Samstag, 27. Februar 2021

Letzte Tage vor dem März

 
Der Februar geht zu Ende, März steht vor der Tür, und damit der Frühling. Am Freitag sprang meine Radkette raus und ich vergeudete viel Zeit am Ort damit, zu versuchen, sie möglichst reinlich wieder einzuhängen. Irgendwann war meine Geduld am Ende und ich griff beherzt in den Zahnkranz. Erfolg innerhalb von Sekunden, sehr schwarze Hände...
Aus einer Laune heraus habe ich mir Counterstrike: Global Offensive heruntergeladen und spiele es derzeit heiter. Keine Rückmeldung aus den Archiven und Urkundenstellen, die Ahnenforschung steht still. Ein guter Freund und ich schreiben uns E-Briefe im Zeitungsformat. Und das war es auch schon. Nun zur Vorabendmesse.



Dienstag, 23. Februar 2021

Defätismus

Von Wüstensand verfärbtes Abendrot

 
Den Verfasser dieser Zeilen plagt dieser Tage milder Defätismus. Akute Unlust und mangelnde Perspektive. Man wünscht sich einen Höhepunkt, aber nichts ist in Sicht. Endlose Gleichheit aus Frontmeldungen über irgendwelche Zahlen und darüber, was noch alles nicht geklappt hat. Selbst im Normalbetrieb ist mir diese Welt schon ziemlich fremd geworden. Und nun? Und wie weiter?



Samstag, 20. Februar 2021

Aus dem Sumpf

In Gesellschaft drehender Eukalyptusfelder

 
Manchmal weiß ich nicht, ob wir hier jemals wieder rauskommen. Ob der Tag kommt, wo man nicht mehr diesen penetranten Maskengeruch in der Nase hat und sich auch garnicht mehr an diesen erinnert. Und wenn, wer weiß, was danach kommt. Manchmal, in solchen Momenten wie diesen, bin ich ganz Pessimist. Da ist so viel in Unordnung und krisenhaft zugespitzt. Wie kann man da je erwarten, aus diesem Sumpf in eine normale Existenz zurückzukommen? Aus meiner Sicht waren eigentlich die letzten fünf Jahre schon, wenn nicht bereits davor, dauernd von irgendwelchen Krisen belegt. Flüchtlingskrise, Finanzkrise, Coronakrise... da gab es bestimmt auch noch andere Krisen, die mir vor lauter Krisen nicht mehr einfallen. Die Gesellschaft ist entzweiht und nur ein Wahnsinniger kann hoffen, dass diese Extrempole wieder zusammenfinden. Warum sollten sie auch? Es hat ja schließlich jeder recht mit seiner Meinung, und rote Linien ziehen und abgrenzen ist scheinbar das Gebot der Stunde. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das westliche Gesellschaftsmodell hier am Ende ist. Was kommt? Vielleicht eine Art Bürgerkrieg. Oder die Menschheit geht an ihrer eigenen Dummheit und Selbstverliebtheit zugrunde.

Ich hoffe, dass ich unrecht habe.

Freitag, 19. Februar 2021

Eine Art Vorfrühling hat die Welt ergriffen

Als Wolken getarnte Schafe


 
Eine Art Vorfrühling hat die Welt ergriffen. Man schaut verwundert und etwas dümmlich den Vögeln im Himmel nach. Milde Temperaturen, trockene Wege, Schafe in der Stadt, auf den Rolltreppen, in den Aufzügen und Bahnen. Der Freitag kommt und ist schon mein Freund.

Vielleicht gibt es dieser Tage eine Wiedergeburt des Eisernen Rheins?

Warten ist auch wieder groß in Mode. Bisher hat mir nämlich die Stelle, bei der ich aus Ahnenforschungsgründen angefragt hatte, nicht auf meine Nachricht geantwortet. Aus irgendwelchen Gründen bezweifle ich, dass sie es überhaupt tun werden. Mal sehen.
Ich höre mir Anthems from the Pleasure Park von Backworld an und starre hypnotisiert auf die Vögel, wie jeder es heute macht.



Dienstag, 16. Februar 2021

Tauwetter

 
Das erste Mal seit Wochen herrschen wieder mildere Temperaturen. Der Radler weicht seltsamen Baustellen aus und fährt durch Dreckpfützen und Schlammberge, durch eine weglose Stadt in der weglosen Zeit. Abgesehen von Dreck und Schlamm garnicht unangenehm, diese gewisse Milde.
Abgesehen vom Wetter fühle ich mich ganz wohl, kann gesundheitlich nicht klagen und halte die Moral leidlich aufrecht.
Dieser Tage beschäftige ich mich teilweise mit der altdeutschen Schrift und betreibe meine Ahnenforschung weiter, wobei ich hier erst recht am Anfang stehe und eigentlich befürchte, von der Bürokratie zermalmt zu werden.
Aber Tauwetter und Aussicht auf Regen, bevor es irgendwann wieder anfängt, zu grünen.

Samstag, 13. Februar 2021

Leichte Kessellinderung

 
Durch diese weltweite Pestilenz befindet man sich immer wieder in einer Art Belagerungszustandes. Einem Kessel. Versorgung nur auf dem Postweg. Kultur und Haarschnitte sind abgeschafft. Aber nun lindert sich die Blockade in absehbarer Zeit um ein Stück: die Friseure machen wieder auf! Hurra hurra!
Konnte mir durch geschicktes Handeln auch gleich einen Termin in etwa drei Wochen sichern. Was bin ich froh, wenn zumindest da wieder ein bisschen Zivilisation einkehren kann.
(Eigentlich seltsam, wie so im Grunde nicht lebenswichtige Aspekte stark dazu beitragen, sich wie ein Mensch zu fühlen.)


Donnerstag, 11. Februar 2021

Zerfall und Neubeginn und einige Menschen

 
Verschneite Wintertage zwingen mich derzeit, sehr früh aufzustehen. Das nagt ein wenig an der Substanz. Aber irgendwie auch eine Grenzerfahrung und wohltuend.

Dieser Tage hat mein Rucksack erste Anzeichen seines Zerfalls gezeigt: Der Reißverschluß reißt (vielleicht kommt daher der Name?) an einer Seite ab. Schweren Herzens habe ich nun einen Ersatz für den alten Kämpen, der mich gewiss durch viele Regenschauer, Wanderungen, Arbeitstage und Reisen begleitet hat, bestellt. Bin gespannt. Ein kleiner Rest Unsicherheit, ob ich auf das richtige Modell gesetzt habe, beleibt. Die nächsten Tage bringen Klarheit.

Um mich herum verändert sich die Welt. Zerfall und Neubeginn. Und einige Menschen sind und waren nie mehr, als treulose Lumpen. Bald kommt das Wochenende...


Dienstag, 9. Februar 2021

Einst wieder in Oedenberg

Die Häuser von Günthersbühl

Der Sonntag brachte mäßiges Wetter, welches eigentlich gut für eine Wanderung geeignet war. Zusammen mit einer mäßig zuverlässigen Begleitung begab ich mich daher auf einen Weg aus dem Nürnberger Osten in Richtung des Örtchens Oedenberg am Rande gezackter Wälder.

Wald und Weg waren in ein geheimnisvolles Halbdunkel gehüllt, am Wegrand sahen wir schwarze Wasserlöcher und zwischen den Zweigen pfiff der Wind.

Unsere Zwei-Mann-Wanderkameradschaft zog um Oedenberg, aus Richtung der Roten Marter kommend, einen Bogen nach Günthersbühl, dann noch ein paar Schritte bis Oedenberg, das wir um die Nachmittagsstunde erreichten. Oedenberg bot einen traurigen Anblick, da ja gezwungenerweise die sonst im weiteren Umkreis bekannten und beliebten Gaststätten geschlossen hatten und auch just in der Minute unserer Ankunft ein leichter Regen begann auf die Lande niederzugehen.

Bevor wir uns wieder, abwärts einem Feldweg und der Straße folgend, ins Dickicht begaben, der Freund und ich, blickten wir melancholisch zurück auf die Hauptstraße Oedenbergs, wo zwischen den Bäumen in immer dichter werdendem Halbdunkel die verlassenen Gasthäuser lagen. Dereinst wieder in Oedenberg, wenn es eine frohere Stunde schlägt, so versprachen wir uns.


Karger Wald


 

Montag, 8. Februar 2021

Schneeeeee...!

Frau Holle hat etwas gegen mich.


 
Kaum kehrte ich gestern von einer Wanderung ins schöne Oedenberg zurück, fing es auch schon an zu schneien. Damit hörte es bis in die Nachtstunden nicht auf. Das Resultat waren chaotische Verhältnisse auf den Straßen heute morgen und ein um ca. das Doppelte verlängerter Arbeitsweg. Gut, es war jetzt auch nicht unbedingt die Stimme der Vernunft, die mir einflüsterte, mit dem Rad loszuziehen... Schlittern, schieben, dahinlaufen. Denke das bleibt jetzt erstmal so. Passend zum Montag. Beginnt eine Woche aus Montagen?



Freitag, 5. Februar 2021

Politische Desorientierung


In diesem Jahr kommt die nächste Wahl. Ein Umstand, der mich leicht nachdenklich stimmt und verunsichert. Momentan weiß ich wirklich nicht, wen ich wählen soll. Mein Eindruck ist, dass, während vieles glücklicherweise keine Vollkatastrophe ist, das Land teilweise eher nach kurzfristig gedachten Gesichtspunkten geführt wird. Ein bisschen hier, ein bisschen da. Heute links, morgen rechts. Und natürlich die Medien, die wollen auch mit Bildern und schön verwertbaren Schlagworten versorgt werden, weil ja auch die Bevölkerung sehr medienorientiert ist (sagt der Typ, der gerade etwas an einem Computer schreibt). Die großen Probleme der Zeit stehen längst nicht mehr vor der Tür, sondern hocken schon im Wohnzimmer. Mir fehlt die Überzeugung, dass wirklich nach einem durchdachten Plan vorgegangen wird. Reagieren statt regieren. Oder vielleicht regieren durch reagieren. (Schönes Schlagwort, das! Stand bestimmt schonmal so in der Zeitung.).

Und dann dieses Leben in einer unfassbar banalen westlichen Welt. Wir haben uns in den Jahrhunderten großen materiellen Wohlstand erworben. Die Versorgung ist dankenswerter weise gut. Aber fehlt nicht etwas?

Was mich hierzulande auch etwas verdriest, ist der etwas gleichgültige Umgang mit dem immateriellen Kulturerbe. Deutschland will modern und weltoffen sein, um das zu erreichen scheint viel unter den Tisch zu fallen. Konkret benennen will ich den schlampigen Umgang mit unserer Sprache.

Vielleicht wird auch einfach für eine andere Art Mensch als mich Politik gemacht. Aus meiner Sicht ist es schädlich, von rein materialistischen Ausgangsvoraussetzungen her die Welt gestalten zu wollen, gespeist aus einer rein pragmatischen Ethik. Idee und Wert gegen Zustand und Zahl. Aber da verlassen wir vielleicht dann das eigentlich in der politischen Sphäre beheimatete und betreten einen eher religiösen oder vielleicht mystisch-romantischen Raum. Eine Idee vom Menschen und seinem Sinn. Andererseits: jammern die kaputten linken Politgeier nicht alle Tage davon, (was ich für eine im Grunde auch nicht mit der liberalen Demokratie konform gehende Idee halte: )wie selbst das Private politisch sei?

Warum also auch nicht den Mut zum Traum und zur gewaltigen Utopie finden? (...was meine Ausgangsfrage aber auch nicht löst. Schönes Wochenende!)

Dienstag, 2. Februar 2021

Lichtmess, Regen

 
Zwei recht anstrengende Tage führen in die Woche hinein. Was kommt noch?
Nach der Schneephase kam nun eine Regenphase über das Land, sodass ich eigentlich seit über einer Woche bei widrigen Wettern durch die Gegend radle. Nun sind auch noch meine Bremsklötze vorne fast durch. Aber Ersatz naht. Heute ist übrigens Lichtmess. Bei schlechtem Wetter wie heute bedeutet das laut Bauernregel, dass der Frühling nahe ist. Na, ich mahne zur Vorsicht ob solcher Prophetie.