Mittwoch, 30. März 2022

62-Tage-Challenge

 
Mittwoch. Regen. Wie aus einer Welt von Dächern und Hunden und Katzen heraus fällt Wasser auf die Stadt, man reckt die Arme gen Himmel und wischt den Staub von den Scheiben, während die märzbraune Stadtlandschaft sich gegen die Menschen ausbreitet. Der März endet mit den üblichen Ruppigkeiten, die Putzkolonne wartet schon darauf.

Ich habe dieser Tage Pläne gemacht und möchte mich nun ein bisschen fordern. Für die Zeit von 4. April bis zum 5. Juni habe ich mir daher folgendes vorgenommen:


Täglich:

a. 20 Liegestütze + 20 Kniebeugen
b. Mind. 2 Liter Wasser trinken
c. Mind. 10 Minuten lesen
d. Meditation kurz: z. B. ein Gesätz Rosenkranz beten,
10 Minuten Stille, o. Ä.
e. Nicht später als 20:45 Uhr ins Bett gehen
f. Nicht später als 04:45 Uhr aufstehen

Wöchentlich:
a. 5 Sporteinheiten von mind. 30 Minuten
b. Mindestens eine Stunde schnell gehen (am Stück)
c. 1-2 x kalt duschen

d. Meditation lang: z. B. einen vollständigen Rosenkranz beten, 30 Minuten Stille, o. Ä.

Unregelmäßig:
a. An drei Gelegenheiten den eigenen Mut erproben
(Wie, bleibt jedem persönlich überlassen)

b. 3 Wanderungen 2h+

An den Wochenenden gelten die Vorgaben hinsichtlich des Schlafens nicht, es wird jedoch eine Aufstehzeit von nicht später als 07:00 Uhr angeregt.


Ich kann es noch nicht abschätzen, inwieweit ich damit gut bedient, über- oder unterfordert sein werde, aber nachdem ich ja mein einziger Zuchtmeister in dieser Angelegenheit bin, kann ich ja jederzeit nachjustieren. Auch im Bekanntenkreis schon gehörte Vorwürfe von "sklavisch an eine dogmatische Struktur halten", entgegne ich, dass ich es für eine relativ gute Probe halte, sich eine zeitlang freiwillig einer festen Ordnung zu unterwerfen, damit man am Tage, wo man sich zwangsweise einer Lage unterwerfen muss, mit dem Gedanken nicht mehr ganz unvertraut ist. Zumal es sich hier um aus meiner Sicht gute Sachen handelt, die, wenn sie zur Gewohnheit werden sollten, im Leben nicht schädlich sein werden... Bin jedenfalls gespannt.

Montag, 28. März 2022

Wanderung nach Brunn

Die Röthenbachklamm

 Der gestrige Sonntag brachte bei strahlendem Sonnenscheine eine Wanderrunde in Gesellschaft mit sich. Wir liefen vom Tiergarten nach Brunn, von dort in einem Bogen durch die Röthenbachklamm zurück. Das Wetter war wirklich herrlich und es tat auch gut, nun wieder bei milden Temperaturen zu laufen. Der Tag unterwegs brachte staubige Schuhe und gute Gespräche. Möchte das bald wieder tun.

Dienstag, 22. März 2022

The Pacific

 
Seit ich die DVD-Box am Freitag erhalten habe, schaue ich Abend für Abend The Pacific an und bin ein wenig traurig, dass ich nur noch drei Folgen vor mir habe. Glaube, die Serie gefällt mir fast besser als Band of Brothers. Manch einer fragt dann verwundert, warum er sich denn solche Sachen, gerade momentan wegen des Krieges im Osten, anschauen will. Ob ich darauf so eine absolut zufriedenstellende Antwort geben kann, weiß ich nicht. Was ich grundsätzlich an Antikriegsfilmen und -Serien wichtig finde und mag, ist die Mahnung, die darin ist. Krieg wird dort ja keinesfalls als etwas am Ende gar wünschenswertes vorgestellt. Die Macher guter Antikriegsfilme zeigen ungeschminkt den Wahnsinn und Schrecken des Krieges. Gerade jetzt halte ich das eben für wichtig. (Disclaimer: ich bin leider kein Pazifist. Weltumspannende Abrüstung fände ich großartig, aber nachdem das eine schöne Utopie ist, glaube ich leider, dass gerade Demokratien eine starke und effiziente Armee benötigen, um im Fall des Falles gegen Despoten aller Art gerüstet zu sein. Aber das Thema geht jetzt zu weit).

Ein anderer Punkt, den ich schon immer an Antikriegsfilmen für mich nützlich fand, ist, dass sie eine Vorlage liefern für die Frage, wie der Mensch auf das Unsagbare und gerade unsagbar Schreckliche reagieren kann. Auch die Anfrage, die an den einzelnen Menschen dadurch herangetragen wird, dass man sich sagt, dass die Zivilisation oft leider nur eine sehr dünne Lackschicht ist. Auch so psychologische Fragestellungen. Die Frage nach dem Guten im Tal der Finsternis. Und so weiter.
Jedenfalls war die Anschaffung der DVD keine Fehlinvestition und ich kann Freunden des Genres
The Pacific nur sehr ans Herz legen.

Donnerstag, 17. März 2022

Auströpfeln

Morgenszene am Wöhrder See

 
Morgen. Morgen ist für mich eine spezielle Tageszeit. Voll jungen Lichts und still. Zeit für Gebet und Gedanken. Manchmal genieße ich da fast auch die alltäglichen Wege ein bisschen.

Habe mir dieser Tage die Miniserie The Pacific bestellt, weil mir Band of Brothers so gut gefallen hatte und weil ich irgendwie glaube, dass ich diese Art von Geschichte momentan brauche um irgendwas zu verarbeiten. Klingt jetzt seltsam, na und. Vielleicht gibt es also schon am Wochenende hier "Kinoabende".

Ansonsten tröpfelt die Woche so aus, unter Donnergrollen und leisem Wind durch Zweige am Morgen.


Montag, 14. März 2022

Heiß ersehntes Morgenrot

 

Heiß ersehntes Morgenrot



Müde. Die Tage laufen dahin. Wenn ich mich einmal zehn Minuten setze, durchatme, gewiss kommt im nächsten Moment wieder von irgendwoher die nächste Bedrohung meines Friedens. Ich habe das satt. An manchen Tagen frage ich mich einfach, wann das mal aufhört, dieses nach Luft schnappen und sich festhalten und Zähne zusammenbeißen... Hoffentlich bald!



Sonntag, 13. März 2022

Weiter seltsam

 
Weiter seltsam. März geht weiter, hin zur Halbzeit. Meine langjährige Dauerbeeinträchtigung stellt mir ein Bein. Wenigstens habe ich zehn Sekunden zuvor noch die Radbremsbeläge austauschen können. Schaue Filme. Mache Sport. Lese im Rad der Zeit. Alles ganz gut so, jedoch unter Bedrohung. Wann kommt Ostern? Wann kommt Ruhe? Wann kommt der Frieden?

Mittwoch, 9. März 2022

Die Woche nimmt ihren Lauf

 
Die Woche nimmt ihren Lauf. Habe von einer netten Person Fahrradtaschen als vorläufigen Ersatz für meinen Anhänger (hier sind Kugellager nachbestellt, es braucht aber wohl noch bis Ende März, bis diese geliefert sind) geliehen bekommen. In der Frühlingsluft liegt ein Geruch von Suppe.
Mein erwarteter Brief ist endlich angekommen und bereits in einem Anfall von Schreibwut beantwortet worden. Und vielleicht kommt auch bald der nächste...

Habe gestern so eine seltsame Sehnsucht nach guten Rollenspielabenden bekommen. Habe mich erinnert, wie ich vor tausend Jahren meine erste Das Schwarze Auge-Box geöffnet habe und unheimlich fasziniert von den ganzen Landkarten und der liebevoll ausgearbeiteten Spielwelt war. An die Spielrunden, die es früher so gab. Wo der gemeinsame Spaß und Spannung im Mittelpunkt stand. Auch die Freundschaft der Runde untereinander. Da ging es nicht um Charakteroptimierung oder um technische Aspekte. Regeln wurden auch gerne mal spontan geändert. Der Spielleiter war kein Universal-Dienstleister, von dem möglichst viel erwartet wurde, sondern man war froh, dass jemand den Posten übernommen hat und seine Zeit investiert hat, um sich eine mal sehr gute, mal absurd schlechte Geschichte für uns auszudenken, und man war dankbar für das Abenteuer, sowohl in sehr gut als auch absurd schlecht... Gibt es das noch? Ich glaube fast nicht. Die Runden in den letzten Jahren waren eher so "geht so.". Vielleicht können das Leute ab nem gewissen Alter nicht mehr. Vielleicht, weil die Zeit fehlt und so weiter. Ich fand die Runden aber meistens im besten Fall einfach zu technisch und trocken, im schlimmsten Fall habe ich auch ganz unangenehme Menschen getroffen und unangenehme Situationen gehabt. Vielleicht geht das irgendwann wieder anders. Ich weiß es nicht. Vielleicht ist das alles auch nur ziemlich scheißegal.


Montag, 7. März 2022

Ein sehr seltsames Wochenende


 
Ein sehr seltsames und irgendwie anstrengendes Wochenende liegt hinter mir. Zuerst gab mein Fahrradanhänger am Samstag den Geist auf, indem das linke Rad spontan seine Kugellager ausstieß und halb aus der Befestigung brach. Konnte zwar meine Fahrt noch notdürftig zuende führen, aber nun ist der Schaden erstmal da.

Am Sonntag war dann eine Wanderung mit Begleitung auf einer meiner Stammstrecken, nämlich eine Runde von Altdorf aus südlich zum Kanal und in Bogen über Burgthann und Grünsberg zurück nach Altdorf. Leider nun hatte sich meine gesundheitlich eingeschränkte Begleitung etwas überschätzt, sodass die Tour teilweise zäh verlief, manchmal sogar gefährlich, und zu Grünsberg trennten sich dann die Wege, nachdem mein Begleiter aus Not ein Taxi rufen musste, um nach Altdorf zurückzufahren.
Ich nahm von Grünsberg aus dann allein einen kleinen Bogen, ging durch den grauen Spätnachmittag den Weg entlang, einem weißen Horizont zu.

Der Abend (denn ungeplanterweise war es eben inzwischen Abend) diente dann der Reflexion und Nachbearbeitung des Wandertags. Ich glaube, dass ich das nächste Mal einfach wieder alleine losziehe. Mir ist das ein wenig zu heikel, mich immer auf die Selbsteinschätzung und Selbstausrüstung anderer Leute verlassen zu müssen.

Samstag, 5. März 2022

Erster Eintrag im März. Ja, doch, ich lebe noch.


Erster Eintrag im März. Ja, doch, ich lebe noch und bin relativ wohlauf. Plötzlich geplagt von Nasenbluten zwar, aber wohlauf. Heimgesucht von einem Radbruch meines Fahrradanhängers, ja, durchaus, aebr ich bin doch nah und halte die Fahne hoch. Der Himmel ist von einem mörd'risch schönen Blau und von feiner Wolkenschicht durchzogen. Vögel singen morgens. Und ich warte immer noch auf einen Brief.
Morgen geht es in die Natur hinaus zu einer Wanderung und ich freue mich.