Donnerstag, 30. April 2020

Verónica... der unheimlichste Film der Filmgeschichte? (Saloppe Zusammenfassung)

Werte Leserinnen und Leser,
hiermit nehme ich ein altes Hobby von mir wieder auf in dem ich unter dem klangschönen Label "Daemonenkirmes" mehr oder minder sinnvolle Äußerungen zu Horrorfilmen tätige. Besonders gerne zu etwas abstrusen Produkten. Aber nicht nur. Beginnen wir mit "Verónica", den die DdH und ich neulich sahen:

Bei Verónica handelt es sich meiner Meinung nach um einen soliden Gruselstreifen aus dem Themenfeld "Heimsuchung durch Geister, Dämonen oder anderes unerfreuliches Getier". Beworben wurde der Film damit, dass die meisten Zuschauer ihn vorzeitig abbrächen, weil sie ihn zu unheimlich fänden... nun... soweit ich weiß, gibt es über die Gründe für einen Filmabbruch noch keine verlässlichen Studien. Vielleicht war den Zuschauern das Produkt also auch nur zu doof, zu intellektuell oder vielleicht war der Sonntagsbraten am anbrennen. Niemand weiß das so genau. Was man hingegen getrost annehmen darf, ist, dass es eben in dem Bereich auch schon originellere Machwerke gab, wahrscheinlich auch unheimlichere.

Zusammenfassung:

In "Verónica" geht es um die Teenagerin Verónica, die mit Freundinnen gemeinsam aus einer Mischung aus Neugier, Langeweile und Dummheit während einer Sonnenfinsternis in der Schulpause eine Geisterbeschwörung durchführt, die, wer hätte das gedacht, ziemlich schief geht. Die beschworene Wesenheit ist nämlich, so zeigt sich, weder besonders nett noch eben gerade kooperativ. Eigentlich ein ziemlicher Kotzbrocken. Infolge der Beschwörung begleitet das bösartige Wesen die junge Dame (die im übrigen ziemlich coole Musik hört) hartnäckig, wirft Gegenstände herum, macht elektronische Geräte an und aus, erscheint ihr in Albträumen und Visionen, von denen man nie so recht weiß, ob sie Wirklichkeit oder eben Visionen sind, macht Lärm, verfärbt die Unterseite von Matratzen und belästigt Verónicas kleine Geschwister, mit deren Betreuung das Mädel ungefragt von ihrer Mutter quasi dauerhaft beaufragt ist. Bald wird klar: die okkulte Mittagspause war eine richtige Scheißidee. Die Protagonistin versucht nun verzweifelt ein paar Tricks aus billiger Esoterikliteratur um das paranormale Mistvieh wieder loszuwerden, aber nichts hilft. Schlußendlich wird sie sogar von ihren besten Freundinnen gemieden und scheel angeschaut. Tja, wie der Volksmund weiß: Wer den Dämon hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Alles eskaliert immer weiter, Verónica tut's inzwischen auch ordentlich leid, sich mit den Niederhöllen eingelassen zu haben, aber zu spät, und der Film endet, begleitet von wabernder Musik, auch folgerichtig in einem Szenarium nachtschwarzen Desasters. Nachgeschoben wird der Hinweis, dass es sich angeblich um eine "auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte"
 handele, raun raun. Wahrscheinlich so wahr wie die Abbrüche wegen des zu hohen Gruselfaktors.

Gruselfaktor hingegen ist ganz allgemein durchaus gegeben und der Autor dieser Zeile hat mehrere Nächte immer erstmal vorsichtig durch den Gang gelinst, bevor er nächtens z. B. das stille Örtchen aufsuchte oder zum Mitternachtsmahle die Küche.

Die Moral von der Geschicht': Daimonen und andere finstere Mächte nur beschwören, wenn man Borbarad heißt. Vielleicht hätte sie jemand fragen sollen, der sich damit auskennt.


Montag, 27. April 2020

Kopfschmerz und Corona-Pathos

Nase voll von Corona-Pathos. Kopfschmerzen. Aber Kaffee gibt es. Gut!

...eigentlich wollte ich, angeregt durch eine Diskussion in den letzten Tagen, etwas darüber nachdenken, ob man eigentlich als Christ (oder als irgendsowas ähnliches) unbedingt positiv denken muss. Muss man immer in allem das beste sehen und vermuten? Muss man eine nicht zu trübend fröhliche Gesinnung pflegen? Ich bin der Meinung: nein. Aber dazu vielleicht mehr, wenn irgendwann mein Kopfweh vergangen ist.

Auf bald!

Donnerstag, 23. April 2020

Draußen naturt es...

Draußen naturt es

...und drinnen? Dieser Tage möchte ich manchmal verzagen. Ich grübele über so manche Sachen. Und ärgerlich dann, wenn Menschen nicht erkennen wollen, um wie viel es tatsächlich bei der Frage nach einem Sinn im Leben geht. An irgendeine Gerechtigkeit, da glaubt man schon, und an gesellschaftliches Engagement, an "NGOs" und Demonstrationen. Aber bei der Frage nach dem Sinn, da wird man plötzlich so jovial-gleichgültig. Schulterzucken. "Letztenendes verbrennt die Erde in ein paar Milliarden Jahren ja eh." Aha? Und da soll ich dann Sinn in der Perspektive einer stattfindenden Demonstration zur Lohnungleichheit bei ... usw. ... finden? Warum soll es mir, wenn ja eh alles letztenendes egal ist, noch um eine angebliche Gerechtigkeit gehen? "Man kann auch aus einer Laune heraus tugendhaft sein!" schrieb einmal der Camus Albert. Könnte man schon, aber es wäre im Grunde hässlich, antworte ich dem Bertl da. Und so beschäftige ich mich allerorten mit Ruppigkeiten, predige mir selbst das Evangelium, nachdem es selten jemand anders tut, schaue gönnerhaft in die Natur hinein und warte ab.


Sonntag, 19. April 2020

Südlicher Teil von Emelda und Ballade über das Haus des Lichts

Südlicher Teil meiner Karte von Emelda
(Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)


Zu der hier zu sehenden Karte möchte ich eine kleine Ballade zum besten geben. Über das Herabsinken der Stille und die Verwandlung der einst fröhlichen und prächtigen Städte
Tûrulaur (Goldhafen) und Morgalorn (Haus der Fröhlichkeit) in Bollwerke des ernsten Lichts trägt man manchmal folgende Ballade vor (zuerst der Text in Nîna, anschließend die Übersetzung ins Deutsche. Generell alles aber noch mehr oder minder in Bearbeitung und ich finde noch laufend Fehler hinsichtlich der Plausibilität oder Anwendung von mir bereits aufgestellter Regeln)


A Tûrulaur ya Morgalorn
A Arkis-unafûn'
Men upadit Auradim-norn
Men viatit Ost-osán
Men artakat Galora-éiûlun
A Uiataia-mir
Men lugat Dimâ-ichil
A Turëlau
Ya Dimâ-aur a Morgunda
Ya arnan errâ Nineiûl
Men artakat

A Tûrulaur ya Morgalorn
A Arkis-unafûn'
Men sabothit Hálarkis
Men viatit Nil-nor
Men skekit Kiseba ucur Orot-Bramûm
Ucur Darën ilmesa
Men sabothit Dolmorin abotizea
Amelu Ceresk
Ya esír palana Uluth
Ya Galdrâk esîrit
a-Galorad

A-Galora otubit
A Morviën
Mor Haleviën-keara
Palana Esírum
Bar Vië atubion
Viate Darën-kírake
Uluth brabavi
Galdrâk kíresírant
Brôgus amovabiant
Keara Mor Viën


In Tûrulaur und Morgalorn
In einer andern Zeit
Da ging ein Morgen auf
Da schien der helle Tag
Da hörte man der Kinder Spiel
In weißen Straßen
Da sah man Kupferglanz
In der Schmiede
Und Goldglanz im Königshaus
Und manches große Wort
Hörte man

In Tûrulaur und Morgalorn
In einer andern Zeit
Da kam die Abendstund
Da schien ein kalter Stern
Da blies der Wind vom Hügelgrab
Aus dunklem Wald
Da kam die Nacht herauf
Überm Lande
Und stumm ward die Laute
Und schweigend der Mund
Der muntre

Das Spiel verging
In Morviën
Zu Mor Haleviën
Ward Stille
Nur einsames Licht
Strahlt waldhin
Die Laute zerbrochen
Der Mund verstummt
Der Würfel verschwunden
Im Haus des Lichts



Aktuelles "Lexikon von Emelda" + Wörterbuch "Nîna"

Mein Wörterbuch aus der Sprache "Nîna" (= "Sprache" auf Nîna) sowie mein Lexikon zu meinem zum Zeitvertreib betriebenen Weltenbauprojekt "Emelda" sind gewachsen: (...eine aktuelle Karte folgt)


Lexikon von Emelda:



Agarath, der: Der Wilde Fluß. Fließt, entspringend am Fuße des Großen Gebirges, für viele hundert Meilen durch die Ebene von Emelda, bevor er in der Bucht von Emelda ins Meer fließt. Nördlich seiner Quelle lag das Königreich von Silberpfort bis zu dessen Niedergang und dem Weggang der Sieben Weisen.

Albastrae: Stadt zwischen dem Wald von Aldaia und dem Goldwald, am Oberlauf der Aldamela gelegen. Eine schmale Straße führt von dort nordwärts Richtung Amaldûr auf die lange Nord-Süd-Verbindung nach Nimmereth.

Aldamela: Die Aldamela („Spiegel von Aldaia“) entspringt in den südlichen Bergen von Aldaia, von wo sie ihren Lauf durch die Ebene bis hin zum Meer nimmt.

Aldone: Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs Aldone. Liegt am Ufer des Flußes Rasch, welcher von dort nach Süden durch die Berge von Aldaia fließt. Im Umland von Aldone wachsen wohlschmeckende Früchte. Die Elfen aus dem nördlich gelegenen Wald des Auges, die Dimêthrim, das Waldvolk, sowie die in den Bergen von Aldaia lebenden Zwerge kommen hierher um Handel zu treiben. Die Menschen von Aldone haben daher, so sagt man, sowohl Sturheit von den Zwergen als auch einen heiteren Sinn für Geheimnisvolles und Höheres, der auf elfischen Einfluß zurückgeführt wird, kultiviert.

Alter Trabepfad: Die heute beinahe beinahe vergessene Nord-Süd-Verbindung von Silberpfort im Norden über Emelda an die Vorhöfe der Stillen Lande. Südlich der Kreuzung mit der Handelsstraße von Beresken nach Aldone nahe der südlichen Brücke über den Agarath wird der Alte Trabepfad auch als Geisterstraße bezeichnet.

Amaldûr: Festung der Amá/Amás Feste. Befestigte Stelle an der Wiesenpforte, Dúnared, am südlichen Ende des Großen Gebirges. Dort entspringt der Fluß Seladon (Bergstrom), der einige hundert Meilen weiter im Süden in die Aldamela (Spiegel von Aldaia) mündet.

Amaldûr ist südlicher Endpunkt der Straße nach Sirmalion.


Auge, das: Großer Binnensee am Südende der Wälder von Nimmereth. Die Melêgin Marach (Wasser des Silberstaubs) fließen durch das Auge hindurch und bilden aus dem Auge hinausfließend die Westgrenze des Königreichs Aldone nahe der Steine des Gewitters (Palínir Fuinor), wo sich die Ost-West-Straße und die große Straße von Sirmalion her kreuzen.

Beresken: Emeldische Handels- und Hafenstadt. Dort beginnt die lange Straße nach Aldone.

Darënadon: Der Waldstrom. Großer Strom. Entspringt im Goldwald, Auradar.

Fallonde: Uralte Hafenstadt am Westrand der Stillen Lande. Letztverbliebene menschliche Stadt in dieser Gegend seit dem Herabsinken der Stille im Jahre 59 n. W. Z. („nach westlicher Zeitrechnung“)

Großes Gebirge: Das Große Gebirge (Selêgin Errênír) durchzieht die Länder östlich der Bucht von Emelda wie eine große Mauer über tausend Meilen von Nord nach Süd. Es trennt die Länder Emelda und Nimmereth. Besondere Gipfel sind die Zwillingsspitzen nahe der ehemaligen Silbernen Pforte, das Haus des Riesen, die Eisenspitze und im Süden die Adlerrast.

Königreich Silberpfort: Einstmals mächtigstes Land des Westens, gelegen an der Aredin Marâ, der Silbernen Pforte, einem einstmals gangbaren Pass über das Gebirge nach Osten ins Land Nimmereth und hin zur Königsstadt Sirmalion. Zu Beginn der Westlichen Zeitrechnung wurde Silberpfort im Krieg an der Silbernen Pforte zerstört und die Silberne Pforte stürzte ein. Gewichtiges Resultat des Krieges war auch der Weggang der Sieben Weisen und ihre Zerstreuung in die Welt.

Melêgin Marach, die: Wasser des Silberstaubs. Großer Fluß östlich des Gebirges. Ihre Quelle liegt im Lande Nimmereth, von wo aus sie an der Königsstadt Sirmalion vorbeifließend ihre Bahn ins Auge nimmt. Dieses durchfließend bildet sie südlich des Sees die Westgrenze von Aldone.

Mor Haleviën: Haus des Abendlichts. Stadt am südlichen Rand der Ebene von Emelda an der Mündung des Agarath ins Meer. Einige Meilen südlich der Stadt beginnen die Stillen Lande und ein großer Wald. Die Stadt ist geprägt von ihren Holzhäusern. Seltsame Melancholie und Angst liegen über ihren Straßen. Häufig kommen kühle Winde des Abends von Süden heran. Wenn diese die Wolken davonwehen, liegt die Stadt allein in der Ebene unter einem nachtblauen Himmel und unter eisigen Sternen. Die Tore von Mor Haleviën werden am frühen Abend geschlossen und niemand wagt sich nach Sonneuntergang hinaus in die schweigende Landschaft. Auch die Straßen der Stadt leeren sich. In den Zeiten vor dem Herabsinken der großen Stille war der Name der Stadt Tûrulaur, Goldhafen, und das Gold aus den Ländern des Südens wurde von hier in die Welt hinaus gebracht.
Morviën: Lichthaus. In früheren Zeitaltern, als die Menschen aus dem Norden in diese Gegend kamen, trug die Stadt den Namen Morgalorn, Haus der Fröhlichkeit. Die Menschen brachten Honig aus den Wäldern nördlich der Stadt auf den Markt und kräftiger Waldduft erfüllte die Straßen und die gesamte Umgebung. Die Türen der Häuser blieben des Nachts geöffnet, Musik klang aus den Fenstern und köstlicher Lichtschein erfüllte die Straßen. Die Bewohner von Morgalorn dieser Tage waren fröhlich und lebten unbeschwert am Ufer des Meeres. Nach dem Herabsinken der großen Stille wurde der Ort zu einem Ort der Wacht gegen die rätselhafte und bedrohliche Aura der Stillen Lande im Norden. Der Wald war den Menschen feindlich geworden. Im Herzen der Stadt entzündete man das Licht der Wacht im Haus des Lichts, das fortan der Stadt ihren Namen gab, während sich rätselhaftes und bedrohliches Dunkel über das Land herabsenkte.
Muiramore: Lebhafte Hafenstadt an der Mündung der Aldamela.
Nimmereth: Landschaft westlich des Großen Gebirges. Sirmalion ist die Hauptstadt des fröhlichen Nimmereth. In seinen Wäldern leben die Elfen und mancherlei Naturgeister.
Odilien: Die vergessene Insel südwestlich der Stillen Lande.

Rasch, der: Der Rasch entspringt im Wald des Auges, von wo er einen Bogen nach Südwesten schlägt und die Stadt Aldone durchfließt. Von dort führt sein Lauf durch die Berge von Aldaia nach Süden.

Sirmalion: Die Königsstadt. Hauptstadt des Reiches von Nimmereth am Ufer der Melêgin Marach. Heimat seltener Magie und großer Kunstfertigkeiten, besonders der Silberschmiedekunst. Man sagt, dass der Zauberodem des Waldes von Nimmereth die Menschen dort besonders segnet und ihnen eine beinahe andersweltliche Fröhlichkeit und Lebensart schenkt.

Stille Lande: Einstmals ein von Menschen bewohnter Landstrich, wo große Handwerkskunst ihre Blüte fand. Mit dem Eindringen der Menschen in die Wälder am Fuße des Gebirges begann das Ereignis, das in Emelda als Herabsinken der großen Stille bekannt ist, mit dessen Einsetzen Zug um Zug alle Menschen aus dieser Gegend (mit Ausnahme der Bewohner der Stadt Fallone) verschwanden. Heute ein unheimlicher und wilder Landstrich.

Straße von Beresken nach Aldone: Durchquert die Ebene von Emelda mit ihren Dörfern und Städtchen bis an den Übergang über den Wilden Fluß, wo die Vorhöfe des Gebirges beginnen. Überquert das Gebirge am Pass nahe der Eisenspitze. Von dort verläuft die Straße das Vorland von Aldone bis zur Wegkreuzung bei den Palínir Fuinor (Steine des Gewitters). Bald folgt die Brücke über die Melêgin Marach und damit der Eintritt in das Königreich Aldone. Ab hier kommt der Reisende durch ein fruchtbares Land an den Ufern des Rasch bis an die Tore von Aldone.

Die Straße ist auch heute in relativ gutem Zustand. Reisende fürchten jedoch den Pass an der Eisenspitze aufgrund des oft unkalkulierbaren Wetters im Gebirge als auch wegen der Wesen, die in den Schluchten und Halden des Großen Gebirges leben. An den Palínir Fuinor soll es spuken und jeder vernünftige Mensch plant seine Reise so, dass diese Gegend nicht bei Nacht durchquert werden muss.

Das Heer von König Emilúd zog entlang der Straße aus der Gegend des heutigen Aldone in den Krieg an der Silbernen Pforte.

Tenea: Stadt am Ufer der Tena. Umgeben von dichten Wäldern am Rande der Ebenen des Ewigen Eises. Hier lebt ein zähes und unbeugsames Volk.


Wörterbuch "Nîna"

a-: universaler Artikel
a: In
abotizea: hinauf/auf
(A-)doná/-duná: Strom
agos: wild
amelu: über
Amovabia: Verschwinden, das
Aredin: Pforte
Arkis: Zeit
arnan: manches/mancherlei
Artaka: Hören
Atubione: Einsamkeit
Aur-: Gold
Auradim: Morgen (von „Goldpracht“)
bar: nur
brabavi: zerbrochen/gebrochen
Bramûm: Grab
Brôgus: Würfel
Ceresk: Land
Dimâ: Pracht
Dimór: Stadt (aus: Mor: Haus / dimmén: groß/viel oder prächtig)
Dolmorin: Nacht
Darën: Wald
Dún: Wiese
Dûr: Festung (aus: Duloga für „behauener Stein“)
Éiûl: Kind
errâ: groß, gewaltig
Esírum: Stille
Fuina: Gewitter
Galdrâk: Der Mund
Galora: Heiterkeit, Fröhlichkeit, Spiel, Gelächter
Gunda: König
Hál: Abend
Ichil: Kupfer
ilmês: dunkel
keara: Vornehmes „In“, ähnlich „zu“ oder „auf“. Wird auch vor besonders „großen“ oder „heiligen“ Orten oder Orten, die besonders herausgestellt werden sollen, verwendet (kann Vor dem Wort stehen, wie „A“, oder ans Wort angehängt werden)
kírake: nach/zu
Kiseba: Wind
Lúga: Sehen
Mar-: Silber
Melâ: Spiegel (poetisch auch für „Wasser“, die Melêgin Marach können frei also mit etwa „Silberspiegel“ übersetzt werden)
men: da
Mímira: Weißer Marmor
mir: weiß
Mor: Haus
Nili: Stern
Nîna: Sprache
Norá: Kälte
norn: neu
Ofûme: Feuer
Orot: Hügel
Osáne: Helligkeit
Osta: Tag
Otubia: Vergehen
Palâna: sein
Palí: Stein
Rath: Wasser
Sabothá: Kommen
Selêga: Spitze (Selêgir: „Spitzen“, Wort für „Gebirge“)
Skeki: Blasen
Tûr: Hafen
Turëlau: Schmiede
ucur: von/aus
unafûnê: anders
Upadice: Gang (Gehen)
Uiata: Straße
Uluth: Laute
Viata: Schein
Vië: Licht
ya: und


Samstag, 18. April 2020

Geschichte vom Krieg an der Silbernen Pforte und vom Untergang Alsirs

Habe inzwischen ein bisschen an meiner Welt Emelda weitergesponnen. Vor einiger Zeit schon schrieb ich die Geschichte des Untergangs des Königreichs Silberpfort. Mir haben nur noch drei Namen gefehlt. Da ich diese nun habe, teile ich gerne diese alte Volkssage mit dem geneigten Leser:


Vom Krieg an der Silbernen Pforte berichtet eine Geschichte...

...In alten Tagen, vor dem Zersplittern der Reiche, lag westlich des Großen Gebirges das Königreich Silberpfort. An den Hängen des Gebirges stand dessen Hauptstadt Mar-Dimór, die Stadt aus Silber. Die Dächer Mar-Dimórs, so sagt man, waren mit Silber gedeckt und damals zogen Handelskarawanen aus der alten Stadt Sirmalion in Nimmereth herauf und großer Wohlstand herrschte. Der König dieses stolzen Landes war Gabríl, der Sohn von Golíl, welcher bis in die Tage des Beginnes der Welt abstammt von Großkaiser Esgólir, von dem schon damals nur noch Legenden erzählten.


Der König von Silberpfort und Herr des Hauses von Mar-Dimór pflegte Hof zu halten im Hause der Sieben Weisen, welche Ratgeber der Könige seit Beginn der Zeit waren. Ihrer waren es stets sieben gewesen und jeder dieser Weisen erreichte hohes Alter jenseits menschlichen Maßes. Sie gingen, wenn ihre Zeit gekommen war, hinauf ins Gebirge, wo sie von Greifen der Welt entrückt und davongetragen wurden.


Eines Tages wurde in der Stadt ein Knabe geboren. Genannt Alférid („All-Frieden“) von seiner Mutter. Dieser war ein schönes Kind, stark und außerordentlich klug. Aus dem Kind wurde ein junger Mann und er lernte rasch das Wissen der Welt und geheime Künste, sodass er nur wenig noch unter den Sieben Weisen stand; und schnell wurde er aufgrund seiner Taten in der Stadt und dem Reiche bekannt. Zu dieser Zeit wuchs im Herzen des Jünglings auch der Stolz und schwarze Geheimnisse wisperten ihm in Ohr und Herz und manchen Plan schmiedete er, wie er groß zu werden gedächte. Auch begann er, sich Alkunt („All-Wissen“) zu nennen. Es fand sich, dass er häufig zum Haus der Sieben Weisen hinging um mit diesen zu streiten. Anfangs war der erstaunliche Jüngling dort wohlgelitten, es ging aber dahin, dass er offen seine Überzeugung kundtat, den Sieben gleichauf, wenn nicht gar höher als alle von ihnen, zu stehen, bis er schließlich gar meinte und sprach, die Zeit der Sieben sei vorbei und von nun an müsse er einziger Berater des Königs von Silberpfort oder besser noch: selbst König sein und bleiben. Dies Ansinnen wiesen König und der Siebenrat mit Nachdruck zurück und so verließ der in seinem Stolz gekränkte Alkunt das Haus hinaus in eine Regennacht und sann auf Rache.


Eines Tages erreichte den Alkunt ein Botschafter von Norden kommend. Dieser übermittelte ihm eine Nachricht vom Bergkönig, dem Herrscher der schwarzen Geister des Gebirges, in der dieser dem jungen Mann anbot, ihm dabei zu helfen den ihm vermeintlich zustehenden Platz als König und Herr einzunehmen. Lediglich Pflege von Freundschaft zwischen Silberpfort und dem Reich des Bergkönigs sollte, so schrieb der Herrscher der Berggeister in süßen Worten, nach Übernahme der Herrschaft durch den eifernden Jüngling die Bedingung hierfür sein. So der Jüngling zustimme, solle in der marmornen Halle Mímired zu Mar-Dimór ein Gastmahl zwischen Alkunt und dem Bergkönig zur Besiegelung des Bundes stattfinden. Hocherfreut sagte Alkunt noch auf der Stelle zu und harrte des Tages des Gastmahles auf Mímired.


Der Tag des Mahles kam. Sturm war aus dem Gebirge über die Stadt gezogen und dunkle Wolken verhüllten den Himmel. In schwarze Gewänder gehüllt erreichten der finstere König und sein Gefolge, verhüllt von den Wolken des Sturmes, die Stadt. Auf Mímired hatte Alkunt bereits alles vorbereitet. Die köstlichsten Speisen und Getränke hatte er herbringen lassen und der beste Wein aus den Ländern des Südens harrte in goldnen Kannen des Brudertrunkes. Während des Mahls, das als das Schwarze Gastmahl in die Erzählungen des Volkes einging, übergab der Bergkönig seinem jungen Gastgeber als Gastgeschenk und Zeichen seiner erklärten Freundschaft einen geschliffenen Stein. „Nimm diese Gabe aus meinem Reich, lieber Freund!“ sprach er. „Darauf steht ein neuer Name, den du fortan tragen sollst, solange unser Bund währt und er soll dir wohl anstehen. Dies' Reich ist dir wahrlich zu klein!“ Der junge Mann nahm den Stein entgegen und Tränen traten ihm in seine vom Stolz verblendeten Augen, als er den in alten Runen geschriebenen Titel Alsir („All-Sieg“) darauf las. So wurde der Bund besiegelt und Alsir fuhr mit dem Gefolge des finsteren Königs davon in die Berge, wo er ein Heer zu rüsten begann.


Kurze Zeit darauf begann Krieg die Nordgrenzen von Silberpfort zu bedrängen. Grässliche Ungetüme aus dem Herzen des Gebirges sowie verhetzte Soldknechte stürmten gegen die Grenzen an und nahmen Stadt um Stadt, Ort um Ort. Mar-Dimór selbst fiel in einer Gewitternacht nach sieben Tagen erbitterten Kampfes. Die Weisen und der König zogen sich in eine Fluchtburg im Gebirge zurück, von wo sie mit ansehen mussten, wie das einst stolze Königreich Silberpfort in Flammen aufging.


Voll Schrecken hörte man in den Ländern Nimmerreth und Andunë vom Fall von Mar-Dimór und den Städten des Nordens. König Emilúd sowie Artan von Nimmereth stellten beide große Heere auf um Silberpfort, der Krone der Länder der Menschen, zu Hilfe zu eilen. Zu Sirmalion bündelten sich die Heere und marschierten auf die Silberne Pforte Aredin Marâ zu.

Es kam zu einer gewaltigen Schlacht an der Silbernen Pforte, aus der Nimmereth und Andunë siegreich hervorgingen. Jedoch brachten die unheimlichen Gewalten der Untertanen des Bergkönigs die Silberne Pforte zum Einsturz und schnitten somit das Befreierheer der Menschen von jedem Nachschub ab. In der folgenden Zweiten Schlacht von Mar-Dimór siegten zwar erneut die Menschen, jedoch verblieb von der einst herrlichsten Stadt der Menschenwelt wenig mehr als ein Aschehaufen übrig. Auch schien sich nun das Kriegsglück zu Ungunsten der Menschen zu wenden. Verstärkt durch ein Heer steinerner, schwarzer Truppen schlugen die Soldaten Alsirs die Menschenheere und warfen sie an die Ufer des Dúnrath (Wiesenwasser), eines Zuflusses des Agaraths, zurück. König Emilúd war auf dem Rückzug von einem Kriegshammer getroffen und dadurch tödlich verwundet worden. Seine Mannen begruben ihn in der Ebene. Artan galt nach einem Überraschungsangriff feindlicher Kräfte für verschollen und sein Schicksal bleibt bis heute unbekannt und unbesungen.

Dort, am Ufer des Dúnrath, grub man sich nun ein, die wenige Hoffnung auf Standhalten, die noch vorhanden war, als letzte Waffe aufbietend. Die Lage war verzweifelt. Die Angriffe der Feinde intensivierten sich von Tag zu Tag und man erwartete in Kürze den vernichtenden Abschlussstoß und den Durchbruch aus deren Reihen. Da geschah, womit niemand gerechnet hatte. Menschen und Elfen aus der Gegend südlich der Mündung des Agarath kamen zu Hilfe. In der Schlacht auf den Feldern des Dúnrath konnte die finstere Brut zurückgeschlagen werden. Die Anhänger des jungen Emporkömmlings und die Kreaturen des Bergkönigs ergriffen die Flucht. Der geschenkte Runenstein aber zersprang, als Alsir mit einigen seiner versprengten Truppen die Flucht ergriff und jener wurde schließlich vom Bergkönig in das Dunkel seiner Kammern gezogen, wo der Jüngling bis heute in einem Saal aus schwarzem Marmor und voll giftigen Efeus Übles denkend und ersinnend sitzt, verbannt bis in Ewigkeit, so heißt es.

Das Land Silberpfort war nun verwüstet. Die einstige Unschuld dieses großen Reiches durch das viele vergossene Blut, den Verrat und die Niedertracht zwischen Schwester und Schwester, Bruder und Bruder, besudelt und dahin. Die Sieben Weisen verteilten sich in die Welt, wodurch die verborgenen Künste in die Lande hinausgetragen wurden. Gabríl, der letzte König von Silberpfort zog mit einer Handvoll Getreuer nach Südwesten, wo unter ihren fleißigen Händen das Reich Emelda entstand. Andere übriggebliebene Bewohner Silberpforts verstreuten sich gleichfalls in alle Winde und brachten ihr Wissen und ihre Traditionen in alle Teile der Erde, wo ihre Kunst und ihr Können Frucht trugen und Gutes bewirkten. Neue Reiche entstanden und vergingen und die einzelnen Länder der Menschen kümmerten sich nun mehr um ihre eigenen Belange und in aller Fröhlichkeit blieb eine Spur der Trauer um die Zerstörung und den Niedergang Silberpforts, des Stolzes der vergangenen Welt.








Mittwoch, 15. April 2020

Neu auf dem Tisch: Der Kuss der Spinnenfrau


...nun habe ich gestern tatsächlich das "Purgatorio" vor lauter Begeisterung schon ausgelesen. Die aktuelle Leseliste ist dann hiermit:

  • Manuel Puig - Der Kuss der Spinnenfrau
  • R. Jordan - The Eye of the World (TWOT, 1. Bd.)



Dienstag, 14. April 2020

Rauswurf: Nachtwachen, Eingang: Purgatorio


So... Entschluss gefasst: Die Nachtwachen des Bonaventura werden nicht weitergelesen, nachdem mich regelrechte Abscheu angesichts dieses Buches überfallen hat.

Habe gestern dann begonnen, "Purgatorio" von Tomás Eloy Martínez als "Zweitbuch" zu lesen. Bin bisher begeistert. Ein melancholisches Buch, teilweise auch mit einer süß-saueren Art Humor. Große Empfehlung bisher!

Leseliste somit:

Tomás Eloy Martínez - Purgatorio
und, immer noch
Robert Jordan - The Wheel of Time (Bd. 1)


Außerdem, ein ziemlicher Themensprung nun...
Vor ein paar Tagen habe ich wieder ein bisschen zum Thema "Natur und christlicher Glauben" gestöbert. Bin hierbei über ein paar Texte z. B. zum "Sonnengesang" des Franz von Assisi gestoßen.  Interessant fand ich hierbei die Information, dass Franz durch den Sonnengesang ja quasi der Natur einen Eigenwert einräumt, der daher rührt, dass Gott sie geschaffen hat. Sie wird nicht, wie in der damaligen Zeit üblich, als bloße Nahrungsquelle oder eben als Bedrohung bzw. auf religiöser Ebene als Teil einer ansich bösen materiellen Welt gesehen. Er reiht sich geschwisterlich auch in die Reihe der Schöpfungswerke ein, die den Schöpfer, Gott, loben. Hierzu gibt es übrigens auch einige wunderschöne Psalmen und andere Bibelstellen, die die Natur und das All davon freisprechen, bloße "Nutztiere" und stumpfsinnige Materieansammlungen zu sein. (z. B. Baruch 3,33-35)

Einen guten Gedanken dazu finde ich, dass Gott im ersten Schöpfungsbericht der Bibel ja den selben Lebensatem, mit dem er den Menschen belebte, auch Tieren gab (1. Mose 1,30), somit durchaus die Lesart möglich ist, dass die Schöpfung, hier konkret die Tiere (die übrigens interessanterweise im ersten Schöpfungsbericht noch nicht als Nahrungsquelle für den Menschen vorgesehen sind) eben auch einen von Gott gegebenen "Eigenwert" haben (siehe auch das "sehr gut" Gottes über "alles... was er gemacht hatte" in 1. Mose 1,31), was für mich eher gegen die Ansicht einiger meiner eher evangelikal-konservativen Freunde spricht, die Natur sei nur so eine Art Maschine, die für den Menschen da ist, um sie frei auszubeuten, und habe auch nichts mit Gott zu tun bzw. sei es falsch, Gott mit, in der oder durch die Natur zu loben. Ich halte z. B. auch den poetisch gemeinten (!) Ausruf, dass die Natur "durchseelt" sei, für angesichts der sich mir aufschließenden Quellenlage für durchaus gut vertretbar. Ist aber einfach meine persönliche Meinung. Ohne Abschluß in Theologie. Gewonnen durch Lesen, Beten, Unterhalten.

Auch ziemlich hilfreich war mir ein Abschnitt aus dem Katechismus der katholischen Kirche, der mir ein paar gute Gedanken dazu gab, dass die Schöpfung auch nicht von Gott geschaffen wurde, um irgendwem irgendwas zu beweisen zu müssen, sozusagen um seine "Herrlichkeit zu mehren", sondern dass es folgerichtig ist, dass ein guter Gott Gutes ("Gut" heißt für mich auch nicht zwangsweise harmlos, leicht verständlich, widerspruchsfrei) schafft.

Zitat: "... Die Schrift und die Überlieferung lehren und preisen stets die Grundwahrheit: ,,Die Welt ist zur Ehre Gottes geschaffen" Wie der hl. Bonaventura erklärt, hat Gott alles erschaffen ,,nicht um seine Herrlichkeit zu mehren, sondern um seine Herrlichkeit zu bekunden und mitzuteilen" Gott hat nämlich keinen anderen Grund zum Erschaffen als seine Liebe und Güte: ,,Die Geschöpfe gingen aus der mit dem Schlüssel der Liebe geöffneten Hand [Gottes] hervor..."Der letzte Abschnitt hilft mir persönlich zu besserem Verständnis einer Aussage wie "Die Welt ist zur Ehre Gottes geschaffen.". Nicht als eine Art "Show", sondern Gottes Liebe und Güte als Motive für die Schöpfung.

Mir hat das sehr geholfen und die ein oder andere pseudogeistliche Stoßstange "guter und wohlinformierter Christenmenschen" hat sich auch schon in Luft aufgelöst.


Sonntag, 12. April 2020

Ostern

Ostern


Ostern in Zeiten von einem höheren Ziele dienend "eingesperrt sein". Ein bisschen Bunkerkoller und Fragen. Habe heute per Livestream einem katholischen Hochamt beigewohnt. In der Predigt wurde ein neues Reden vom Naturrecht und eine Kultur des Lebens (kann aber jetzt keine zuverlässige und allerschöpfende Zusammenfassung in einem halben Satz geben) angemahnt, was ich irgendwie sehr gut und ergreifend fand.
Ansonsten fehlen mir gerade die, ach, vermeintlich so kleinen Dinge, wie in eine Wirtschaft gehen, Familie treffen, überhaupt tatsächlich mit jemandem in einem Raum sein und reden können, der nicht im selben Haushalt lebt. Habe so ein Bedürfnis, manche Frage einfach in einem zwanglosen und entspannten Rahmen mit irgendjemandem besprechen zu können und ein paar Schritte weiterzukommen. Vielleicht.
Draußen herrscht eine seltsame Feiertagsruhe, Hasen wurden in der Straße gesichtet und durch die Ritzen im Asphalt wächst Gras.


Freitag, 10. April 2020

Karfreitag im Bunker

Wieder erlaubt: Verweilen auf Bänken zu Buchzwecken


Karfreitag im Bunker. Blauer Himmel und Stille auf den Straßen, zumindest meistens. Ein ganz seltsamer Tag. Scheinbar widersinnigerweise erlebe ich die Kar- und Ostertage dieses Jahr (trotz oder gerade weil ich hier kaum rauskomme) intensiver als letztes Mal. Die Distanz von "meiner" (noch) Gemeinde tut mir auch gut. Ich kann die Inhalte des Festes, die Worte aus der Heiligen Schrift und was das jetzt alles mit meinem Leben zu tun hat irgendwie freier bedenken. Ich muss nicht irgendwelchen für mich einfach nicht passenden Lehren und oberflächlichen Lehren darüber, wie alles bitteschön zu sein hat, folgen. Ich kann da einfach vor Gott und meinem Gewissen existieren. So wie ich bin und geworden bin. Kann Traditionen entdecken und ihnen folgen. Oh, das tut so gut nicht schrill die rot-grüne Blechtrommel im Ohr zu haben, die alles wieder in diesen banalen weltlichen Sumpf hinabzieht. Man entschuldige, das klingt gemein und auch missverständlich. Aber ich muss das jetzt einfach mal so sagen.

Ein, wie ich finde, guter Satz, den ich entdeckt habe, besagt, dass wir ja letztenendes z. B. auch nicht die Nächstenliebe oder die Liebe anbeten, sondern dass Nächstenliebe das Gebot dessen ist, der angebetet wird. Erbsenzählerei? Kommt auf's Selbe raus? Ich finde dass das einen großen Unterschied macht. Ansonsten gehe ich innerlich ein bisschen die Koffer durch und was ich möglicherweise bei der Abreise mitnehme. Schon allein das, ganz gleich was dann tatsächlich in Zukunft passiert, tut wahnsinnig gut.

Anderes: Der bayerische Ministerpräsident ist eine Leseratte, so scheint mir. So hat er denn nun das Lesen von Büchern auf Bänken wieder erlaubt oder klargestellt, dass man draußen lesen darf, wenn der Abstand eingehalten wird. Vielleicht hofft Herr Söder, mich dadurch zu motiveren, draußen im Sonnenlicht die Nachtwachen des Bonaventura weiter- und durchzulesen, von Licht zu Frohsinn gebracht und daher dem Buch gegenüber gut gewappnet... Hm... Vielleicht werde ich dann nicht eines Tages in Zukunft selber bayerischer Ministerpräsident, aber ich bin momentan nicht sicher, ob ich besagte Nachtwachen wirklich auslesen kann. Erst heute griff ich, mich selbst in die Pflicht nehmend, erneut zu diesem Buche und musste es dann, nach zwei Sätzen bereits aller innerlicher Kräfte beraubt, zur Seite legen. Der die monologisch vorgebrachte Erzählung spinnende Herr Kreuzgang ist mir einfach zutiefst unsympathisch. Arroganz verkleidet in der Maske des schelmischen Erzählers. Kritik, die deswegen substanzlos ist, weil sie sich im Endeffekt nur auf ein allgemeines Unwohlsein stützt, das, lieber Herr Kreuzgang, vielleicht auch einfach nur durch Essen zur Unzeit oder Kräuterschnaps ausgelöst wurde. Dieses ständige Beharren auf dem "Nichts" als alles entscheidende Kategorie... vielleicht bin ich einfach zu positiv dem Leben gegenüber eingestellt, aber für mich ist das harte Kost und sehr ärgerlich. Mal sehen. Herr Söder hat ja zum Glück nicht festgelegt, welches Buch man auf der Bank im Sonnenscheine dann zu lesen hat. Somit kann ich dort vielleicht auch einfach in Zukunft, parallel zu meinem "Wheel of Time", die argentinische Literatur feiern.

Fröhlich aus dem Bunker grüßend
Ihr Maulwurf


Dienstag, 7. April 2020

Zwischenstand

Zwischenstand. Eine heroischere Überschrift fällt mir gerade beim besten Willen nicht ein. Man hat sich eingegraben und wartet ab. Irgendwo zwischen Albträumen und konfuser Zukunftsplänen und Dankbarkeit.

Zum Glück gibt es Literatur! Wobei der Erzähler der Bonaventura'schen Nachtwachen aktuell meinen Unmut erregt. Würde ihn gerne zur Rede stellen und befragen, wo er genau eigentlich seine Qualifikation sieht und ihm einige seiner offenkundigen Fehler unter die Nase reiben. So quäle ich mich momentan mehr durch die besagten Nachtwachen, als dass ich sie, wie es anfangs gewesen ist, mit Genuß lesen würde. Trotzdem nicht ohne Erkenntnis. Aber das Buch ist auch nicht besonders lang.

Habe nun vor einigen Tagen und  nach etwas Recherche und Lesens beschlossen, wieder das Rosenkranzgebet zu beten. Habe daran gute Erinnerungen und nachdem mir vieles Protestantische eh ziemlich fremd geblieben ist, ich zudem auch in Zukunft sehr wenig Ambitionen habe, Protestant des Jahres 2020 zu werden, sehe ich da auch keine ideologischen Probleme. Bin gespannt. Die Karwoche ist dieses Jahr auch eher merkwürdig aus vielleicht nachvollziehbaren Gründen. Bin aber dankbar, zumindest ein paar Schritte im Voraus Pläne zu haben.

Draußen ist es sehr warm geworden. Ich kann das jedoch weder genießen noch mich darüber ärgern. Die mir vom Gesetz zugestandenen kurzen Spaziergänge am Tage tue ich, so ich sie tue, mit wenig Begeisterung. Der ein oder andere Lichtstrahl tut gut. Ansonsten erscheint mir das Spazierengehen mehr wie eine Farce.
Aber es wird viel Sport draußen getrieben. Dreifach fuhren am heutigen Tage mich wissend-entspannt anlächelnde Radfahrer, mit und ohne elektrischer Verstärkung, an mir vorbei. Na sollen sie lächeln und sollen sie wissen, was da zu wissen ist. Meinen momentanen Weltverdruß hebt das kaum auf.

Samstag, 4. April 2020

Emelda (II)

Länder östlich der Bucht von Emelda


Die Möglichkeiten des Kartelns mit Wonderdraft und die mit Hilfe dieses schönen Programms entstandene Karte hatten es mir jetzt so angetan, dass ich an der Welt (bzw. dem Teilausschnitt der Welt) Emelda noch ein bisschen weitergearbeitet habe. Unter anderem strich ich einige Namen glatt, die mir so noch nicht gefallen habe und erfand noch die ein oder andere Sache dazu. Zusätzlich dachte ich mir ein paar Hintergrundinfos zu der Welt und zu den bereits auf der Karte verzeichneten Orten aus:

(05.04.20: Karte nochmal aktualisiert, Einträge zu Orten ergänzt.)




Agarath: Der Wilde Fluß. Fließt, entspringend am Fuße des Großen Gebirges, für viele hundert Meilen durch die Ebene von Emelda, bevor er in der Bucht von Emelda ins Meer fließt. Nördlich seiner Quelle lag das Königreich von Silberpfort bis zu dessen Niedergang und dem Weggang der Sieben Weisen.


Aldone: Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs Aldone. Liegt am Ufer des Flußes Rasch, welcher von dort nach Süden durch die Berge von Aldaia fließt. Im Umland von Aldone wachsen wohlschmeckende Früchte. Die Elfen aus dem nördlich gelegenen Wald des Auges, die Dimêthrim, das Waldvolk, sowie die in den Bergen von Aldaia lebenden Zwerge kommen hierher um Handel zu treiben. Die Menschen von Aldone haben daher, so sagt man, sowohl Sturheit von den Zwergen als auch einen heiteren Sinn für Geheimnisvolles und Höheres, der auf elfischen Einfluß zurückgeführt wird, kultiviert.


Alter Trabepfad: Die heute beinahe beinahe vergessene Nord-Süd-Verbindung von Silberpfort im Norden über Emelda an die Vorhöfe der Stillen Lande. Südlich der Kreuzung mit der Handelsstraße von Beresken nach Aldone nahe der südlichen Brücke über den Agarath wird der Alte Trabepfad auch als Geisterstraße bezeichnet.



Auge, das: Großer Binnensee am Südende der Wälder von Nimmereth. Die Melêgin Marach (Wasser des Silberstaubs) fließen durch das Auge hindurch und bilden aus dem Auge hinausfließend die Westgrenze des Königreichs Aldone nahe der Steine des Gewitters (Palínir Fuinor), wo sich die Ost-West-Straße und die große Straße von Sirmalion her kreuzen.


Beresken: Emeldische Handels- und Hafenstadt. Dort beginnt die lange Straße nach Aldone.


Fallonde: Uralte Hafenstadt am Westrand der Stillen Lande. Letztverbliebene menschliche Stadt in dieser Gegend seit dem Herabsinken der Stille im Jahre 59 n. W. Z. („nach westlicher Zeitrechnung“)



Großes Gebirge: Das Große Gebirge (Selêgin Errênír) durchzieht die Länder östlich der Bucht von Emelda wie eine große Mauer über tausend Meilen von Nord nach Süd. Es trennt die Länder Emelda und Nimmereth. Besondere Gipfel sind die Zwillingsspitzen nahe der ehemaligen Silbernen Pforte, das Haus des Riesen, die Eisenspitze und im Süden die Adlerrast.



Königreich Silberpfort. Einstmals mächtigstes Land des Westens, gelegen an der Aredin Marâ, der Silbernen Pforte, einem einstmals gangbaren Pass über das Gebirge nach Osten ins Land Nimmereth und hin zur Königsstadt Sirmalion. Zu Beginn der Westlichen Zeitrechnung wurde Silberpfort im Krieg an der Silbernen Pforte zerstört und die Silberne Pforte stürzte ein. Gewichtiges Resultat des Krieges war auch der Weggang der Sieben Weisen und ihre Zerstreuung in die Welt.



Melêgin Marach, die: Wasser des Silberstaubs. Großer Fluß östlich des Gebirges. Ihre Quelle liegt im Lande Nimmereth, von wo aus sie an der Königsstadt Sirmalion vorbeifließend ihre Bahn ins Auge nimmt. Dieses durchfließend bildet sie südlich des Sees die Westgrenze von Aldone.

Mor Haleviën: Haus des Abendlichts. Stadt am südlichen Rand der Ebene von Emelda an der Mündung des Agarath ins Meer. Einige Meilen südlich der Stadt beginnen die Stillen Lande und ein großer Wald. Die Stadt ist geprägt von ihren Holzhäusern. Seltsame Melancholie und Angst liegen über ihren Straßen. Häufig kommen kühle Winde des Abends von Süden heran. Wenn diese die Wolken davonwehen, liegt die Stadt allein in der Ebene unter einem nachtblauen Himmel und unter eisigen Sternen. Die Tore von Mor Haleviën werden am frühen Abend geschlossen und niemand wagt sich nach Sonneuntergang hinaus in die schweigende Landschaft. Auch die Straßen der Stadt leeren sich.

In den Zeiten vor dem Herabsinken der großen Stille war der Name der Stadt Tûrulaur, Goldhafen, und das Gold aus den Ländern des Südens wurde von hier in die Welt hinaus gebracht.

Nimmereth: Landschaft westlich des Großen Gebirges. Sirmalion ist die Hauptstadt des fröhlichen Nimmereth. In seinen Wäldern leben die Elfen und mancherlei Naturgeister.

Rasch, der: Der Rasch entspringt im Wald des Auges, von wo er einen Bogen nach Südwesten schlägt und die Stadt Aldone durchfließt. Von dort führt sein Lauf durch die Berge von Aldaia nach Süden.


Sirmalion: Die Königsstadt. Hauptstadt des Reiches von Nimmereth am Ufer der Melêgin Marach. Heimat seltener Magie und großer Kunstfertigkeiten, besonders der Silberschmiedekunst. Man sagt, dass der Zauberodem des Waldes von Nimmereth die Menschen dort besonders segnet und ihnen eine beinahe andersweltliche Fröhlichkeit und Lebensart schenkt.

Stille Lande: Einstmals ein von Menschen bewohnter Landstrich, wo große Handwerkskunst ihre Blüte fand. Mit dem Eindringen der Menschen in die Wälder am Fuße des Gebirges begann das Ereignis, das in Emelda als Herabsinken der großen Stille bekannt ist, mit dessen Einsetzen Zug um Zug alle Menschen aus dieser Gegend (mit Ausnahme der Bewohner der Stadt Fallone) verschwanden. Heute ein unheimlicher und wilder Landstrich.

Straße von Beresken nach Aldone: Durchquert die Ebene von Emelda mit ihren Dörfern und Städtchen bis an den Übergang über den Wilden Fluß, wo die Vorhöfe des Gebirges beginnen. Überquert das Gebirge am Pass nahe der Eisenspitze. Von dort verläuft die Straße das Vorland von Aldone bis zur Wegkreuzung bei den Palínir Fuinor (Steine des Gewitters). Bald folgt die Brücke über die Melêgin Marach und damit der Eintritt in das Königreich Aldone. Ab hier kommt der Reisende durch ein fruchtbares Land an den Ufern des Rasch bis an die Tore von Aldone.

Die Straße ist auch heute in relativ gutem Zustand. Reisende fürchten jedoch den Pass an der Eisenspitze aufgrund des oft unkalkulierbaren Wetters im Gebirge als auch wegen der Wesen, die in den Schluchten und Halden des Großen Gebirges leben. An den Palínir Fuinor soll es spuken und jeder vernünftige Mensch plant seine Reise so, dass diese Gegend nicht bei Nacht durchquert werden muss.

Das Heer von König Emilúd zog entlang der Straße aus der Gegend des heutigen Aldone in den Krieg an der Silbernen Pforte.

Tenea: Stadt am Ufer der Tena. Umgeben von dichten Wäldern am Rande der Ebenen des Ewigen Eises. Hier lebt ein zähes und unbeugsames Volk.

Freitag, 3. April 2020

Emelda [Wonderdraft-Erstversuch]

Die Bucht von Emelda

Mit ein bisschen Nachdenken und Knobeln habe ich nun doch noch zeitnah meinen gestern gekauften Download von Wonderdraft erhalten. Zum Einstieg ins Wochenende habe ich auch gleich ein bisschen "gekartelt". Herausgekommen ist die oben zu sehende Karte der Lande um die Bucht von Emelda. Ich mag das Programm soweit sehr gerne. Mit der Textlabelfunktion hatte ich anfangs noch Probleme, habe mich inzwischen aber ganz gut daran gewöhnt. Mal sehen, was da noch kommt.

Ein fantastisches und gesundes Wochenende wünsche ich!


Bärenwalder Abendlied

Grafschaft Bärenwald (inkarnate-Version)
-> Für größere Version bitte klicken!

Aus Langeweile und Weltverdruss habe ich dieser Tage mit der kostenfreien inkarnate-Basisversion nochmal eine (s. o.) Karte der bereits bekannten Grafschaft Bärenwald, in der aktuell die Abenteuer unserer Beyond-the-Wall-Spielrunde stattfinden, erstellt.

Ebenfalls präsentieren möchte ich nun noch folgendes kleines Abendlied aus der (s. o.) Grafschaft Bärenwald.

Bei dem alten Baume (Bärenwalder Abendlied)

Nach dem heißen Sommer
Nach dem Schweiß der Ernte
Nach dem späten Regen
Da sehen wir uns wieder
Dort bei dem alten Baume
Da sehen wir uns wieder
Dort bei dem alten Baume

Wenn der Winter endet
Wenn junge Zweige grünen
Wenn frohe Jugend wandert
Dann sehen wir uns wieder
Dort bei dem alten  Baume
Dann sehen wir uns wieder
Dort bei dem alten Baume

Im Ernst des kühlen Abends
Reich mir den frischen Trunk dort
Und sing mir neue Lieder
Da bei dem alten Baume
Und sing mir neue Lieder
Da bei dem alten Baume

Und drücken schwer die Glieder
So wecke den Gesang auf
Und heb die Seele wieder
Dort bei dem alten Baume
Dort bei dem alten  Baume

Dem Tag folgt ein Dunkel
Der Fluß rennt hin zum Meere
Der Mensch ist nur ein Schatten
Sag, sehen wir uns wieder
Dort bei dem alten Baume?
Sag, sehen wir uns wieder
Dort bei dem alten  Baume?

 (Das Abendlied wird in verschiedenen regionalen Varianten gerne gesungen und in so mancher Wirtshausstube erklingt es zum mehr oder minder nachdenklichen und mehr oder minder nüchternen Tagesabschluß...) 

Donnerstag, 2. April 2020

Leseliste im April

Literatur in der Vertikalen

So habe ich denn nun gestern den "Herrn der Ringe" ausgelesen. Seit Juni 2019 habe ich daran gelesen. Für mich geht damit ein doch recht längerer und eindrucksvoller Leseabschnitt zu Ende.

Aktuelle Leseliste ist somit:

  • Robert Jordan - The Eye of The World (The Wheel of Time, 1. Teil)
  • Bonaventura - Nachtwachen


Weiterhin habe ich heute in einem Anfall von Wahn ein bisschen zusätzlich erworbenes Geld zu verbrauchen und habe mir das Kartografieprogramm Wonderdraft gekauft. Versucht zu kaufen, besser gesagt. Denn den mir eigentlich zuzuschickenden Download-Link habe ich nicht erhalten... nun muss sich der Support des Vertriebes darum kümmern. Mal sehen. Bin ungeduldig.


Mittwoch, 1. April 2020

Kleinstiege

Das beschauliche Örtchen Kleinstiege in der Grafschaft Bärenwald
(für größere Version bitte klicken!)

Da mir ein wenig fad zumute war, habe ich mit dem sehr schönen (in der kostenfreien Version aber auch relativ deutlich eingeschränkten) Karteneditor inkarnate das Dorf Kleinstiege, das sich meine Spieler in der "Beyond the Wall"-Runde als Startpunkt ausgedacht haben, kartografisch verarbeitet. Hach... die Bedienoberfläche und Benutzerführung von inkarnate gefällt mir sehr gut, ich weiß aber nicht, ob ich die Vollversion kaufen werde/würde, da man diese nur als Jahresabo erhält, also die Software jährlich neu kaufen muss und sie dann auch nur im Internet genutzt werden kann. Nunja... mal sehen. Das oben ist jedenfalls Kleinstiege.