Sonntag, 31. Mai 2020

Letzter Mai


Heute haben wir den letzten Mai 2020. Und mir ist ganz wonnemonatlich zumute. Habe gestern erst zögerlich, dann mit wachsender Entschlossenheit am Buch über das Manottidil weitergeschrieben und bin soweit recht zufrieden. Muss nur dranbleiben. Das Ende, das seit Jahren fertigskizziert hier herumlage, habe ich dann gegen Abend, kurz vor einem Humpen guten Bieres, nochmal umgeschmissen und eine wichtige Kleinigkeit hinzugefügt. Nun will ich sehen, ob ich nicht jetzt noch etwas schreiben kann.

Den Vormittag nutzte ich wider Vorsatz (eigentlich wollte ich aufgrund der für mich ein bisschen unpraktischen Hygieneregeln erstmal wieder auf Streaming umsteigen) zu einem Gottesdienstbesuch, da mich ein alter Bekannter spontan angegerufen hatte und gerne mit mir einen Gottesdienst besuchen wollte. Da habe ich mich dann nicht versagt und war ziemlich froh. Vielleicht auch darüber, dass ich da gehalten bin, gewisse Sachen zu lernen.

Seit kurzem verfolge ich auch die Idee, mir hier so eine Art kleinen Hausschrein bzw. eine Andachtsecke einzurichten. Entstanden ist das so, dass ich seit vielen Jahren immer z. B. einen Schemel irgendwo herumstehen habe und da dann erst aus Gelegenheit immer Sachen drauf abgelegt habe. Eine Bibel z. B., wenn ich gerade mal gemütlich auf einem Kissen oder so Bibel gelesen habe. Oder eine Kerze, die ich zum Gebet angezündet habe. Mit der Zeit sind so kleinere Devotionalien dann einfach auf dem entsprechenden Schemel etc. liegengeblieben. Und irgendwann war es dann auch kein zufälliger Schemel mehr, sondern ich habe das entsprechende Möbel speziell diesem Zweck gewidmet. Und nun, da sich hier schon so eine quasi altehrwürdige Tradition herausgebildet hat, habe ich überlegt, dass ich das Eck dann auch bewusst herrichten und etwas verschönern könnte.


Freitag, 29. Mai 2020

Schnell ging

Schnell ging die Woche dahin. Und nun sitze ich schon wieder hier.
Mein Rad hat im Laufe der letzten 1-2 Wochen begonnen, sich zu beschweren. Beim Anfahren rutschte mir die Kette aus dem Gang. Entsetzliches Krachen. Fahren nur noch im untersten Gang ohne Probleme möglich. Dafür langsam. Kette durch? Zahnkratzpaket hin? Wie auch immer: Ich beschloss, dass das gute Ding nun seine lang verdiente Wartung erhält und brachte es zum Fahrradmann meines Vertrauens. Mal sehen.

Für das Wochenende habe ich vor, mein nun fast zehn Jahre Fragment gebliebenes Buch vom Manottidil weiterzuschreiben. Der Gedanke, damit irgendwann tatsächlich mal fertig zu sein, hat so seinen Reiz. Und wenn es nur ist, um mir zu beweisen, dass ich das Buch tatsächlich zuende schreiben kann. Nunja... nicht zu viel Druck aufbauen. Jedenfalls musste ich über meine Notizen, die ich, weshalb ich auch überhaupt auf den Gedanken kam, neulich wieder gefunden habe, herrlich lachen. Sollte das Buch fertigwerden und ich gewisse Grundlinien wieder aufnehmen und vom Niveau her halten können, wird es ein wahrlich sphärenerschütternder Unsinn sein und ich sehr stolz darauf. Wird es Leser finden? Aber natürlich nicht! Es wird auch nicht, weder auszugsweise noch in Langform, auf Poetry-Slams zu hören sein. Nicht an regionalen Literaturwettbewerben teilnehmen. Nicht an Verlage gesendet mit der Bitte, man möge doch mal kurz vom hohen Ross herab und so weiter. Geschrieben worden ist es bisher und soll es zukünftig einzig und allein angetrieben vom schallenden Gelächter des Manottidiles werden, das an Bahnhofsuhren hängt und die Zeiger verdreht. Das kostenlose Bananenschalen verschenkt. Es handelt sich um die reinste Nichtliteratur. Geschrieben von einer Sorte Mensch, die es überhaupt nicht geben sollte. Geschrieben von den Freunden des vegetarischen Fleischsalats, von den Verächtern von Diplom und Titel und den Erben von Kirchenmaus und Ratten im Gemäuer (womit wir jetzt Polemik und Zitat in einem Eintrag vereint hätten).

Ansonsten gehen die Gespräche zum Konfessionswechsel hier erfreulicherweise weiter. Das tut, passend zu Pfingsten, so gut, das Gefühl zu haben, dass sich mal wieder was bewegt. Das es Wege gibt und nicht nur Sackgassen.

Montag, 25. Mai 2020

Entsetzlicher Montag

Sonntagsgewächs 1


Heute fand einer dieser beliebten schrecklichen Montage mit allen Schikanen statt. Dementsprechend sitze ich hier nun mit Kopfschmerzen und gucke resigniert in meine Kaffeetasse... Nun gut, so schlimm ist's nun doch nicht. Hab in den letzten Tagen noch etwas nachgedacht und bin nun schon wieder zwei Schritte weiter in eine bestimmt Richtung gegangen, was mich einerseits nervös macht, andererseits ist es aus meiner Sicht keine Option mehr, auf der Stelle zu treten.

Am Samstag fand nun nach langer, langer Zeit auch endlich das Treffen in Sachen Dungeons & Dragons statt und in mehrstündiger Puzzlearbeit habe ich mir meinen ersten DnD-Charakter, einen halbelfischen Barden mit gar tragischer Vorhistorie erstellt. Bin gespannt, was der Barde so auf seinen Wegen erleben wird.

Nun heißt es, weiter den Kopfschmerz pflegen und am Kaffee zu nippen. Gute Nacht!



Sonntagsgewächs 2



Freitag, 22. Mai 2020

Über die Kaffeetasse hinweg

"Freitag! Freitag! Freitag ist ein Feiertag!"

Da ist es nun schon wieder, das Wochenende. Habe heute ein Gespräch geführt und nochmal ein paar Impulse und Gedanken zwecks Kirche(nwechsels) bekommen. Geht mir soweit ganz gut damit.

Als ich dieser Tage so durch die Schlafmützenwelt lief und wieder in einem Strom aus Hausschlappen zu ertrinken drohte, kam mir eine Idee. Ein Traum. Eine Vision.
Irgendwann, wenn ich reich, mächtig und einflußreich geworden sein werde, werde ich in Nürnberg ein kleines Festival organisieren. Dieses Festival wird sich aus einem Musikteil sowie einem Literaturteil zusammensetzen. Vor dem Hintergrund einer schaurig-schönen Location, in einem Stadtturm, einem Kellergewölbe oder einem theaterähnlichen Gebäude werden verschiedenste interessante schwarzromantische Kleingruppen ihre Musik zum Besten geben. Gleichzeitig gibt, evtl. örtlich getrennt, Lesungen bisher unbekannter Autoren, thematisch irgendwo zwischen kafkaesken Erzählungen, Schauerroman, Fantasy und/oder Groteske (Liste nicht abschließend). Freilich wird es auch Stände verschiedener Kleinverlage, Möglichkeit nach ausgefallener Musik zu suchen oder einfach Raum für Gespräche bei einem guten Getränk. Alles bei Kerzenlicht und auch ansonsten mit besonders großer Betonung auf die Stimmung und Atmo. Eines Tages, wenn ich reich und berühmt geworden...


Dienstag, 19. Mai 2020

Landschaft

Seit Sonntag denke ich mir eine Region in meiner Welt Emelda aus. Ich wollte damit eine kleine Hommage an Tolkiens Auenland sowie die ganz irdische Region Franken schaffen. Entstanden ist dabei der "Brauerwinkel". Eine kleine Karte mit ein paar Erklärungen folgt demnächst, so Gott will.

Ansonsten habe ich gerade ein bisschen Sorge weil etwas geklärt werden muss, aber mal sehen.


Sonntag, 17. Mai 2020

The Great Hunt

Hm... irgendwie konnte der Puig im Vergleich zum Rad der Zeit nicht so richtig ziehen. Ich schäme mich auch gar sehr dafür, dass ich momentan "ernste" Literatur zugunsten von Fantasy vernachlässige.
Gestern, jedenfalls, habe ich den ersten Band der "The Wheel of Time"-Serie fertiggelesen und dann auch gleich mit Band 2 angefangen. Auf meiner Leseliste ist momentan also ganz einsam:


  • Robert Jordan - The Great Hunt (The Wheel of Time 2)


Donnerstag, 14. Mai 2020

Seltsamer Monat Mai

Besagte Schafschur funktionierte einwandfrei. Man fühlt sich wieder wie ein Mensch und kann durchatmen. Ansonsten bleibt der Frühling eigenartig. Zumindest die alltäglichen Autofahrer haben schon wieder auf den normalen Rücksichtslosigkeitsmodus umgeschaltet. Habe vor zwei Tagen entschlossen, die lokale Zeitung bzw. deren Online-Angebot aufgrund ihrer Phrasenhaftigkeit, ihrer Zustimmungsheischerei, ihres Leerinformationsgehalts und aufgrund der Tatsache, dass man dort scheinbar Querulanten aller Richtungen ein Abo auf Rederecht eingeräumt hat, fortan zu boykottieren.

Würde dieser Tage gerne nach Vierzehnheiligen pilgern/wandern. Als einzelner Mensch ginge das sogar. Trotzdem wäre es dort wahrscheinlich nicht so wie im Vorjahr. Vielleicht sollte ich es genau deswegen tun? Mal sehen.


Im Monat Mai...

...als die Wiesen summten wie elektrische Maschinen...

...die Bäume riefen...

...und die Wolken schwiegen.

Dienstag, 12. Mai 2020

Tag der Schafschur

Ein Tag frei. Zeit, mir die Haare schneiden zu lassen. Zeit wird's. Für so ein großes Ereignis ist ein freier Tag gut investierte Zeit. Wie lange ist das her? Ein Stück Normalität in einer recht unnormalen Zeit.

Gestern Abend schauten wir uns "The Nun" im Filmabspielapparat an. Nun ist der Film derart uninteressant, dass er nicht mal für die Daemonenkirmes hier taugt. Eigentlich schade, weil so manches Element ganz passabel verarbeitet werden hätte können. So geblieben ist nur ein endloser Heerwurm der Klischees und unorigineller Versatzstücke aus der Mottenkiste des Horrorfilms.

Gut tut mir momentan das nach wie vor praktizierte Beten des Rosenkranzes. Das ist so eine wundervolle Art des Gebets. Man kann unendlich viel mit hineinnehmen, Sorgen, Freuden, Anliegen anderer Personen und verschiedenste Umstände, man bearbeitet das dann aber nicht wörtlich. Man lässt wirken, hört hin und schweigt, während man die Worte der Gebete spricht. Eine fast mystische Erfahrung manches Mal und mir sehr hilfreich.


Montag, 11. Mai 2020

Nützlicher Mairegen


Kurz davor noch blauer Himmel und Wolken



Heute Regen, ein kurzer Tag davor noch blauer Himmel und Wolken, die sich in den Blättern der Bäume verheddern; und Sonnenflackern.
Heute Montag, wie er im Buche steht. Materialversagen (Sensor des Datenerfassungskästchens kaputt) und Chaos an allen Fronten. Aber der Himmel hält, auch ohne Blau und verhedderte Sonnenfäden, dort hinter den Bäumen. Man wartet, steht Schmiere, das große Ding kommt erst noch, von Pfütze zu Pfütze im Regen, einen kurzen Tag lang.


Samstag, 9. Mai 2020

Noch vorhanden: Das Magazin aus dem Bereich der Phantastik


Das im Atlantis-Verlag Guido Latz erscheinende Magazin "phantastisch!"



Längere Zeit habe ich umhergesucht, ob so etwas noch existiert: ein Magazin mit Nachrichten, Hintergründen, Buch- und Filmbesprechungen aus dem weiten Feld des phantastisch-fantastischen Genres. Längere Zeit habe ich umhergesucht: nichts. Nur Leichen. Viele spätestens um die 2018 rum eingestellt worden, eingeschlafen, verschwunden.
Dachte so bei mir, ob das denn sein kann, dass sich niemand mehr für gedruckte Infos aus diesem doch eigentlich (wenngleich in Teilen nicht mehr ganz meinem Geschmack entsprechenden) großen und noch relativ lebendigen Themenfeld begeistern können soll. Gibt es womöglich keine Neuerungen mehr, die größeres gedankliches Gewicht besitzen, als man mit einer zwei Tage online zu findenden Schlagzeile bei Infoportal xyz locker abarbeiten kann?

Und dann wurde ich fündig. Das aktuell scheinbar noch sehr lebendige Magazin "phantastisch!" war dann so ca. das, was ich suchte. Habe dann auch gleich zwei Ausgaben bestellt, in denen ich aktuell schmökere und mich dabei freue, noch nicht gänzlich aus der Welt verdrängt worden zu sein.

Freitag, 8. Mai 2020

Kleine Runde im Gehölze, Blasen am Fuß

Im Holze

 
 Der gestrige Tag wurde nun genutzt, um etwas im Holze herumzulaufen. Die Wahl fiel auf ein weniger populäres Stück Wald, und so ergab sich eine angenehm ruhige Runde, vorbei an noch eher dürren mit Birken bewachsenen Wäldern, die nach Norden hin aber mehr und mehr zu Mischwäldern mit vielen schönen Buchen wurden. Besonders diese Buchen mag ich im Frühling und Frühsommer immer sehr gerne, ihr Grün und die Art, wie das Sonnenlicht speziell durch Buchenzweige hindurchfällt.

An einem Weiher ergab sich ein Treffen mit einem fränkischen Waldbruder alten Schlages, welcher vieles von der Geschichte der Region zu erzählen wusste und hierdurch auch geschichtlich bedingt schwedische Einflüsse auf das speziell im Nürnberger Raum verbreitete Frankentum interpretierte.

An Weiher und Bach blüht nun die Natur. Nur etwas trocken ist es schon wieder und man kann nur auf baldige Regenfälle hoffen.

Da ich leider auf das falsche Schuhwerk gesetzt hatte, ging diese Runde auch nicht ohne Blasen am Fuß ab. Nun ja. Es sei! Dieser kleine Preis ist gern gezahlt.




Kaulquappenhochsaison




Eine Blindschleiche schleicht ihrer Wege


Mittwoch, 6. Mai 2020

Da ist die Sonne


Nacht.
Nachdenkliches. Vergangenes. Unabänderliches. Wolkenband.
Verwelktes. Verworrenes. Dürres, Scheitern. Schutt und Trümmer.
Träume, ausgeträumte. Laub vom letzten Herbst. Verblichnes und verjährter Schnee.
Doch da ist die Sonne! Schnell: Reinig' deinen Tempel und kehr ihn aus!
Hinaus mit:-, hinaus aus:-, hinaus ins Leben, ins muntre.
Schnell: Reinig' deinen Tempel; und schließ die Türe auf.
Da ist die Sonne, schnell!



Sonntag, 3. Mai 2020

Ende verlängertes Wochenende + Mai

Fast nicht grüner als heute: Das Gras vor zehn Jahren
 
 
Das durch Feiertag verlängerte Wochenende ist fast vorbei und unerwartet ist der Mai ausgebrochen. Kurze Abstecher ins Freie erwecken mir die Sehnsucht nach Natur, nach frischem Gras auf Wiesen im Frühjahr, dem Grün der Bäume, Freiheit und Einsamkeit in der Natur. Allein, das muss alles warten und ist verschoben bis zu einem grauen und fernen Sankt-Nimmerleins-Tag.
Ich erinnere mich voll Sehnsucht an Wanderungen, z. B. vor zehn Jahren, im Mai, in die fränkische Landschaft hinein, vorbei an Hügel und Feld, durch Tal und Wald, unter der Sonne und dem Regen hindurch. Heutige Tage bieten nur Masken, Masken, Warteschlagen und stupide Schlagzeilen.

Große Freude bereitet mir momentan das Lesen der "The Wheel of Time"-Serie von Robert Jordan. Dementsprechend habe ich  mir auch im Rahmen einer lokalen Wirtschaftsförderung den zweiten Band, der dann am Dienstag geliefert sein wird, bestellt.
Als gute Moralverstärkung hat sich auch die Musik eines gar seltsamen Musikprojektes namens Wagner Ödegård aus den schwedischen Wäldern herausgestellt. Des Herrn Ödegårds Album "Om undergång och de tretton järtekn" läuft bei mir derzeit immer mal wieder im Kreise.