit einigen Leuten, die ich da so traf und treffe, die mich momentan wegtreiben von dem Format.

...während ich diese Zeilen schreibe, postet gerade die "Deutsche Bibelgesellschaft" einen Text über Edward Snowden. Den poste ich hier als ganz gutes Beispiel für einige Sachen, die oben beschrieben und lasse es damit bewenden. Guten Sonntag!


Findet man in der Bibel nur Politik oder geht es auch um wichtigere Fragen?










































Donnerstag, 3. Oktober 2019

Da, Oktober

Laub auf allen Wegen

Der Oktober ist ein paar Tage alt. Das Laub fällt schon auf alle Wege und abends herrscht dann und wann und da und dort eine ganz verzauberte Herbststimmung, voller Wehmut und Melancholie, zwischen den Gewürzschwaden aus den Nürnberger Lebkuchenfabriken.

Gestern wagte ich mich in meine erste reguläre Sportstunde. Wurde auch fast nicht verprügelt. Alles in allem sehr frohes Tun. Auf dem Heimweg einen Abstecher durch den Wald gemacht, wo es bereits dunkelte. Hinter mir auf halbem Wege plötzlich Autolichter. Ein Förster oder Jäger? Mit einem Mal waren sie wieder weg. Dann wieder aufgetaucht. Vor lauter besinnlicher Dunkelheit hätte ich fast einen nachts im Wald spazierenden Jugendlichen überfahren. So herbstet es weiter, Wolken, Wind, da und dort ein wenig Regen.