Freitag, 28. Februar 2020

Zum Freitag: doch noch Schnee

Morgendliches Nürnberg im Restschnee

Gestern Nachmittag, kaum trat ich wieder durch die häusliche Tür, setzte starker Schneefall ein. Geradezu abenteuerlich schön ward Landschaft und Stadt bezuckert. Heute morgen war der Zucker dann sogar in Teilen noch erhalten. In so großen Teilen, dass ich lieber auf das Fahrrad verzichtete. Wie mir auffiel, ging mir über die Jahre schon etwas an Unerschrockenheit in Sachen Fahrrad in Zusammenhang mit winterlichen Wetterverhältnissen verloren. Gegen Mittag rauschten dann die Dachrinnen und nun ist fast alles schon wieder dahin, wie so vieles im Leben.



Bezuckerte Dächer, dahinter gehetzte Wolken


Vor einiger Zeit habe ich beschlossen, als kleines literarisches Intermezzo nach dem dritten Teil des Herrn der Ringe doch mal wieder eine Art "Klassiker" zu lesen. Konkret gelockt haben mich die "Nachtwachen" von Bonaventura, da mir ein in einem (s. Schnee oben) längst dahingegangenen Literaturmagazin, das ich vor Jahren abonniert hatte, Artikel darüber eingefallen war, der dies Buch lobend erwähnte und gleichzeitig seine in großen Breiten vorhandene Vergessenheit beklagte. So griff ich nun zu besagten "Nachtwachen", die allerdings noch ein wenig warten müssen.



Von Generationen von Schülern gefürchtet:
Das Reclamheft

Dienstag, 25. Februar 2020

Musiiik!

Meine letzten digitalen Musikkäufe:



so... das wars!


Montag, 24. Februar 2020

Das "Gute", moralischer Referenzrahmen und kognitive Dissonanzen


19
Ich tue nicht das Gute, das ich tun will, sondern das Böse, das ich nicht will. 20 Wenn ich aber das tue, was ich gar nicht will, dann bin nicht mehr ich der Handelnde, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 21 Ich stelle also ein Gesetz des Bösen in mir fest, obwohl ich doch das Gute tun will.

- Römer 7,19-21

 Obige Verse brachten mich heute ein wenig ins Grübeln. In letzter Zeit fühle ich mich häufig mit der Fragestellung nach dem Referenzrahmen, in dem das menschliche Handeln zu bewerten ist, konfrontiert. Einige Christen sagen, dass der Mensch ja aus sich garnichts Gutes vollbringen kann und nur durch die Gnade Gottes besteht. In einem Gespräch verdeutlichte jemand seine Vorstellung vom "christlichen" Leben des Menschen als eine Art Videospiel, in dem man ständig "stirbt", also scheitert, es aber im Endeffekt nichts macht, weil Gott ja vergibt.

Hm... mich hat das alles ein bisschen nachdenklich gestimmt. Das Leben als end- und sinnlose Arbeit eines Sisyphos? Ob es so gesund ist, sich selbst nach einem unglaublich hohen Maßstab (nämlich einem "göttlichen Maßstab") zu bewerten, in dem man ja zwangsweise immer scheitern muss? Ändert das etwas, dass man sich das Scheitern dann nachher durch eine geglaubte oder gedachte Gnade Gottes wieder aus dem Logbuch herausstreicht? Ich weiß nicht. Insgesamt glaube ich nicht, dass solches Denken so gut ist. Habe selber auch immer wieder an der Frage gekaut und daran gelitten und mittlerweile sage ich, dass ich es für besser halte, an menschliches Tun keinen göttlichen Maßstab anzulegen um dann wieder in der Kiste für Sünder zu landen. Selbst wenn es einen Gott gibt, der vergibt, ich halte es auf lange Sicht für die psychische Gesundheit absolut schädlich, immer in diesen Negativkategorien zu denken und all sein Tun nach der Himmelsschablone zu messen. Mag sein, dass Christen hier und da irgendwelche Sonderlehren und Tricks (Entschuldigung, ich nenne das jetzt einfach so.) einbauen von wegen "Wir sind von uns aus böse, jedoch: Wiedergeburt im heiligen Geist, dadurch sind wir frei und können dann endlich das Gute so tun, wie Gott das von uns will und wir können seine Taten tun... ... ...", mit denen das Dilemma dann gedanklich umgangen werden kann. Aber... nee... passiert nicht, behaupte ich. Es gibt keinen Menschen auf der Erde, der, legt man den "Himmelsmaßstab" an, nicht in Sekunden zur Vollpfeife mit einem extremen Moraldefizit wird. Steile These.

Ich nehme da jetzt noch eine andere Kurve. Mein Vorschlag ist nämlich nicht, uns deswegen nun zu einer "Gruppe schwächlicher Versager und böser Unholde e. V." zusammenzuschließen und den lieben langen Tag auf gelben Plastikstühlen zu hocken und zu jammern: "Ach, ach, was sind wir böse und schlecht, und Gott, Gott ist so gut, aber wir, wir sind so schlecht...", sondern ich schlage vor, dass wir in gewisser Hinsicht menschliches Verhalten lieber nach einfachen menschlichen Maßstäben bewerten. Und dann auch bei uns selber feststellen: "Moment mal, oft bin ich gar kein solches Monster". Einiges kriegt jeder hin, wenn man als Maßstab nur einfach die entsprechende Situation des entsprechenden Menschen heranzieht. Demut angesichts der Gegenwart Gottes (für Christen) oder des vergleichsweise geringen Handlungsradius des Menschen (für Atheisten oder Astronomen) oder der Größe aller Vorgänge im Universums ist gut und ein wichtiges Korrektiv, keine Frage.
Aber für das menschliche Leben nehme man vielleicht besser doch das menschliche Leben als Bezugspunkt. Dann muss man auch nicht verzweifelt und in Selbstzerfleischung auf das Eingreifen des heiligen Geistes oder des neuen sowjetischen Menschen warten um endlich perfekt sein zu können, sondern man kann einfach auch mal perfekt-unperfekt herumwursteln und sich eigenverantwortlich auch mal über was freuen oder sich selbst auf die Schulter klopfen bei den nicht wenigen Malen, bei denen ein jeder das wohl auch verdient. Und Gott dafür danken.


Sonntag, 23. Februar 2020

Die nächste Runde?

Freude herrscht: heute wurde ich in einem anderen Zusammenhang darauf angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, mich an einer in der Entstehung begriffenen Dungeons-and-Dragons-Runde mit einigen Leuten zu beteiligen. Und wie ich Lust hatte! So ist denn nun ein erstes  Treffen geplant, bei dem ich meinen Charakter erstellen soll. Was auch nur ca. 2 Stunden oder länger dauern soll... Bin sehr gespannt und vorfreudig!

Morgen geht die Woche wieder los. Es stürmt. Wegen komischer karnevalistischer Verirrungen fällt dann aber meine erste Sportrunde in der Woche aus. Mal sehen, was der Montag dann ansonsten so bringen wird.

Freitag, 21. Februar 2020

Hartkekse und Thermen

Hartkeks. (Serviervorschlag)


Vor einigen Tagen brach sich bei mir eine milde Obsession bezüglich der gefürchteten als "Panzerplatte" verspotteten Hartkekse Bahn. Mir erschienen die Eigenschaften lange Haltbarkeit sowie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten (Als Wegzehrung genauso geeignet wie als Brennmaterial, auch eine Verwendung als Baumaterial würde ich persönlich nicht ausschließen wollen...) ziemlich vorteilhaft. Dennoch wollte ich keinen Jahresvorrat der besagten Kekse kaufen, da ich nicht wusste, ob ich überhaupt etwas damit würde anfangen können. Somit entschloss ich mich dazu, selbst Hartkekse nach einem altehrwürdigen Rezepte herzustellen. Dies gelang auch...teilweise. Meine erste Generation Hartkeks (s. Bild) genießt in jedem Fall den Sympathiebonus des Selbstgemachten. Ansonsten sind sie... naja... relativ hart. Essbar ohne Risiko für die Zähne nach mindestens einer halben Stunde in-Flüssigkeit-Liegens. Auch hat besagtes Rezept die Backzeit relativ großzügig bemessen, sodass mir ein Drittel der Kekse zu verbrannt erschienen. Gerne werde ich, wenn es die Zeit zulässt, auch eine zweite Generation herstellen mit leichten Veränderungen. Ich bin schon gespannt.

Den gestrigen Tag verbrachten die DdH sowie ich in den Thermen zu Bad Staffelstein, wo wir in den Saunen schwitzten sowie durch Wasser- und Obst-Mahlzeiten gegen das Fremdspeisenverbot verstießen. Relativ schön alles und auf dem Heimweg schien die untergehende Sonne abschiednehmend auf das schon halb träumende Baunachtal herunter.


Dienstag, 18. Februar 2020

Waldrunde zum Unterstand

Waldwege immer weiter

Nachdem mir das Schicksal in seiner Güte nun vier freie Tage zugestanden hat, entschloss ich mich dazu, Tag 1 gleich natürlich-naturell zu nutzen und auch meine neu erstandene Ausrüstung, das Berghaferl sowie den Tarp-Poncho auszuprobieren. Gesagt getan wählte ich mir eine kleine Runde in der Gegend des Schmausenbucks dazu aus. Nach einer Kurve Richtung Südosten war mein Ziel, wieder westlich einen Unterstand Richtung Zabo zu erreichen, wo ich gedachte, eine kleine Rast inkl. Mahlzeit zu halten.

Alles in Allem kam so ein recht schöner Spaziergang zustande. Das Wetter war schon eher des noch ein Stück entfernten Aprils würdig, Regen gefolgt von Sonne gefolgt von Regen. Der Poncho wäre ansich kaum nötig gewesen, ich zog ihn allerdings aus Gründen der Einweihung zwei Male an und versuchte längere Zeit, das perfekte System zu finden, ihn wieder in den mitgelieferten Beutel zu quetschen. Meist war gerade in dem Moment, als ich den Poncho wieder angelegt hatte, die nächste Sonnenphase da und just wenn ich dabei gewesen, das Zeltplanenflatterding endlich im Sackerl verstaut zu haben, kam der Regen zurück. So bewegte ich mich durch den Wald und erreichte auch ohne Irregehens meinen Unterstand, wo es Buchweizengemüse aus dem Feldgeschirr sowie Kräutertee serviert im Berghaferl gab.

Durch weitere sonnige Regenphasen hindurch ging es zurück und zurück und wieder nach Hause, wo ich dann nach Ankunft endlich das perfekte System für's Regenschutzfalten gefunden hatte.



Schadholz

Düstere Sümpfe

Der Unterstand im Regen


Blick aus dem Unterstand, kurz vor dem Regen

Montag, 17. Februar 2020

Regen folgt auf Regen

Orangen auf Wandertag

Montag. Seit Tagen Regen. Im Sankt-Egidien-Museum-ehem. Egidienkirche zu Nürnberg findet wieder eine Ausstellung "103 Jahre Oktoberrevolution" statt, oder man redet über Essen oder Geschlechter oder die Stadt. "Wegen großer Nachfrage verlängert! Mit freundlicher Empfehlung: Ihre Landeskirche". Rauch steigt aus den Kaminen hoch, wird zur grauen Luft und regnet wieder auf die Stadt herunter und verteilt sich in grauen Pfützen, neben dem Egidienmuseum, nur einen Steinwurf weit vom Platz des Guten Kommunisten entfernt. In der Nürnberger Messe die Fachtagung der Ver- und Einbrecherinnung zum Thema "Sicherheit im 21. Jahrhundert". Vor dem Eingang der Messehalle rauchen Grüppchen von Ver- und Einbrechern starken Tobak, kauen auf einer gummiartigen Laugenbreze herum und diskutieren die Tagespresse. Anderswo sind ein paar Affen ausgebrochen. Gelangweilt stehen sie in der Straßenbahn auf dem Weg zum nächsten Meeting, kauen Kaugummis und diskutieren abgebrüht über die Zukunft der Stadt, während es draußen wieder zuzieht.


Freitag, 14. Februar 2020

Christlicher Agnostizismus (oder so.)

Aufbauend auf ein paar der Themen, die in diesem Eintrag schon behandelt wurden, habe ich mir in letzter Zeit ein paar Gedanken über meine "Glaubensgeschichte" gemacht und Bilanz gezogen, geschaut, wo ich momentan stehe.

Gestartet bin ich irgendwann 2013, relativ begeistert auch, hatte auch noch Lust, herumzuschauen und zu suchen, bei Sachen, die mich gestört haben, Fragen zu stellen oder zu versuchen, Antworten zu finden. Dann kamen über die Jahre nicht nur gute Erlebnisse und auch Fragestellungen, auf die es entweder keine schnelle Antwort gibt oder die aus ihrer Natur heraus unbeantwortet bleiben müssen. Da gab es auch persönliche Erlebnisse, die nicht so toll waren. Situationen, in denen ich mich im Stich gelassen gefühlt habe oder wo ich für mich erkannt habe, dass die ein oder andere glanzvolle Parole im Endeffekt nicht mehr ist als: eine Parole, die irgendwo verhallt. Sie klingt gut, die Leute fühlen sich wohl und gut, aber an Substanz gibt es da kaum was. Man möchte sich dran festhalten, glauben, dass es stimmt, dass da mehr ist und das Vertrauen gerechtfertigt ist, man greift aber ins Nichts.

Ich bin kein Pazifist. Ich kann teilweise mit diesem flachen Lobpreis nichts anfangen. Mir fehlt oft was Mystisches. Ich möchte auch Dunkelheit und Gefahr ihren Platz geben. Einige Glaubensinhalte machen für mich nicht so viel Sinn. Dinge, die man als Christ tun können sollte, funktionieren bei mir scheinbar nicht. "Gott wählt nicht die besonders Begabten, sondern begabt die, die er für eine Aufgabe auswählt" sagt man. Hm... für manche Sachen bin ich scheinbar nicht nur nicht besonders begabt, sondern Gott liefert mir auch nicht die nachträgliche Begabung. Nicht auserwählt dafür? Aber als Christ muss man doch... Nee! Schluß damit! Ich will das nicht mehr. Irgendwas können müssen. Eine bestimmte Weltsicht haben müssen.

Ich müsste das alles noch viel mehr erklären, hab nun aber gerade die Zeit nicht dafür.

In letzter Zeit, um den Übergang zur Überschrift herzustellen, habe ich manchmal den Eindruck, dass ich eher so etwas wie ein christlicher Agnostiker geworden bin. Vielleicht auch nur ein Agnostiker. Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, würde auch auf keinen Fall meine Haut dafür verwetten. Dafür habe ich einfach zu viel komisches Zeug erlebt. Ich weiß, dass ich eine Sehnsucht nach Spiritualität habe, sehe auch vernünftige Gründe für die Existenz eines Gottes und weiß auch, was mich am Christentum anspricht und was es z. B. für mich einleuchtender erscheinen lässt als irgendeine Art Naturspiritualität, deren Elemente mich teilweise aber auch ansprechen können, worin ich jetzt keinen unbedingten Widerspruch sehe. Andererseits bin ich vielleicht auch einfach zu skeptisch. Das will ich mir auch nicht abgewöhnen. Und ich will mich nicht länger religiös erpressen lassen. Ich bin, der ich bin. Und das passt so. Kein frommes Im-Staub-wälzen, weil ich nicht genug glaube oder nicht dauerbegeistert bin und nicht durch z. B. meinen vermeintlich positiven Lebenswandel ein so ergreifendes Zeugnis geben kann.

Ein christlicher Agnostiker ist nach Definition von Leslie D. Weatherhead:


A person who is immensely attracted by Christ and who seeks to show his spirit, to meet the challenges, hardships and sorrows of life in the light of that spirit, but who, though he is sure of many Christian truths, feels that he cannot honestly and conscientiously 'sign on the dotted line' that he believes certain theological ideas about which some branches of the church dogmatize...His intellectual integrity makes him say about many things, 'It may be so. I do not know'.
Und damit lasse ich es erstmal bewenden.


(Sie auch hier.)

Mittwoch, 12. Februar 2020

(Alternativweltgeschichte) Deutschland und Rumänien überfallen Polen

Aktuelle Weltansicht einer schrecklichen Welt
Bevor ich mich nun weiter in meinem Straßengraben wälzen werde, gebe ich dem geneigten Leser einen kurzen aber erschreckenden Einblick in meine aktuelle HoI4-Partie. In dieser hat das Deutsche Reich gemeinsam mit Rumänien und der Slowakei im Juni 1939 Polen den Krieg erklärt und das polnische Heer Ende Juli 1939 besiegt gehabt. Rumänien hat sich daraufhin Ostpolen einverleibt, Deutschland das westliche Polen. Die Allierten befinden sich noch in einer Sammlungsphase, sind aber fest entschlossen, den faschistischen Aggressoren und Kriegstreibern bald den gar auszumachen.
Es bleibt spannend...

Montag, 10. Februar 2020

Sturmes Wüten etc.

Wenn bei Nürnberg die rote Sonne...

Auf meinem Beispielbildl oben geht sie melancholisch unter, die Sonne. Heute hingegen hat sie Sendepause. Sturm "Sabine" wütet darein. So mancher morgendlicher Weg gestaltet sich schwierig, der ein oder andere totmorsche Baum stürzte zu Boden. Unter anderem (aber eigentlich nicht wirklich) wegen des Sturmes setze ich heute in Sachen Sport auch einmal aus.

In Hearts of Iron 4 habe ich inzwischen meine erste Probepartie gestartet und bin recht angetan vom Spiel und seinen komplexen Möglichkeiten. Wenngleich dem Konzept ein gewisses Makabres innewohnt. Dennoch kann ich mich der Faszination des Spiels nicht entziehen und es hilft mir auch beim Überdenken so mancher Frage.

Spontan habe ich mir heute auch noch, genährt vom Wunsch, mich in der  Natur zu verlustieren, einen Regenponcho (der gleichzeitig zu einem Unterstand umgearbeitet werden kann) und ein Berghaferl bestellt.

Schönen Montag Ihnen, werter Leser!


Donnerstag, 6. Februar 2020

Die Sonne

Die: Sonne.


Manchmal ist sie dieser Tage schon da: die Sonne. Taucht plötzlich hinter einer Wolke auf, über den Dächern der eierbraunen Häuser in Nürnberg und scheint ein bisschen. Auf den See hinunter oder auf die Straße. Manchmal verschwindet sie dann wieder hinter Wolken, wenn dann wieder etwas Schnee oder Sprühregen kommt. Und dann leuchtet sie wieder und man möchte träumen.


Dienstag, 4. Februar 2020

Schrecklich unentspannte und nervtötende Welt

Spätestens als ich neulich auf der Facebookseite des "Volksbegehren Artenvielfalt" lesen durfte, dass es sich bei der Tätigkeit des Vögelfütterns im Winter keineswegs um eine Art Hobby aus Gutherzigkeit handle, sondern es dabei um "Gerechtigkeit" ginge, war für mich die Zeit des Überdrusses gekommen. Gefühlt an allen Ecken und Enden, in politischen Diskussionen, im Radio, etc. wird momentan eifrig von "Gerechtigkeit" geredet. "Gerechte Verteilung des öffentlichen Raumes". "Gerechtigkeit gegenüber den Tieren", "Gerechtigkeit den Mitmenschen gegenüber""Klimagerechtigkeit". "Geschlechtergerechtigkeit". Mitgeliefert wird dann auch gerne der moralinsaure erhobene Zeigefinger. Es soll ja schließlich gerecht zugehen. Wo scheinbar an jeder Ecke und vor jedem Gähnen erst moralisch hohe Fragen erörtert werden müssen, verliert dieser ganze Begriff, Gerechtigkeit, für mich langsam an Schärfe... Manchmal frage ich mich sogar, woher diese Idee von einer allumfassenden und alles abdeckenden Gerechtigkeit überhaupt kommt. Ist das eine ursprünglich biblische Idee? Wollten die Heiden auch schon Gerechtigkeit oder "Gerechtigkeit"? Ich könnte mir, ohne viel theoretisches Hintergrundwissen, vorstellen, dass das im Endeffekt ein inzwischen verweltlicht und inzwischen gänzlich aus dem Ruder gelaufenes christliches Gedankengut ist. Mit einem Gott will der postmoderen Mensch nichts mehr zu tun haben. Aber irgendwie gerecht soll's dann schon sein. Die allgemeine Krise befeuert dies noch. "Wo keine Götter sind, walten Gespenster" schrieb einst der Novalis. Ja, so ähnlich, hätte ich jetzt gesagt.

Mir ist von all der Moral inzwischen, wie eingangs erwähnt, ziemlich schlecht. Statt "Gerechtigkeit" sogar beim Vogelfüttern oder auf dem Klo hätte ich gerne ein bisschen Pragmatismus. Weniger absolute Moral, sondern auch ein bisschen hinhorchen, hinschauen und dann abwägen. Das wäre schön.


Montag, 3. Februar 2020

Hearts of Iron IV

Potentieller Zeitfresser in seinem natürlichen Lebensraum

Nachdem ich ein phasenweise ganz interessierter Gastleser des Hearts-of-Iron-4-Subreddits bin, habe ich neulich die Gunst der Stunde und des Preises genutzt, mir selber eine Kopie von HoI IV zu bestellen. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis ich mich dem Spiel in der gebotenen Ausführlichkeit werde widmen können, aber in jedem Fall bin ich sehr gespannt.



Sonntag, 2. Februar 2020

Bin heute mit Willy Peter Reeses "Mir selber seltsam fremd" fertig geworden. Muss ehrlich sagen, dass dies das erschütterndste Buch war, das ich seit langer Zeit gelesen habe. Unbedingte Empfehlung.


Ein bisschen brutal, dieser jetzt folgende Übergang. Weiter mit der Lese geht es nun mit "The Eye of the World", dem ersten Band der "The Wheel of Time"-Serie von Robert Jordan.

Aktuelle Leseliste somit:

  • J. R. R. Tolkien - The Return of the King (LotR 3)
  • Robert Jordan - The Eye of the World (TWoT 1)