Freitag, 31. Dezember 2021

Jahr 2021, nicht mal deine treuesten Fans werden dich vermissen

Jahreswechsel (Serviervorschlag)


 
Das Jahr 2021 endigt sich. Die Guten ™ sind  noch besser ™ geworden und die Bösen ™ auch noch schlechter ™. Und wir haben alle toll zusammengehalten ™, ist ja klar. Ich will jetzt garnicht zu sarkastisch werden, es gab ja auch wirklich Gutes (nicht als stehender Begriff vom Moralgerichtshof geschütztes) und Freude und all das. Und vielleicht wird 2022 auch wieder wirklich Gutes (nicht als stehender Begriff vom Moralgerichtshof geschütztes) bringen? Hoffe es sehr.
Es sei wie es ist, all die Lichtbringer und ihre Dunkelmänner, die stehenden Begriffe, das verdammte Jahr mit seinen vermeintlichen Wellenbrechern und seinem Weichgespülten, mit Not, Tod, Elend und dumm Dastehens wie der Ochs vor'm Berg werde ich nicht vermissen. Wäre das ein Grund den Jahreswechsel zu feiern? Ich weiß es nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich es tun werde. Vielleicht sitze ich einfach hier, trinke Abends ein Bier, schaue mir nen Film an und gehe um zehn schlafen. Warum auch so nen Aufriß machen. Jahr 2021, geh mit Gott, aber gehe, nicht mal deine treuesten Fans werden dich wirklich vermissen.

 

 



Montag, 27. Dezember 2021

Warn warn! im Zwischenreich

 
Feiertage gut verbracht, und so sitze ich jetzt hier. Aktuell ein wenig verärgert ob der wiedermal erfolgten Feststellung, wie nassforsch und rücksichtslos vor eierbeigem Hintergrunde das Grundthema dieser Stadt ist. Nunja, ich will nicht klagen. Zumindest nicht hierüber.

Vielleicht stelle ich hiermit erstmal den Antrag, den Begriff "Spaltung der Gesellschaft" bis auf weitere Nachricht für den Gebrauch zu sperren? Oh ja, gute Idee! Begriff bitte Sperren.
Warum? Es handelt sich meiner Meinung nach dabei mal wieder um eine zuckerwatteartige Propagandaphrase, die im Endeffekt nichts aussagt. Bzw. verschleiert. Wer vor der "Spaltung der Gesellschaft" warnt, kann sich als kritischer Mahner geben und an der Einigkeit interessiert. Tatsächlich rufen aber meinem Eindruck nach die besonders laut "Spaltung der Gesellschaft", die eben einfach durch diverse Extrem- und Maximalpositionen vielleicht den ein oder anderen Zeitgenossen quasi dazu drängen, Stellung zu beziehen?
Im Endeffekt ist (mein Eindruck, das ist ja hier auch ein vollkommen subjektives Tagebuch) dann jeder "Spalter der Gesellschaft", der nicht im linksliberalen Einheitsschafstrott mitmarschieren will, sei es jetzt hinsichtlich Migration, hinsichtlich Regelungen zu Schwangerschaftsabbrüchen, Sprachregelungen... jeder findet bestimmt auch eigene Beispiele.
Ist natürlich bequem, dann fix "Spaltung der Gesellschaft!" zu rufen und schon ist man gut und muss sich keine Gedanken mehr machen, ob nicht der eigene Stiefel vielleicht in die falsche Richtung marschiert. Nur so als Idee.


Sonst habe ich dieser Tage Schritte unternommen, ein Musikprojekt ins Leben zu rufen. Tatsächlich haben sich bislang auch ein paar Interessenten gemeldet. Mal sehen, was das wird. Bin leider skeptisch, weil ich aus früheren Aktionen dieser Art kenne, wie frustrierend das auch sein kann. Stichwort Unzuverlässigkeit.
Außerdem bestellte ich mir Kalligraphietusche und einen Federhalter, da ich gerne damit Kurrentschrift üben möchte.

So. Dann gehe ich mal und spalte ein wenig die Gesellschaft. Vielleicht passt das dann zu Rührei. Gute Nacht!

Dienstag, 21. Dezember 2021

In Richtung Jahresende

Selbstgemachte Weihnachtsgrußkarten in alt-teutschem Stile


 
In drei Tagen ist Heiligabend. Heute die längste Nacht des Jahres bis sich morgen die Sonne wieder in die andere Richtung bewegt. (Ist natürlich strenggenommen so nicht richtig. Eigentlich biegt sich nur das Universum.). Ich habe mich heute zum dritten Male impfen lassen und bin bisher nicht tot umgefallen. Das kommt ja wahrscheinlich erst in drei Jahren. Zusammen mit dem Majakalender  Mayakalender, der dann mit seiner eisernen Sense zum letzten Alarm antritt.
Ja, abgesehen von gewohnheitsmäßigem Sarkasmus und romantischer Ironie bin ich wohlauf und freue mich tatsälich auf Weihnachten, allen seltsamen Umständen und Gewalten zum Trotz!
Habe gestern ca. 15 der oben zu sehenden Grußkarten mittels Stempel und Frakturschrift hergestellt und in alle Welt versendet. Und nun warte ich und versuche, zu entspannen. Werde bestimmt vor Jahreswechsel nochmal ein paar Zeilen schreiben. Gute Nacht!

Freitag, 17. Dezember 2021

Wieder der graue Himmel

 
Ich komme nicht umhin, wieder den grauen Himmel zu schildern, der über der Stadt liegt. Ich selber kämpfe mit einer winzigen Erkältung, die zwar dankenswerter Weise nicht zum vollen Ausbruch kommt (leichtes Halskratzen, mehr Abgeschlagenheitsgefühl und Knieschmerzen), mich dennoch aufhorchen lässt aufgrund meiner Pläne und Verpflichtungen in nächster Zeit. Eigentlich sind die Symptome so diffus, das ich nicht mal sicher bin, ob es sich um eine Erkältung oder mehr einen stark bekämpften Magen-Darm-Infekt handelt. So warte ich denn ab und schone mich, hoffentlich unnötigerweise.

Momentan erwarte ich ungeduldig die Sendung eines speziellen "Winterstempels", mit dem ich meine speziellen Weihnachtskarten herstellen möchte. Alles liegt bereit: Karten, Briefmarken, Adressliste, Stempelkissen. Nur der Stempel lässt auf sich warten.

Für die nächste Zeit ist mein Wunsch, wieder häufiger vollständige Rosenkränze zu beten. Die Witterungsbedingungen machen mir leider auch das von Frühjahr bis zum Herbste betriebene Freiluftbibellesen in Pausen etc. derzeit unmöglich.

Ansonsten warte ich.

Dienstag, 14. Dezember 2021

In Winters Fängen

Blick auf Nürnberg, das Wunderland der Toleranz und Lebensfreude

 
In Winters Fängen. Nieselregen. Mühsames Aufstehen am Morgen. Allgegenwärtig das Dauerfeuer aus Meldungen voller Abkürzungen, voll der immer gleichen Namen und immer gleichen Kategorien von Lichtgestalten und Finsterlingen. Dezemberleben, irgendwo. Aluminiumgeniesel auf Bleipflanzen, auf geht die Saat ins Ungefähre und schwer Erträgliche.
 

Samstag, 11. Dezember 2021

Von Murmelbahnen

 
Wieder sind einige Tage ins Land gegangen, seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe. Es ist ein normaler Samstag, unter eisengrauem Himmel und in den Wohnzimmern stehen wieder die Murmelbahnen aufgebaut. Der dritte Advent steht vor der Tür. Alles andere bleibt sich gleich.

Meine Postkartenaktion erfreut mich derzeit sehr und ich  habe bereits eine besondere Weihnachtsedition meiner Frakturpostkarten entworfen und in Planung.

An anderen Stellen wenig erfreuliche Nachrichten. Harren. Durchhalten.
Die Adventszeit liegt auf der Straße, zwischen den entsorgten Murmelbahnen und Nussschalen.

Dienstag, 7. Dezember 2021

Das Medium Postkarte

 

In Herstellung: Zitatkarten


Da ich das Medium Postkarte (wie vielleicht  bereits angedeutet) sehr schätze, habe ich mich entschlossen, selbst ein paar Postkarten mit Zitaten deutscher Dichter und Denker zu produzieren, welche ich dann an Freunde und Familie versende. Bin irgendwie der Meinung, dass das ein schöner Kontrast zu den heutzutage im Übermaß vorhandenen Spruchkarten mit Sprüchen über Schokolade, Kaffeee und Krone richten sowie der Photoshop-Kunst ist. Einfach bräunlicher Kraftkarton mit einem Spruch in Frakturschrift. Mir gefällt das Konzept!


Freitag, 3. Dezember 2021

Aesthethische Union


 

(Habe vor Kurzem beschlossen, eine Art fiktive Partei bzw. Parthey zu begründen, deren Ausrichtung auf dem Programm des Klassizismus und Werken deutscher Dichter basiert. Kurz: Die Aesthethische Union. Nur diese wird das Volk vereinen!)

Mittwoch, 1. Dezember 2021

Der Dinge harrend

 
Erster Dezember. Sehr unsanfter Einstieg in den Monat und in den Arbeitsalltag. Kopfschmerzen sind die Folge. Heute ist Sport angesagt und ich hoffe, dass ich dabei nicht tot umfalle. Es ist eh anders, nachdem ich mich vorerst zum Steinmeier'schen Privatlockdown entschieden habe. Mal sehen. Momentan ist die Weltlage nach meinem Empfinden wieder relativ düster. Optimismus hatte wann anders Hochsaison. Hier sitze ich im zugefrorenen Kaninchenbau, der Dinge harrend.

Dienstag, 30. November 2021

Schnee...

 
Nun hat es richtig begonnen, zu schneien. Auf den Fensterbänken liegt Schnee und ein kalter Wind zieht über das Land und treibt weiteren Schnee dahin. Wird der Schnee liegenbleiben? Als Fahrradfahrer habe ich diesbezüglich eher gemischte Gefühle.

Die letzten Tage waren der Auffrischung gewidmet. Ich schaute mir die "Herr der Ringe"-Trilogie an und trank das ein oder andere Landbier. Nun graut der Himmel an und am Horizont ist wieder der graue Alltag zu erkennen.


Samstag, 27. November 2021

Mittwoch, 24. November 2021

The Wheel of Time 5

 
Ich glaube es kaum: gestern habe ich tatsächlich "Hangsaman" von Shirley Jackson ausgelesen! Kurz vor dem Ende gab es, wie bereits erwähnt, gewisse Längen. Das eigentliche Ende hat mir aber dann wieder recht gut gefallen. Den Herrn Ratzinger habe ich einstweilen zur Seite gelegt. Kann mich momentan für Theologie nicht recht begeistern. Nach etwas Überlegens, ob ich nun wieder etwas in englischer Sprache lesen will oder vielleicht nicht auch mal wieder etwas in meiner Muttersprache, habe ich mich nun doch wieder für Englisch entschieden und somit wird heute gestartet:

  • Robert Jordan: The Fires of Heaven (TWoT Band 5)



Dienstag, 23. November 2021

Morgenliche Irrfahrt

 
Minusgrade am Morgen. Eis auf den Dächern.
Heute früh musste ich feststellen, dass der Hinterreifen meines Fahrrades möglicherweise ein kleines Loch hat. Schnell musste eine Entscheidung getroffen werden. So schwang ich mich auf ein relativ desolates Dauerleihrad, um ohne Licht und Klingel meinen Weg in den Morgen hinein zu starten, über dunkle Wege, auf denen u. a. Fahrräder und nasses Laub lag. Glücklicherweise kam ich in einem Stück an. Nun ist zu prüfen, was tatsächlich mit besagtem Hinterreifen los ist. Und ein verkehrstüchtiges Ersatzfahrzeug muss organisiert werden. Stärkung bei Kaffee und Euroshima. Auf bald, Freund!

Sonntag, 21. November 2021

Wanderung am Moritzberg

Mystische Herbsttage an den Hängen des Moritzberges

 
Heute nützte ich das sehr schön-schlechte Wetter, um eine kleine Wanderung von Lauf an der Pegnitz zum Moritzberg zu unternehmen. Ganz schwacher Nieselregen, kalter Wind und Wolken über den Weiten, was soll man sich mehr wünschen? So ging ich dahin.
Ich durchquerte den Ort Schönberg, der auf bestimmte Art seinem Namen alle Ehre machte, vorbei an ehemaligen und geschlossenen Gaststätten, hinaus aus dem Orte und über Felder, dem den Kopf in Nebel getunkten Berge zu. Immer wieder begegnete ich, was mich nicht schlecht wunderte, trotz des Wetters Menschen. Dies führte auch dazu, dass ich auf eine längere Rast auf dem Gipfel des Berges verzichtete und stattdessen weiterlief. Ich kam durch Haimendorf, passierte die "Klingenden Wasserfälle", weiter durchs Gehölze in Grau, im Kopfe immer Waldpfade und ewige Wand'rersitten.


Samstag, 20. November 2021

Vergessener Goldfaden in den Wolken

 
Nun setze ich mich wieder nieder, Dir ein paar Zeilen zu schreiben. Obwohl sich seit dem letzten Male nichts Großes getan hat. Der Tag ist graublau gefärbt und manchmal hängt ein vergessener, in die Wolken gewobener Goldfaden im Himmel. Gerade könnte ich noch ein bisschen schlafen, aber ich werde es mir verkneifen, wenngleich natürlich das Wochenende auch für eine reine und zweckfreie Muße gedacht ist und der Erholung dienen soll. Musik tönt von irgendwoher und die Kinder unterhalten sich in seltsamer Schreibschrift.

Auf bald!



Mittwoch, 17. November 2021

Ins Ungeheure, ins Lichtferne

 
Leichter, kalter Nieselregen, wie eine graue Decke aus Wasser über der Stadt. Die Stadt verpuppt sich zu irgendetwas Ungutem, so will mir scheinen. Zu einem schwarzen Tieren mit hohlen, kalten Augen; und blickt nach oben ins Ungeheure, ins Lichtferne.

Morgens klingelt der Wecker früh. Derzeit schäle ich mich dann erschöpft aus den Federn. Die Tage verbringe ich mit geistigem Herumhängen und Stellung halten. Teilweise schändlicherweise mit Prokrastination und Gammlertum. Die Stunden tagsüber vergehen mit halbherzigen Witzen und Reden um des Redens uns Zeittotschlagens willen. Und abends sinkt dann die Dunkelheit herab.

Habe mir aus Interesse "Komm und sieh" bestellt. War ja ein Vorhaben von mir, in der "neuen Zeit" wieder mehr fordernde Filme zu gucken. Ansonsten lese ich seit gefühlt Jahrhunderten an Shirley Jacksons "Hangsaman", das momentan gegen Ende mit ziemlichen Längen aufwartet. Insiderhumor zweier Collegestudentinnen, Tarotanspielungen... Ich warte drauf, dass jetzt mal ein Punkt in der Erzählung gemacht wird.
Was mir Freude bereitet, ist Handschrift, besonders eben in der alten deutschen Schreibschrift. Leider scheint bei der Zeitenwende im August auch mein bereits vor Jahren gekauftes Übungsheft verlorengegangen zu sein. Daher habe ich heute kurzerhand beschlossen, den kleinen Kurs neu beim Bund für deutsche Schrift und Sprache zu bestellen. Sollte das Heftchen dann wieder auftauchen, kann ich die "Zweitausgabe" ja verschenken.

Ich komme zum Ende, mit schönen Grüßen, auf bald!



Montag, 15. November 2021

Dunkeltage

Das Verderben, das über Sarnath kam...

 
Heute sehr kalte Luft. Bleibe bei meiner Behauptung, dass es demnächst Schnee gibt.
Die Tage blubbern so dahin. Anstrengend. Aber auch nicht ganz ohne Highlights.

Bin heute einfach froh, hier im Warmen sitzen zu können und abends etwas Warmes auf dem Teller zu haben. Alles weitere ergibt sich.

Freitag, 12. November 2021

Bald Schnee?

 
Habe gestern wieder mal eine Anfrage in Sachen Ahnenforschung gestellt. Mal sehen, was rauskommt. Würde meinen Stammbaum ja schon gerne noch ergänzen. Ansonsten versuche ich, für das "Haus Abendrot" zu schreiben.

Himmel ist grau und eisern. Weiß nicht, was das bedeutet. Bald Schnee?


Dienstag, 9. November 2021

Schreibfaul

 
Schreibfauler November. Bin viel "unterwegs". Am Samstag gab es seit langer Zeit mal wieder Rollenspiel: Aborea in Fürth. War ganz schön und lustig. Mal sehen, was draus wird. So diesen speziellen "Fantasy-Moment", den ich in der Literatur und auch im Rollenspiel suche, gab es aber leider bisher auch noch nicht.

Mein Frühaufsteher-Projekt funktioniert soweit sehr gut. Stehe dieser Tage immer ungefähr um 04:40 Uhr auf, was meinen ganzen Tagesrhythmus angenehm nach vorne verschoben hat. Will das unbedingt weitermachen. Macht momentan auch irgendwie großen Spaß auf so ne komische Weise. Mein eigener, teilweise ein bisschen von der Welt abgekoppelter Tagesrhythmus.

Am Wochenende treffe ich mich mit ein paar alten Freunden, um gemeinsam Lieder von Joy Division nachzuspielen. Freu mich drauf!



Mittwoch, 3. November 2021

Frühauf.

 
Habe es  nach meinem Vorsatz gestern heute tatsächlich geschafft, relativ anstandslos um 4:40 Uhr aufzustehen. Als ich mich so relativ unsanft aus dem Bett geworfen hatte, gab es auch gleich Liege- und Unterarmstütz zum wach werden... Uarg... Will das jetzt weiter so machen. Vielleicht nicht immer gar so früh, aber doch als Richtschnur 4:30 - 5:00 Uhr. Und als anvisierte Schlafdauer bis dahin 8-7 Stunden. Mal sehen, wie das so gelingt. Heute wird der Abend erstmal wieder körperlicher Ertüchtigung gewidmet. Und dann schnell ins Bett, hoffentlich.

Dienstag, 2. November 2021

Kater

 Auf den Rausch folgt der Kater, wie zu allen Zeiten. Habe mich ein wenig wie die Axt im Wald aufgeführt, aus Dummheit und Übermut. Ich übernehme hiermit die volle Verantwortung dafür und lerne hoffentlich daraus.
November. Die Straßen sind bedeckt mit einer bräunlichen Soße, die aus einer Mischung aus Regenwasser und Blättern besteht. Es regnet häufig.

Meine Disziplin ist ausgewandert, jedoch plane ich, sie zurückzuzwingen. Mit was? Mit Disziplin. Erster Ansatzpunkt ist frühes Aufstehen. Hier ist meine Gewohnheit seit ein oder zwei Wochen merklich verlottert, sodass ich hier nachjustieren werde. Auch meiner Arbeitszeit sollte dies nützen.
Ansonsten bin ich oft ein wenig kater-traurig und mir erscheint vieles fragwürdig, wenn nicht sinnlos.

Freitag, 29. Oktober 2021

Müde

Herbst


 Der Oktober hat sich fast heimlich zur Tür rausgeschlichen. Ich bin erschöpft. Wenig Schlaf. Und damit korrespondierend dann mehr Stress. Brauche ein bisschen Ruhe und Zeit für mich. Bisschen Ablenkung und Zerstreuung vielleicht?

Die Tage werden deutlich kühler. Morgens oft Nebel. Laub überall auf den Wegen. Nässe. Das ist der Herbst. Ich flüchte dahin, in einem kühlen und unheimlichen Lampenlicht.

Montag, 25. Oktober 2021

Im Krater blühen wieder die Blumen

Im Krater blühen wieder die Blumen


 

Seltsame, seltsame Oktobertage. Ich liefere mir mit einem japanischen Gespenst achstündige Telefonate und bin meistens übermüdet und irgendwie zu fertig, um unter die Geldfälscher zu gehen. Weiß wie die Wand, jedoch heiter. Unsagbar heiter. Fühle mich wie der Baron aus einem meiner eigenen Gedichte. Auch ausgebrochen ist ein gewisser Musikwahn. So habe ich mir dieser Tage nun noch mehr Musik bestellt:

Bethlehem - Dictius Te Necare (Dark-Metal-Klassiker, Deutschland)
Ludola - Cięższą podajcie mi zbroję! (Military Pop/Neofolk, Polen)


Wo führt das alles hin, japanisches Gespenst und Musik? Bin gespannt. Und heiter, unsagbar heiter.



Dienstag, 19. Oktober 2021

Dieser Tage

 
Tage fallen wie Blätter. Regen über dem Tier Stadt und seinen grauen Zähnen. Ein sehr schönes und reiches Wochenende liegt hinter mir, bei dem ein Freund das erste Mal in seinem Leben einen katholischen Gottesdienst besucht hat und ich im Gegenzug das erste Mal in meinem Leben Eierlikör getrunken habe. Außerdem wurde durch eben erwähntes Gespann im Halbernst eine Schlagerband gegründet.
Heute Abend findet ein Telefonat statt, auf das ich mich schon eine ganze Weile auf seltsam heitere Weise freue.  Die Tage blitzen weiter, und nachts höre ich mir meistens "Am Himmel mit Feuer II" von Art Abscons an bei Kerzenlicht, während draußen Vögel in den Zweigen schlafen und Wind weht.

Samstag, 16. Oktober 2021

Betonfranken

 
Betonfranken ist die hässliche Schwester von Wein- und Bierfranken. In Betonfranken sind Häuser, Autos, Menschen aus Beton und die leiernden Klänge einer verkratzten Opernschallplatte liegen in der Luft. Die Menschen in Betonfranken sind hässlich und wütend und sie ernähren sich von Dosenfraß und schalem Bier. Betonfranken ist die Heimat von Smog und Albträumen, Arbeit und unbemerktem Tod neben überquellenden Mülltonnen.

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Im Marottenherbst

 
Mittwoch. Seit ein paar Tagen hat sich das Wetter deutlich verändert: Jackenbedarf. Regenwolken im Anmarsch.  Es wird früh dunkel, Blätter fallen. Herbst.
Ich warte dieser Tage auf schöne Post, bin aber nicht sicher, ob ich nicht einer Marotte nachlaufe. Marotten haben Hochsaison dieser Tage. Ebenfalls seit einigen Tagen habe ich so ein seltsames Unwohlsein im Hals. Es ist keine richtige Erkältung und kann sonstwoher kommen. Aber es macht mich nervös und jetzt krank zu werden, käme mir ungelegen. Ungeachtet dessen werde ich heute noch sportlich aktiv sein und hoffe, damit nicht irgendwelche Schalter noch ganz umzulegen.

Einer meiner Pläne für mein neues Leben ™ sieht vor, wieder deutlich mehr Musik zu kaufen und auch zu sammeln. Auch deswegen habe ich dieser Tage gekauft:

Art Abscons - Am Himmel mit Feuer II
Deine Lakaien - Dark Star

Freue mich auf das Eintreffen der Klangkonserven. Und nun warte ich, im Blätterschwirren.

Montag, 11. Oktober 2021

Oktober: Ein klargolden Niemandsland

 

Ein klargolden Niemandsland


Der Oktober geht voran, schreibfaul. Bin verwickelt in Korrespondenzen und die Rückenpanzer von Waldschaben. Regen fällt auf die Stadt Nürnberg herab. Kommt jetzt auch noch eine Erkältung?

Verbringe die Tage mit solider Hausmannskost und dem neu Einräumen von CD-Regalen. Alles sehr schön! Alles sehr froh, trotz güldner Melancholia. Für das Wochenende hat sich Besuch angekündigt. Bin sehr gespannt.

Montag, 4. Oktober 2021

Goldener Oktober


Oktober ist soweit ein ganz guter Monat. Allem zum Trotz! Habe das Gefühl, dass was vorwärts geht. Nun bin ich das erste mal seit sechs Jahren wieder allein. Und es fühlt sich irgendwie richtig an auf einer bestimmten Ebene. Und was kommt, das zeigt sich. Goldener Oktober!

Donnerstag, 30. September 2021

Letzter September

 
Gerade mache ich mir ein wenig Gedanken, nachdem sich das Gespräch am Montag ein bisschen gesetzt hat. Ja, ich bin teilweise wirklich wütend. Ich habe die Nase voll von teilweise sogar Geistlichen, die mir so Sätze mitgeben wie "Die Bibel ist ein Märchenbuch" oder so Aussagen bringen, die Auferstehungsberichte seien eben die antike Art, die Idee auszudrücken, dass Jesus irgendwie noch leben würde. Ich finde solche Aussagen erstens hochproblematisch und zweitens fühle ich mich mit sowas dann auch im Stich gelassen. Natürlich, eine Person, die Jahre damit zugebracht hat, ausschließlich über geistliche Themen zu reflektieren, ist wahrscheinlich im Glauben auch auf eine andere Art gefestigt und sieht das vielleicht garnicht, dass solche Spitzen Redebedarf nach sich ziehen. Vielleicht aber auch Schwachsinn. Mich verunsichert das jedenfalls und ich finde es mühsam und anstrengend, dann jedes Mal Wochen damit zuzubringen, mich innerlich in Gedanken aufzureiben, bis ich meine eigene Theologie wieder im Lot habe (also nicht im Sinne von "alle Widersprüche unterdrückt habe", sondern nachgedacht, hinterfragt, Fragen verworfen, andere Fragen zugelassen... ...). Das sind echt schlimme Stunden für mich und das macht keinen Spaß. Vielleicht ist es wichtig, mag sein. Aber doch bitte nicht ohne Begleitung und Hilfestellung. Überhaupt habe ich gerade die Nase voll von diesem "Einzelkämpferchristentum" und wünsche mir echte Gemeinschaft. Keine Laberrunde, wo einzelne Personen dann das Wort dauerhaft annektieren und ihre exklusive Weltsicht aufdrängen. Keine Gemeinschaft pro forma, wo dann aber doch wieder jeder für sich steht. Irgendwas tieferes.
Überhaupt, was ist das denn für ein unsäglicher Käse? Diese "Idee, dass Jesus irgendwie noch lebt" ohne richtige Erklärung dieser totalen Kehrtwende einer Anhängerschar, die gerade angesehen hat, wie ihr Meister buchstäblich körperlich vernichtet wurde. Wegen irgendeiner Softcore-Idee? So ein unglaublicher Quatsch! Ich merke das an mir selber, für so eine Idee, oder irgendein Geschwafel darüber, dass die Liebe siegt oder "von irgendwoher ein kleines Lichtlein kommt", bräuchte ich keinen Glauben und keine Kirche. Wenn das der Kern der Sache sein sollte, empfehle ich, die Kirche aufzulösen, weil man dan besser was anständiges lernt oder sich erschießt. Diese ganze Welt ist so unglaublich schwachsinnig und banal manchmal. Ein riesiger Zirkus des Grotesken. Soll es das gewesen sein? Ich hoffe und glaube nicht. Ich muss irgendwo hin, wo man die ganze Frage ernst nimmt, wo das ungeheuerliche Ausmaß der Bedeutung der Frage nach Gott gewürdigt wird. Wo Platz für die Suche und das Fragen nach ihn ist. Ohne "...ist ein Märchenbuch" und irgendwelche halbgaren Ideen. Isch habe fertich!

Dienstag, 28. September 2021

Horn und Gespräche

 
Wie gesagt habe ich mir neulich Kasmodiah von Deine Lakaien bestellt. Nun hat mich das Horn'sche Klangschaffen so angesprochen (bzw. habe ich für mich festgestellt, dass ja auch in den Stücken der Lakaien manchmal so eine mittelalterliche und sakrale Note enthalten ist!), dass ich mal in Ernst Horns "Helium Vola" reingehört habe. War dann auch gleich begeistert. Nun habe ich mir auch noch "Liod" von Helium Vola bestellt. Bin gespannt!


Gestern hatte ich ein erstes Gespräch mit einem Jesuitenpater im Rahmen der geistlichen Begleitung. Einerseits hat das bei mir schon wieder viele Fragen aufgeworfen und auch Unsicherheit gebracht, etwas widersinnigerweise (vielleicht) hat es meine Sehnsucht nach Gott, nach Verstehen und nach diesem Weg mit Gott aber bestärkt. Nun... mal sehen!

Freitag, 24. September 2021

Staub legt sich

 
Der Staub beginnt sich zu klären. Wenn ich so einen Monat zurückschaue, fühle ich mich inzwischen bedeutend besser und glaube, dass jetzt schon mal eine große Menge geschafft ist. Trümmer wegräumen folgt noch, aber mit Bauplan und ein paar Hilfsmitteln wird das funktionieren. Nüchterne Orientierung an Bauplänen, Vorfreude auf das Bauen. Besser, wie gesagt, viel besser.

Mittwoch, 22. September 2021

Herbstanfang

Irgendwo auf einem sinkenden Stern.



 Mittwoch, 22. September 2021: Herbstanfang...

Dienstag, 21. September 2021

Wieder Gebetserhörung und Lauretanische Litanei

 
Es erscheint mir momentan selber ganz merkwürdig, nachdem ich aktuell nicht ganz fest im Glauben stehe, aber ich habe schon wieder Gebetserhörung erlebt, von der ich hier in Grundzügen berichten will. Gestern Abend ergab sich bei mir eine relativ ungute Situation, die in Zusammenhang mit dem größeren Chaos hier steht, und die potentiell noch eine längere Dauer von Belastungen mit sich bringen hätte können. Meine Nerven waren dabei, den Geist aufzugeben und alles erschien mir unwahrscheinlich sinnlos. Habe meinen Abend wie öfters momentan mit einem Rosenkranzgebet beendet und habe daran noch die Lauretanische Litanei angeschlossen. Die Lauretanische Litanei kannte ich vor meinem Besuch in Altötting überhaupt nicht, sie wurde dort aber nach dem Rosenkranz gebetet und ich fand sie so beeindruckend, dass ich mich auf die Suche begab und eben herausfand, dass das Gebet aus der Gnadenkapelle die besagte Lauretanische Litanei war.
Habe nun in diesen Rosenkranz und ins freie Gebet ganz allgemein die Situation gebracht, geklagt, Gott erzählt, dass ich befürchte, so nicht mehr lange auszuhalten. Neben anderen Dingen. Habe jetzt auch nicht konkret gebeten, Gott möge dieses oder jenes konkret tun, nur eben einfach ein bisschen geklagt.

Meine Nacht war (nein, nicht entspannt, sondern) absolut furchtbar und ich habe vom anbrechenden Tag nach ca. 2 Stunden Schlaf und einigen Ärgernissen, die mir geschahen, auch nichts großes mehr erwartet.
Aber... im Laufe des Tages hat sich dann plötzlich ein unerwarteter Umstand ergeben, der die Situation wieder gekippt hat. Allerdings, das fand ich dann auch ganz interessant, mit direktem Fingerzeig auf mich. Ich war gefordert, etwas ganz konkretes zu machen, was dann die Wende bewirken konnte. Etwas, was für mich vielleicht auch nicht einfach war. Vielleicht hätte mancher mir auch davon abgeraten mit Verweis auf "gesunden Menschenverstand", Vorsicht oder irgendeine vermeintliche Fairness. Habe es aber doch getan. Und nun besteht wieder Hoffnung. Das war mein etwas nebulöser Bericht über die zweite Gebetserhörung innerhalb zweier Tage. Und nun gehe ich in die Abendmesse.

P.S.: Die Lauretanische Litanei werde ich wahrscheinlich nun öfter beten, nicht zuletzt auch deswegen, weil es ein sehr schönes und auch poetisches Gebet ist.


Montag, 20. September 2021

Zeit dafür

 
Wieder ist etwas Zeit vergangen. Habe nun entschlossen, geistliche Begleitung anzustreben. Außerdem habe ich heute sehr günstig "Kasmodiah" von Deine Lakaien aus dem Jahr 1999 (glaube ich?) bestellt. Glaube, dass das momentan einfach die Zeit dafür ist. Beides?

Heute hatte ich ein sehr schönes Erlebnis mit Gott. War in einer Zwickmühle. Hatte mich quasi in etwas hineinreden lassen, was mir danach als nicht richtig erschien und mein Gewissen belastete. Brachte es so im durch die Gegend laufen im inneren Gebet vor Gott, bat um Vergebung und irgendwie um Hilfe, das in Ordnung zu bringen. Antwort erfolgte sofort. Hatte plötzlich so relativ klar vor Augen, wie, mit welchen Worten ich die Dinge in Ordnung bringen kann und so handeln, wie es mir mein Gewissen vorgab und auch das Wissen, dass es klappen würde. So tat ich wie mir aufgegangen war und brachte die Dinge ins rechte Fahrwasser. Gott sei Dank!


Donnerstag, 16. September 2021

Wie es weitergeht

 
Überlege momentan ein bisschen herum, wie es für mich weitergeht. Soll ich geistliche Begleitung in Anspruch nehmen? Online daten? Auf Reisen gehen? Ins Kloster gehen? Oder einfach abwarten?
Gerne höre ich momentan "Bitter ist's dem Tod zu dienen" und "Her von welken Nächten" von Dornenreich. Abends bete ich oft den Rosenkranz und denke über meine Zweifel nach. Und ja, warte ab. Das ist erstmal alles, was ich machen kann.

Montag, 13. September 2021

Wochenende in Altötting

Basilika Sankt Anna in Altötting


 
Ein sehr ausgefülltes Wochenende in Altötting liegt hinter mir, verbracht mit Gottesdiensten, Andachten, Essen, Trinken, verschrobenen Menschen und dem Nachfahren des König Ludwig (ohne Witz!).

Alles in allem hat mir der Aufenthalt in Altötting sehr gut gefallen. Ich komme aber auch mit Zweifeln und Fragen zurück. Eigentlich ja klar, dass genau nach so einem eindrucksvollen Abschnitt auch Zweifel kommen. Ist das gesund? Ich für meinen Teil habe mir vorgenommen, definitiv wiederzukommen. Gerne auch im Rahmen einer Art begleiteten Wallfahrt mit z. B. Möglichkeiten für Glaubensgespräche.

Nun hat mich der Alltag und das Erwerbsleben wieder und alle möglichen Dinge müssen sich klären und beweisen.

Donnerstag, 9. September 2021

Vorabend zur Altöttingfahrt

Abendstimmung über der Stadt

 
So. Koffer sind fast gepackt. Obwohl es ja nur ein Wochenendabstecher ist, bin ich ganz gespannt, wie es so auf Wallfahrt sein wird, welche Eindrücke, Erlebnisse und Impulse da warten. Freue mich in jedem Fall sehr. Bericht folgt. Vielleicht.


Mittwoch, 8. September 2021

Harren in Ungeduld


Der September schreitet voran, ich harre in Ungeduld. Erste Schrecken vorbei, das wie weiter noch ungeklärt. Einsamkeit und Ratlosigkeit?

Übermorgen unternehme ich noch einmal einen kleineren Abstecher. Und zwar werde ich das Wochenende auf Wallfahrt nach Altötting verbringen. Die Zeit bis dahin bringe ich auch noch irgendwie gut rum.


Montag, 6. September 2021

Ausflug nach Gößweinstein

Basilika in Gößweinstein

Vor einem Jahr erfolgte meine Wiederaufnahme in die katholische Kirche. Dies wurde zum Anlass genommen, einen kleinen Abstecher in den Wallfahrtsort Gößweinstein zu unternehmen. Dort besuchte man die heilige Messe und verbrachte anschließend Stunden in einem freundlichen, aber sehr entspannt arbeitenden Gasthause, sodass, als wir mit dem Essen fertig waren, schon die Glocken für die Nachmittagsandacht um 14 Uhr leutete, der nun ebenfalls beigewohnt wurde.
Danach gab es eine kleinere Wanderrunde um die Ortschaft herum zu verschiedenen Aussichtspunkten, von denen jeder einen anderen Punkt der spätsommerlichen fränkischen Schweiz dem Auge darreichte und der Blick fiel auf Wälder und Bäume und eine Natur, die nun ihren Zenith erreicht hat.


 

Mittwoch, 1. September 2021

Erster September


Erster September. Will mir ein wenig Zeit nehmen, zu schreiben. Habe die letzten Tage mit einem kleinen Heimwerkprojekt verbracht. Zum Glück habe ich bei sowas Leute, die mir helfen. Wäre schwierig, Sachen zu erledigen, wo jede Erfahrung fehlt. 


Nächtliche, lange Telefongespräche. Urlaub zwischen Wunden, und seltsam, auf anderen Planeten.

Sonntag, 29. August 2021

Eisenluft


Sonntag. Wünsche mir, ein paar Fotos zu machen, ruhige Spaziergänge und ansonsten von Anforderungen aller Art verschont zu bleiben. Menschen sind gut, aber wenn sie dann momentan noch wunderwas von mir erwarten, brauche ich sie nicht. Herbstsonne, die Luft ist aus Eisen und die Vögel sitzen nachdenklich auf ihren Zweigen.


Mittwoch, 25. August 2021

Batterien unendlich leer

In der Gaststube


 
Ende August. Fast schon früher Herbst. Die Morgen sind kühl, meine Batterien sind unendlich leer. Habe seit meiner privaten Katastrophe anfang August viel Freundlichkeit erfahren. Und nun kommt die Phase, wo das langsam abebbt. Zurück bleibt dieses umfassende Gefühl der Einsamkeit in den ersten Momenten. Skeptisch in die Zukunft sehen. Furcht vor der Einsicht, dass die vielen schönen Momente, die es ja auch gab, zu nur bedeutungslosen Erinnerungen degradiert werden, von einer unbarmherzigen Geschichte. Wie gesagt, ich bin sehr müde. Aber aufgeben werde ich nicht.
Und ich wünsche mir, wenn so die goldene (fast) Herbstsonne herunterscheint, die Berge zu sehen.


Sonntag, 22. August 2021

Unter einem hungrigen Mond

Unter einem hungrigen Mond

 
Ein paar Tage sind wieder ins Land gezogen. Ich halte die Moral relativ gut aufrecht, erfahre viel Freundlichkeit und Solidarität, was mir sehr gutttut.
Der gestrige Abend war ein besonderer. Bei flackerndem Kerzenschein und dem Glosen eines hungrigen Mondes verbrachte ich Zeit mit dem Konsum von Whisky und dem Nachdenken bei einem gefühlsmäßig sehr fordernden Film. Des Mondes Glosen löste eine seltsame Kettenreaktion in mir aus. Schließlich hörte ich mir, die Nacht war schon auf 1 Uhr vorgerückt, in einem merkwürdig warm-verzweifelten Zustand voller Sehnsucht und Nachtfalter nochmal die "Decompositions" von Circle Takes The Square an, was beinahe eine innere Reinigung war.

Nun haben wir es wieder Tag, Regen fällt auf die Dächer und ab und zu flüchtet ein Eichhörnchen davon...


Mittwoch, 18. August 2021

Gute Musiken

Lantlôs: Lantlôs.


 
Dieser Tage stolpere ich einfach über sehr viel Musik. Hält die Katastrophe in Schacht. So habe ich mir vor ein paar Tagen das Debut von Lantlôs inkl. digitalen Download bestellt. Als ich dann mit ein paar Leuten über Orchid und davon ausgehend über Screamo debattierte, bekam ich noch die Empfehlung, mir mal Circle Takes The Square empfohlen. Und deren Album "Decompositions: Volume Number One" hat dann beim Probehören gleich dermaßen eingeschlagen, dass ich es auch noch gekauft habe. Freundlicherweise bietet die Band das auch noch zu einem jeweils vom Käufer selbst festzulegenden Preis an. Großartig!
Da ich nun ab diesem Wochenende für zwei Wochen das Dasein eines seltsamen Einsiedlerkrebses führen werde, der ich demnächst auch sein werde, ist eben ein Projekt, viel gute Musik zu hören, auf die ich mich jetzt auch sehr freue!

Nachtrag: auch ein Kauf der letzten Zeit war: Implacable - This Dark and Shadow Places.


Montag, 16. August 2021

Been where? Done what?

 

Weg am Abend



Der Tag vertost.
Die Wege werden weit

Der Glanz verglost.
Erzitternd zagt die Zeit.

Der Trauer Trost -
Weich wallt die Dunkelheit.

Friedrich Wilhelm Wagner: Abend




  • Ein paar Tage rumgebracht.
  • Boxtraining gemacht
  • Schuhe gekauft.
  • Mit Sportkameraden Whisky getrunken und Metal gehört.
  • In der Dunkelheit gesessen.
  • Leute verärgert.
  • Alte Platten gehört.

    Dinge...


Samstag, 14. August 2021

EA80

 
Habe dieser Tage mal wieder meine gesammelten Alben von EA80 aus Mönchengladbach ausgegraben, weil ich gerade in so einer Situation bin, wo mir daraus viel Kraft zuströmt, deren Lieder zu hören. Hätte ich eigentlich schon viel früher mal wieder tun soll.



Mittwoch, 11. August 2021

Die Zukunft ist ein ferner, blauer Punkt

 
Für manche Posts gibt es kein passendes Label. Wenn einen plötzlich eine Art Katastrophe ereilt. Und man nicht weiter weiß, bzw. weiter weiß, aber es halt verdammt anstrengend und doppelt schmerzhaft und bitter ist. Und die Zukunft ist ein ferner, blauer Punkt, dem entgegenzulaufen mühsam ist.

Sonntag, 8. August 2021

Fertigstellung des "Buchs vom Manottidil"

 
Kaum glaube ich es selber... ich  habe soeben mein "Buch" (es ist eigentlich insgesamt zu kurz für ein richtiges Buch) vom Manottidil, an dem ich mit langen Pausen zwischendrin quasi seit ca. 2012 schreibe, fertiggeschrieben... Was ich jetzt damit mache, weiß ich nicht. Würde es gerne mal jemandem zur Lese übergeben. Mal sehen. Bin nun jedenfalls sehr froh darüber!

Donnerstag, 5. August 2021

Ein Quantum Festfreude benötigt!

Hühner! Hühner! Überall nur verdammte Hühner!



Seltsame Tage, etwas schon von Frühherbst am Morgen. Lebenszweifel und saure Skepsis. Ein Quantum Festfreude benötigt!

Habe heute beschlossen, das Markus-Evangelium durchzulesen. Hintergrund ist ein grandioser Vortrag von Dr. Franz Toth auf Worthaus, den ich nun schon vor einigen Monaten gehört habe und der immer noch nachwirkt. Möchte diesem Jesus begegnen, hier in meinem Leben. Gerade, weil manches ansonsten gerade etwas stolpert.

In einer Woche soll ich nun den Probeabend Midgard leiten. Aktuell habe ich überhaupt keine Lust, schon, weil mich dieses "Probeabend" so unter Druck setzt. Gerne wäre ich ganz wo anders.

Dienstag, 3. August 2021

Die Vergangenheit von gestern ist auch irgendwann nicht mehr cool

 
Ein Freund bot mir heute ("natürlich geschenkt!") ein T-Shirt einer Band, in der ich vor mehr als zehn Jahren aktiv war an. "Ich habe keine Gelegenheit mehr, es zu tragen. Vielleicht willst du es...".
Habe dann freundlich abgelehnt. Etwas, das schon so oll ist, dass es einstige Käufer dem einstigen Verkäufer zurückschenken wollen mit dem Hinweis, dass es keine Gelegenheit mehr gibt, es zu verwenden, will auch ich nicht mehr, auch nicht geschenkt, vielen Dank! Irgendwann ist auch die Vergangenheit der Vergangenheit ziemlich lang vergangen und nicht mal mehr als "retro" schick...


Sonntag, 1. August 2021

Letzte Julitage und erster August

Wallfahrtskirche Mariahilf Freystadt


Die letzten Tage waren recht aktiv. Am Donnerstag gab es eine Kleingruppenwallfahrt mit anschließender Wanderung nach Mariahilf in Freystadt. War dort vor etwas weniger als einem Jahr schonmal und es war wirklich gut, erneut dorthin zu fahren. Nach dem Gottesdienst ging es eine kleine Runde in das Örtchen Möning, später noch an den Rothsee.

Felder bei Aßlschwang

Ursprünglich hatte ich dann für den Freitag eine Wanderung ab Schnaittach geplant. Die Perspektive, mich durch baustellenbedingte Umleitungen zu meinem entsprechenden Bahnhof zu quälen und überhaupt Bahn zu fahren, erfreute mich dann aber wenig. So entschloss ich, ganz unkompliziert eine Radtour in Richtung Leinburg zu den dortigen Flechten-Kiefernwäldern zu unternehmen. Angenehm war es, durch diese menschenleeren Abschnitte über Waldwege dahinzufahren, ab und zu zu halten, den Standort auf der Karte zu überprüfen, den weiteren Weg zu überlegen. Stille den Nachmittag hindurch, im Schatten der Bäume.

Gestern galt es, den Alltag etwas zu organisieren. Abends besuchte ich den Gottesdienst, anschließend bereitete ich mir ein mediterran inspiriertes Kartoffelgericht zu und schaute den ersten Teil der Herr-der-Ringe-Verfilmung an, trank dazu ein Starkbier und ging anschließend zu Bett, um in seltsame Träume hineingezogen zu werden.


Flechten-Kiefernwälder bei Leinburg


 

Samstag, 31. Juli 2021

Shirley Jackson - Hangsaman

 Habe am Wochenende den vierten Band der Wheel of Time-Serie fertiggelesen. Habe nun entschlossen, eine kurze Pause in der Serie einzulegen, um in dieser

  • Shirley Jackson - Hangsaman


in der englischen Originalversion zu lesen.
Das Buch hat nun noch kaum richtig gestartet und schon mag ich es recht gerne. Mal sehen, was sich in Sachen Handlung noch entwickelt.



Mittwoch, 28. Juli 2021

Unterm Wolkenberg

 
Tage der Auffrischung. Gestern leitete ich meinen Kurzurlaub und ein neues Lebensjahr damit ein, dass ich zur Beichte ging. Hatte in den letzten Tagen ein paar Gespräche mit einem Freund und so hat sich bei mir das Bewußtsein eingestellt, dass es einfach gut ist, nochmal beichten zu gehen. Über das Beichtsakrament sind ja allerhand seltsame Vorstellungen und Klischees im Umlauf, die ich aber alle nicht bestätigen kann. Für mich ist die Beichte jedes Mal eine großartige innere Reinigung und so war der Zuspruch der Vergebung für mich auch gestern mit großer Erleichterung und Freude verbunden.

Das Wetter grieselt gerade. Beinahe kriselt es, da bislang der Wolkenberg nicht gewillt zu sein scheint, mir für den Abend ein angenehmes Wetter für das Sitzen im Freien zu bereiten. Nun ja... ich warte ab und übe mich in Optimismus. Ende.

Montag, 26. Juli 2021

Schreibfaulheit ist enorm

 

Ein Traum. Auch bekannt als vietnamesischer Salat.


Heiter geht der Juli seinem Ende zu und meine Schreibfaulheit ist enorm. Das Wochenende war ungewohnt betriebsam. Ein Besuch im Kino sowie vietnamesisches Essen. Durch die hektische Stadt. Unter Sonnenstrahlen.
Die Woche ist relativ kurz. Heute zieht es mich ungewohnterweise über meine Mittwochabendroute zur sportlichen Mobilmachung ins Nürnberger Land. Morgen steht noch ein kleineres geistliches Abendprogramm bevor. Dann ist der Rest der Woche für mich frei, was aber nicht mit Untätigkeit gleichbedeutend ist. So das Wetter mitspielt. Maulwürfliche Grüße: Der Maulwurf.

Mittwoch, 21. Juli 2021

Etliches fiel unter die Dornen

 
In einer Woche nahen für mich Tage der Auffrischung. Warum ich das erwähne ist, weil ich mir relativ viel vorgenommen habe. So möchte ich z. B. eine erneute Kleinwallfahrt nach Mariahilf in Neumarkt unternehmen und eine Wanderung von Schnaittach nach Vorra steht auch auf dem Programm. Mal sehen, was da kommt.


Das heutige Tagesevangelium, so altbekannt es vielleicht sein mag, hat für mich heute eine gewisse Aktualität:

Matthäus 13,1-9
1 An demselben Tage ging Jesus aus dem Hause und setzte sich an das Meer. 2 Und es versammelte sich viel Volks zu ihm, also daß er in das Schiff trat und saß, und alles Volk stand am Ufer. 3 Und er redete zu ihnen mancherlei durch Gleichnisse und sprach: Siehe, es ging ein Säemann aus, zu säen. 4 Und indem er säte, fiel etliches an den Weg; da kamen die Vögel und fraßen's auf. 5 Etliches fiel in das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und ging bald auf, darum daß es nicht tiefe Erde hatte. 6 Als aber die Sonne aufging, verwelkte es, und dieweil es nicht Wurzel hatte, ward es dürre. 7 Etliches fiel unter die Dornen; und die Dornen wuchsen auf und erstickten's. 8 Etliches fiel auf gutes Land und trug Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreißigfältig. 9 Wer Ohren hat zu hören, der höre!

⇒ Was ist es, was Leute heute davon abhält, das Evangelium anzunehmen? Was steht den zeitgenössischen Menschen im Wege, um zu glauben? Manchmal hört man ja schon Sätze wie "Ich würde das total gerne glauben, aber ich kann es einfach nicht...". Ging mir früher genauso. Ab und zu habe ich den Eindruck, dass die Reaktion der Kirche hierzulande eher in Richtung "Besseres Programm anbieten! In aktuellen Fragen des Zeitgeschehens mitmischen!". Klar, das ist teilweise wichtig. Aber ist es wirklich das, was für den Glauben zählt? Eine schlaue Antwort habe ich nun nicht direkt, bin aber der Meinung, dass es nicht die Verpackung allein ist. Es hat vielleicht auch (unpopulär Meinung!) mit der Bereitschaft des Empfängers einer Botschaft, tatsächlich hinzuhören, zu tun. Und mit Beziehung. Ich wünsche mir, dass viele Menschen für sich erkennen, dass das ganze alltägliche Hamsterradrennen noch nicht alles sein kann, nicht sein darf. Und dann offen werden, auch für das Evangelium von Jesus Christus.



Samstag, 17. Juli 2021

Wieder im Schreiben

Post

Habe mich dieser Tage seit langem mal wieder im Schreiben geübt. Zwei Texte sind entstanden:


Der Baron

Komm, wir besuchen den Baron, den alten Geist
Er lebt in einem Schloß aus Amethyst
Das abends in den Honighimmel weist
Der über alle Welt gebreitet ist

Und danach geh'n wir in den Kartenwald
Und üben uns dort in Vergessen
Der Kartenwald ist ewig und drei Tage alt
Und wird seit jeher vom Baron besessen

Denn der Baron hat Vieles in Besitz
Zu keinem Fest kommt er mit leeren Taschen
Aus dem Gesicht ragt seine Nase spitz
Den Waden schmeicheln bräunliche Gamaschen

In des Barons Regal, da steht ein Totenschädel
Er sagt, der wär' von seiner ersten Liebe
Die war ein zuckersüßes Himbeermädel
Mit dem er gern' auf seinem Landsitz bliebe

Doch freundlich ist er, der Baron
Die Leute sollen sagen, was sie wollen
Er war zu mir stets wie zu einem Sohn
Er richtet' mir den Schlips, geschickt, geübt
Sein Lachen füllt den Raum wie Donnergrollen


 

Eisenblaue Stunden

Eisenblau zieht eine Stunde her mit Glockenläuten
Die Stadt wird unten mundgerecht zertrennt
Die Menschen fahren fluchend nebenher aus ihren Häuten
Das Rathaus (und die Irrenanstalt!) brennt

Ein Hundsmond, halb wie eine Kaffeebohne
Fällt melodiös mit Glockenklang hinunter auf die Stadt
Im Hühnerbrühenhimmel murrt der Morgenstern
Der eine gold'ne Krone auf dem Haupte hat

Und rosenfein geh'n uns're Leben Hand in Hand
Wie manches delikate Morgenrot
Verbunden durch ein feingewob'nes Seidenband
Und vorsichtig genährt mit Zuckerbrot

Dienstag, 13. Juli 2021

Sommertage

Blick auf den Burggarten


Dies sind die Sommertage, die sich wie Heimat anfühlen sollten. Wenn man Zeit hat. Aus dem Fenster sehen und in die Ferne schweifen. Doch holt uns das mechanische Hämmern der Straßenbahnen zurück in den ewigen Zirkelschluß der großen Stadt, für jetzt. Wir warten und fühlen uns so halb & halb.

Habe dieser Tage einen Spaziergang unternommen, zu der Stelle, an dem das Haus stand, in dem ein Vorfahre von mir, seines Zeichen Müllers, lebte. Irgendwie kommt mir diese Stadt wie eine einzige Kolonie vor, besiedelt von Gespenstern und Tagalbträumen. Lieblingsplätze wollen erkämpft sein, gegen die Zeit und gegen die schiere Anzahl an Menschen. An solchen Tagen ziehen Wolken über den Himmel und das Haus Gottes, so scheint es, hält seine Tore geschlossen, vor dem ewig heimatlosen Menschen.

Sonntag, 11. Juli 2021

Varianten des großen Regens

Ein Tag im Wald

 
Vortreffenrunde war irgendwie okay, bin aber trotzdem unsicher, was da jetzt draus resultieren wird. Bzw. ob etwas. Die Tage sind eine Aneinanderreihungen von Varianten des großen Regens. Auch positiv. Der Wald, der vor zwei Jahren für mich quasi unbetretbar geworden war, weil ich diesen Anblick kahler Flächen, wo normalerweise Unterholz und Gewächs sein sollte, sowie den Geruch trockenen Holzes nicht ertragen konnte, ist zumindest an der Oberfläche wieder vital und gute Luft umschmeichelt die Nase des Spaziergängers und Wanderers. Eine kurze Runde auf Nachmittag zum Schneidersbach, Mücken, das Summen der Autobahn im Hintergrund, fremde Mischung aus Mensch und seiner Technik sowie der schweigenden ewigen Natur.

Freitag, 9. Juli 2021

Vortreffen Midgardrunde

 Die Woche ist vorbei und seit Tagen tropft Regen auf die Dächer hernieder.
Verbringe die Zeit damit, Blitzkrieg 2 zu spielen, zu warten und mich über leichte Besserung zu freuen.

Heute Abend treffe ich mich mit ein paar Interessenten für eine mögliche Midgard-Runde in einem griechischen Restaurant. Bin gespannt, wie das ausgeht. Versuche, nicht zu viel zu erwarten. Weder vom Essen noch von den Leuten (: .

Montag, 5. Juli 2021

Hellweißes Licht

Frieden im Schatten der Bäume

 
Neue Woche, Freudlosigkeit, Kopfschmerzen, hellweißes Licht mit Tendenz ins Gräuliche. Viel Mühe und Sisyphos, viel Kopfschmerzen und hellweißes Licht. Die Woche beginnt mit etwas Warten und wird vielleicht aus dem hellweißen Licht heraus noch Form annehmen.

Freitag, 2. Juli 2021

Das Wochenende kartoffelt sich an

Immer gut und vielseitig einsetzbar: Die Kartoffel


 
Das Wochenende kartoffelt sich an. Das Wetter ist so durchschnittsgrieselig. Wolken und Regen, dann kommt wieder eine kurze Schaufel Sonnenschein. Geplant? Geplant ist nichts. Ein bisschen Luft holen und vielleicht ein Bier trinken.

Für die nächste Zeit haben sich nun tatsächlich eine handvoll Leute gemeldet, die grundsätzlich Interesse an Midgard hätten. Ob daraus wirklich eine Runde entstehen wird, wird sich zeigen. Aber warum denn eigentlich nicht?

Das Wochenende kündet sich. Die Kartoffel rollt.



Dienstag, 29. Juni 2021

Dahin, über's Postkartenland

 
Regen und Sturm braust dahin, über's Postkartenland, dahin, dahin. Dienstag und Melancholia, Kleintiere in Gebüschen, Vögel, Ringelnattern, ein Stück entfernt von der Straße fort und den Hochhäusern mit den Papierstapeln.

Ich fühle mich gesund und guter Dinge, lausche, während der Wind dahinzieht.


Samstag, 26. Juni 2021

Dahinbröseln

"...kommt unser General geritten, unser General geritten...!"

 
Jaja, es bröselt so dahin, das Leben. An den Tagen wechselt sich Gewitter mit Regen ab. Und ich überlege, wie ich die neu ausbrechende Freizügigkeit so gestalten kann. So suche ich nach Leuten, die Midgard spielen wollen, schaue ab und an in das "Wheel of Time" oder trinke (siehe Foto) angenehme Spirituosen an lauen Abenden rechts neben dem Perserteppich.

Samstag ist der große Tag der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. Der Wutbürger fährt mit seinem Auto zu schnell durch's Wohngebiet oder wartet auf die Müllabfuhr, oder liest Aufregerchen in der Zeitung und beobachtet die Nachbarn.



Montag, 21. Juni 2021

Gift: Perfektionismus

 
Am Wochenende versuchte ich, einer Freundin von mir Midgard nahezubringen. Geschehen sollte dies im Rahmen eines entspannten gemeinsamen Charakterbaus zu Testzwecken. Nun, liebe Leser, das Vorhaben scheiterte grandios, und zwar an Perfektionismus der Gegenseite, die einfach nicht mit dem System und mit den zur Auswahl stehenden Möglichkeiten und Regeleigenheiten warm wurde. Zu Beginn versuchte ich noch, Wege durch das Dickicht zu bahnen und anzuregen, Hausregeln zu entwickeln, irgendwann wurde dieser Versuch jedoch deutlich absurd und immer impraktikabler... So gestand ich mein Scheitern in dieser Angelegenheit ein und radelte betrübt in den Sonnenuntergang.

Donnerstag, 17. Juni 2021

Wetter zum Rinde zerkauen und Blumen essen

 

Bank. Da!


Wetter zum Rinde zerkauen und Blumen essen. Magnesiumsonne über der Stadt, treibt kalten Angstschweiß auf die Stirnen. Die Menschen sind zu Tode entspannt und schmeißen sich gegenseitig von Eisenbahnbrücken herunter.
Eiscreme schmeckt nie besser als im Juni, wenn Nürnberg nach Benzin und Sonnencreme riecht und der Mangel der Seele groß ist.

Spontan verlegte sich heute einer meiner Termine. Die sich so ergebene Zeit verbrachte ich auf einer von den Hundefreunden Wöhrder See e. V. gespendeten (Danke!) Bank, in Schatten und Zagen, während die Fische des Sees mit großen Augen in die Leerstelle da unter Luft hinaufstarrten und sich am Kopf kratzten.



Dienstag, 15. Juni 2021

In Richtung Sport

 
Morgenabend ist es soweit: nach erzwungener Abstinenz wegen Weltpest seit Herbst kann ich nun das erste mal wieder meine traditionelle Mittwochabendrunde in Richtung Sport machen. Ich bin ein bisschen nervös, weil ich garnicht weiß, ob ich nicht einfach zusammenbrechen werde nach all der Zeit. Aber den Versuch ist es wert.

Heute schob sich das erste Mal in diesem Jahre eine entsetzliche Hitzephase über das Land. Kanaldeckel und Asphalt glühen, und die Stadt ist ein seltsames Brandrot getaucht.


Sonntag, 13. Juni 2021

Postkarten

 
Es rasselt die eiserne Lunge der Welt dahin, die Tage fliehen, und so ist heute schon wieder Sonntag; nach einem sehr schönen, friedlichen und versöhnten Samstag.
Dieser Tage dachte ich darüber nach, was für ein schönes Konzept die Postkarte doch eigentlich ist. Sie hat diesen klar abgesteckten Rahmen, da man eher selten eine 7-seitige Postkarte schreiben kann (weil es dann nämlich keine Postkarte mehr wäre, schon klar, oder?), der zur Konzentration auf das Wesentliche aufruft. Gleichzeitig ein Bild. Eine Briefmarke. Ein Stempel. Grüße aus...
Ich finde, man sollte viel mehr Postkarten verschicken. Eigentlich ständig. Einen Satz entsprechender Briefmarken immer griffbereit dabei. Ist man unterwegs, kauft man am erst besten Kiosk irgendeine Karte, schreibt ein paar Zeilen und versendet sie. Das ist so eine Idee von Leben. Und von Puzzle. Heraus aus den Eisenstädten.



Mittwoch, 9. Juni 2021

Leseliste Juni

Das Ratzinger'sche Buch


 

 Habe vor ein paar Tagen Ian Kershaws Buch zu Hitler ausgelesen. Nun ist es also Zeit, den Slot des Zweit- bzw. Erstbuches (je nach Auffassung) neu zu besetzen. Leseliste aktuell:

  • Robert Jordan - The Shadow Rising (WoT 4)
  • Joseph Ratzinger - Einführung in das Christentum 



Dienstag, 8. Juni 2021

Zweite Impfdosis verimpft

 
Zweite Impfdosis verimpft. Gefühl soweit ganz gut. Auf jeden Fall froh.
Allgemein geht es ja wieder mehr in Richtung Normalität zurück momentan: Biergärten machen wieder auf und auch die Aussicht auf Rollenspielrunden und ähnliche Gruppen ist wieder konkret.

Überhaupt: Rollenspiel! Habe mich jetzt ein bisschen mit Midgard beschäftigt, zumindest die erste Hälfte des Charakterbaus ganz gut bewältigt (haha, große Leistung, ehrlich!) und mir ein paar Infos zur Spielwelt ansich angedeihen lassen und muss sagen, dass mir die Welt Midgard schonmal ziemlich gut gefällt. Das ist bislang einfach die Art fantastisches Setting, das ich mag. Und man merkt auch, dass da ja mitlerweile seit fast 40 Jahren (?) immer wieder Gedanken eingeflossen sind und auch die Fangemeinde sich da ausbreitet. So gewinnt eine fantastische Welt für mich einfach ein bisschen mehr "Griff". Habe auch schon ein Abenteuer, das ich meiner bzw. einer Einsteigergruppe dann gerne präsentieren würde. Es heißt "Unter den Nebelbergen" und führt eine kleine Gruppe Abenteuerer in eine unterirdische Orkstadt, von wo ein Zauberring zurückgeholt werden soll... Na kommt mir das bekannt vor? Nö, ich glaube nicht...

Sonntag, 6. Juni 2021

Auf nach Midgard

Auf nach Midgard!


 
Ein schöner Samstag. Und so überlegte ich hin und her, ob ich denn nun "zuschlagen" sollte und mir die Einstiegsbücher für Midgard zulegen... und bevor ich mich versah, war ich auf magische Weise im Spieleladen meines Vertrauens und stand dort mit den zwei Büchern vor der Kasse. Ein Rätsel, das ich mir noch immer nicht erklären kann... Nun bastle ich aktuell aus Übungszwecken an einem Halbling-Händler herum. Schließlich will so ein System auch immer erlernt werden.



Donnerstag, 3. Juni 2021

Ein schöner freier Donnerstag

 
Ein schöner freier Donnerstag. Genutzt für Gottesdienst, neugegründeten "Bibelkreis" mit einem alten Freund und einer schönen Spazierrunde von Ost nach Südost und unter Wolken und erschreckend stillen Feldern zurück, zurück vorbei an trübem, schweigenden Pegnitzwassern, dort neben den Ruinen und den Biergärten, zurück und Ruhe und Frieden und das große Schweigen der Welt vor der ewigen Feiertagsruhe.

Bin dieser Tage immer in Versuchung geführt, mir die Startmaterialien für das Rollenspielsystem Midgard zu kaufen. Mal sehen. Ich überlege... Einen schönen Abend, du Welt.

Sonntag, 30. Mai 2021

Der letzte Sonntag im Mai

Nun aber, lieber Freund, will ich dir vom Untergang der Welt berichten


 
Der letzte Sonntag im Mai. Seltsame, kolossale Barock-Wolkenfelder am Abend. Architekturen des Untergangs. Aber halt, so weit sind wir noch lange nicht. Der Mai endet müde. Nur ruhige Abende geben Kraft. Die Jahreszeiten verzucken zwischen den langen, zerschnittenen Wäldern. Morgenwind aus Blei fährt dann herauf. Der Tag bleibt, bis zu den ruhigen Abenden, mit ihrem sanften Singsang, ganz sacht, zwischen Wiesen voller Löwenzahn und Kleeblüte und still lobpreisender Tier- und Pflanzenwelt.



Dienstag, 25. Mai 2021

Schreibblockade

 
Mir fällt dieser Tage nicht so richtig viel zu schreiben ein. Vielleicht fehlt mir auch die Ruhe dazu. Viel passiert auch trotzdem noch nicht. Gerade heute erscheint mir der Alltag unendlich plagend und zermürbend. Vielleicht wird es bald besser.


Donnerstag, 20. Mai 2021

Irgendwie froh

 
Die Tage sind schon deutlich in den Mai gerückt und das Leben bleibt etwas theoretisch, jedoch mit Tendenz zur Verpraktischung. Habe nun auch den Termin für die zweite Impfdosis, aufgrund des sehr großen Kassenerfolges der ersten. Stimmt mich irgendwie froh. Genauso froh, mindestens, stimmt mich, dass ein alter Freund vor einigen Jahren auch zum Glauben an Jesus gefunden hat. Und so haben wir uns neulich mal gegenseitig gefragt, warum wir eigentlich nicht mal zusammen in der Bibel lesen. So wird dieser Plan nun zu Pfingsten umgesetzt. Ansonsten bereite ich mich auf die Firmung im Herbst/Winter vor oder träume von Wanderungen im Tal der Schwarzen Laber. Man sieht: eigentlich alles garnicht so schlimm.

Sonntag, 16. Mai 2021

Horizonte

 
Nachdem nun irgendwie in der Ferne wieder so ein blinkendes Lichtlein erstrahlt, nämlich die Möglichkeit, wieder Leute zu treffen, habe ich mir dieser Tage aufs Neue Gedanken über mein immer noch in Arbeit befindliches Dread-Geschichtlein "Die Rosen" gemacht und einige Handouts für meine Spieler erstellt. Seltsamerweise macht das alles viel mehr Spaß, wenn die Möglichkeit besteht, es auch tatsächlich mal zu spielen... sehr seltsam. Ansonsten ist der April in den Mai hinein verlängert worden, es wechseln sich Sturmböen und Regenschauer mit güldenstem Sonnenschein inkl. verträumter Wolken und blauen Himmels ab. Seltsame Tage. So ist es.



Mittwoch, 12. Mai 2021

Ein schöner Widerspruch. Regen auf frühlingsfrisch-grünem Laub.

 
Habe nun tatsächlich die erste der heißbegehrten Impfungen gegen diese seltsame Pest erhalten. Hatte nun garnicht mehr damit gerechnet. Bisher geht es mir gut, mir sind weder Eselsohren gewachsen noch leuchte ich im Dunkeln. (Wobei so ein Leuchtfeature sicher ab und zu nützlich wäre. Gerade so im Outdoor-Bereich) ...

Es regnet. Regen ist schön. Und gleichzeitig schwierig. Ein schöner Widerspruch. Regen auf frühlingsfrisch-grünem Laub. Gesang eines Vogels. Sehr schön! Regen ist auch gut, um die Psalmen zu lesen. Habe mir das für irgendwann in den nächsten Wochen vorgenommen. Einmal wieder das komplette Buch der Psalmen durchlesen.

Der Tag hat gerade erst begonnen. Was er noch bringen mag?



Montag, 10. Mai 2021

Wo findet man ein bisschen Ruhe in der Stadt?

Maien-Schattenspiele

Wo findet man ein bisschen Ruhe in der Stadt? Alles Grün wird wahlweise von Hundebesitzern und ihren Tieren in Beschlag genommen oder zur Sport-Freizeit-Auslebe-Zone erklärt. Die Kirchen sind auch nicht so das wahre, dort treffen sich Sehenswütige zum Telefonieren oder zur Spekulation über die Materialdichte der zu sehenden Kunstschätze. Wo findet man ein bisschen Ruhe in der Stadt?

Donnerstag, 6. Mai 2021

Regen: größere Aktivitäten verunmöglicht

 
Es regenwettert weiter, sodass größere Aktivitäten verunmöglicht bleiben.
Was sonst? Ich habe dieser Tage des Thorsten Dietz' "Weiterglauben" durchgelesen (es ist ein sehr kleines und schnell durchzulesendes Buch. Konnte es quasi gut als "Drittbuch" mit weglesen). Bin jetzt noch nicht ganz sicher. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch und hat mir in der ein oder anderen Sache auch ein Stück weitergeholfen. Der große Gedankendurchbruch war es bislang noch nicht, aber gute Gedanken wollen ja auch ausführlich gedacht werden.

Das angekündigte gute Glas Wein habe ich vor einigen Tagen auch bereits getrunken, außerdem ein paar Leute für einen Bibelkreis angefragt. Mal sehen, was daraus wird.



Montag, 3. Mai 2021

Mai und Vorträge

 
Ein Montag im Mai. Habe in den letzten Tagen etliche Stunden Worthaus-Vorträge gehört und nun ist mir ganz schwindelig und irgendwie muss ich wieder zu mir selbst finden, einiges wackelt auch ein bisschen, was gut sein kann, vielleicht aber auch nicht. Interessant war es auf jeden Fall. Wobei nun gerade so ein seltsamer Beigeschmack bleibt. Habe das Gefühl, dass ich manches Gehörte dann gerne diskutieren würde oder die ein oder andere Frage loswerden. Das ist aber ja allgemein ach so ein Problem, wenn man in einem vollkommen ungläubigen Umfeld glaubt. Mit wem soll man da über Gott reden?

Ein paar Tage frei, im Mai. Mein Plan für diese Zeit ist u. a. mal ein gutes Glas Rotwein am Abend trinken. Sollte sich machen lassen.

Donnerstag, 29. April 2021

Meeedien, gedruckt und gesprochen

 
Bin dieser Tage auf die Mediathek von worthaus.org gestoßen. Höre nun dann und wann aus dem reichen Repertoire der Vorträge etwas an und bin sehr angetan. Glaube, dass ich diese Art Input irgendwie momentan brauche.

Bücher habe ich auch wieder bestellt und zwar:

Robert Jordan: The Fires of Heaven (The Wheel of Time Bd. 5)
und
Thorsten Dietz: Weiterglauben

 
Nun Kaffee. Dann muss die Verpflegungssituation optimiert werden. Und ich denke, dass ich in einigen Punkten der letzten Tage möglicherweise schon ein bisschen weiter bin.



Dienstag, 27. April 2021

Fahrrad platt

 
Zur Strafe für meine dauernde Vergrübeltheit und das Verfassen überlanger subjektiver Aufsätze zu diversen Themen fuhr ich mir heute mit dem Fahrrad einen platten Reifen. Die Rückreise von meinem Arbeitsort fand demgemäß mit den öffentlichen Verkehrsmitteln statt. Durch eine Stadt voller Bußgelder und Frühsommerverirrter, voll Eiscafes und Pizzabuden und nach Desinfektionsmittel riechender Straßen. Die Stadt hat keine Erinnerung mehr und ist parzelliert und fragmentiert in die Häuser der Gemüter der Menschen, dort neben dem Eiscafe und am See, und hui, da rauscht einer vorbei, mit dem neuesten fliegenden Besen aus der Mobilitätsschmiede der kaputten Postmoderne. Und hui, da rauscht einer vorbei und fällt vom Pferd, direkt neben der Psychoklinik, wo Burn-out und Essstörungen und Krankheitswahn momentan im Angebot sind. ...worauf wollte ich hinaus? Mein Fahrrad hat einen platten Reifen, und da laufe ich dahin, über Gehsteige voll rostiger Nägel und Heimweh.



Samstag, 24. April 2021

Maria, die Bibel, Fragen und das mystisch-theologisch-historische Omlette

 



Ein paar Tage hatte ich nun Probleme mit meinem Rechner. Diese sind nun in garnicht so komplizierter Weise gelöst worden, sodass ich nun wieder frei bin, mich in den Weiten des Weltnetzes zu verlustieren und allerhand Dinge zu betreiben.

Momentan stoße ich im Zuge meiner Glaubensrecherchen immer wieder auf die Themen, die mir manchmal Schwierigkeiten machen. Da geht es um das Wunderbare. Ich bin teilweise in einer Welt groß geworden, die einen vielleicht ein bisschen eigenartigen Begriff von Realität gepflegt hat. Da waren weder für Wunder Platz, noch eigentlich überhaupt für große Hoffnungen in Teilen. Was nun wohl dazu führt, dass mir manchmal die Wunderberichte der Evangelien oder ähnliches Probleme bereitet.
Dieser Tage wollte ich mehr über die Verkündigung des Herrn (Lk 1,26–38) und allgemein die Rolle der Maria herausfinden bzw. darüber nachdenken. (Ich warne gleich zu Beginn davor, dass hier Lücken enthalten sein werden. Ich habe jetzt nicht das Ziel, eine komplette Marienlehre hier zu entwickeln. Es sind ein paar skizzierte Gedanken, mehr zum eigenen Nachdenken als für irgendeine Art der Lehre)
Da kommt besagte hoffnungslose Kindheit bei mir wieder hervor. Ein Engel tritt bei Maria ein und verkündet ihr Gottes Plan. Kann das sein? Folgende Gedanken habe ich dazu:

1. Der einzige Grund, warum nicht grundsätzlich tatsächlich der Engel Gabriel bei Maria erschienen sein soll, ist die (unzulässige da nur mit sich selbst begründbare) Grundannahme, dass nunmal Engel niemandem erscheinen könnten, sie nach Annahme der Mehrheitsbevölkerung wahrscheinlich garnicht existieren oder nur Metaphern für gute Menschen oder sonstwas sind.
Lässt man diesen "Vorabstempel", das nicht begründbare Vorurteil weg, kann man es vielleicht so sehen: Ein allmächtiger Gott, für dessen Existenz vernünftige Argumente bestehen, kann natürlich, wie die christliche Lehre auch beinhaltet, Engel geschaffen haben, die dann in seinem Namen auch z. B. einer Maria erscheinen können. Nirgendwo steht im Text, dass diese Engel jedem erscheinen, noch dass sie es am laufenden Band tun. Das wäre z. B. etwas, was ich nicht glauben könnte oder als Lehrsatz akzeptieren würde, weil es auch relativ leicht zu widerlegen wäre. Kurz gesagt: Wo es einen Gott geben kann, kann es sehr wohl auch Engel geben, die dann auch in seinem Auftrag erscheinen können.

Ob nun tatsächlich ein Engel der Maria erschien oder nicht, Lukas hat es im Großen und Ganzen in der heute vorliegenden Form aufgeschrieben. Dafür muss ein Grund bestehen. Dass er es "einfach so" getan hat und sich der Text dann über mehr als 1000 Jahre mit dem Hintergrund "Na so halt, klang halt irgendwie geil..." erhalten und im Leben der Kirche bewährt hat, halte ich für relativ unwahrscheinlich.
Daher kann angenommen werden, dass der Text für die Kirche und den Leser so einen gewissen Mehrwert hat. Ob Lukas nun historisch darüber informieren wollte, was damals passiert ist, weiß ich nicht sicher, wie oben dargelegt kann in Hinblick auf Vernunft ein gewisser historischer Kern aber durchaus angenommen werden ohne Schaden. Falls man das nicht möchte oder wie ich z. B. manchmal an der Art der Sprache des Textes anstoß nimmt und man sich deswegen nicht an der grundsätzlich auch nicht beantwortbaren Frage nach dem historischen Kern der Verkündigungserzählung aufreiben möchte, kann auch nach dem theologischen Gehalt der Erzählung gefragt werden, was uns zu Punkt 2 bringt.

2. Es kann in den Text zumindest in Teilen eine nachösterliche Weltsicht eingeflossen sein. Die Jünger haben nach Ostern den auferstandenen Jesus erlebt. Aus der für sie daraus gewonnenen Einsicht in die Gottessohnschaft Jesu erfolgt auch ein Nachdenken und Deuten von Jesu Geburt und der Vorgeschichte: Der Sohn Gottes wird von einem Engel angekündigt, was gewissermaßen die himmlische Komponente unterstreicht. Der Engel Gottes spricht Jesu Mutter direkt an, diese gibt im Dialog mit dem Engel ihre Zustimmung. Das ist quasi die menschliche Komponente. Jesus ist sowohl Mensch als Gott. Himmel und Erde berühren sich in ihm, wenn man das so sagen darf.

3. Maria kann in all dem auch als quasi Lehrerin der Kirche betrachtet werden. Ihr Verhalten im Text ist somit praktischer Rat an die Kirche. Die Kirche hat ebenso den Sohn Gottes vom Heiligen Geist und quasi von Engeln verkündet erhalten. Die Kirche verkündet den auferstandenen Christus und verwaltet die Sakramente, besonders das Abendmahl/die Eucharistie. Die Erzählung bei Lukas und das ihr folgende kann dann quasi wie eine Lehrgeschichte gelesen werden:

a) Die Christen sollen vertrauensvoll ja zum Wirken Gottes im eigenen Leben, in der Kirche, etc. sagen. b) Nicht der Mensch macht den Glauben, sondern er kommt von Gott. Der Text kann als Einladung verstanden werden, vor allem im Gebet und in der Andacht Gottes Weisung zu erwarten.
c) "Die Kirche" (damit meine ich hier auch immer die einzelnen Menschen, die sich in ihr bewegen) ist nichts statisches, sondern bewegt sich, soll sich bewegen, und muss auch immer neuen Dingen begegnen, so wie Maria beim Besuch bei Elisabet, auf der Hochzeit zu Kana, unter dem Kreuz...
d) Unabhängig davon, ob nun Maria tatsächlich dem Engel Gabriel im Dialog ihre Zustimmung zum Plan Gottes so gegeben hat, hat sie zumindest durch ihr Handeln in Jesu Leben auch ihr ja gegeben. Sie hat Jesus großgezogen, so wie jede Mutter ihre Kinder großzieht. Sie hat auch die verschiedenen durchaus schwierigen Stationen mit durchgemacht, ich denke da z. B. an die Zurückweisungen durch Jesus an verschiedenen Stellen in den Evangelien.
Letztenendes hat vielleicht auch ein inneres Ja erfordert zu sehen, dass der eigene Sohn eben nicht wie ein normaler Junge dann den Zimmermannsbetrieb in Nazaret übernimmt, sondern eine andere Aufgabe hat. Das mit wichtigste "Mir geschehe nach deinen Wort!" der Maria finde ich die Tatsache, dass sie gemäß der Texte des Neuen Testaments später ja selbst auch zum Kreis der Jünger gehörte, die nach der Auferstehung zum Glauben an Jesus gekommen sind. (Was für mich auch wieder ein gutes Argument für die Stichhaltigkeit der Auferstehungsberichte ist).
Dementsprechend kann man durch das Bedenken der Texte über Maria auch selbst versuchen, ein Ja zum eigenen Weg mit Gott, inklusive Zweifel, Brüchen und unangenehmen Erlebnissen, durch den eigenen Lebensverlauf zu finden.

Denke, die ein oder andere Sache, die ich vorhin noch im Kopf hatte, habe ich jetzt vergessen. Die Liste ist unvollständig, außerdem wahrscheinlich fehlerhaft und nicht ganz perfekt strukturiert. Man verzeihe mir. Ich bin ja weder Theologe noch Philosoph. So findet sich das.

Zusammenfassung: Die Erscheinung des Engels (und andere mysteriöse, verstörende oder schwierige Berichte der Bibel) müssen nicht grundsätzlich als Fiktion oder frommes Fabulieren abgetan werden (sollten sie auch nicht), wenn man nicht schon vorab die Annahme hat, dass es nichts derartiges wie Wunder oder Übernatürliches geben kann. Im Zweifelsfall sollte man sich aber immer genauer mit dem konkreten Buch der Bibel und dem konkreten Text, seiner Geschichte, seiner Rezeption in der Kirche, etc. beschäftigen, da die Bibel kein Gedächtnisprotokoll oder Polizeibericht ist oder sein will und etliche verschiedene Textgattungen enthält sowie auch in den einzelnen Texten diese Textgattungen manchmal nicht sauber trennt. Ein Diakon hat mir mal gesagt, die Bibel wäre "ein Märchenbuch". Das ist sie nicht und ich fand diese Aussage relativ schrecklich. Wenn man es salopp sagen will, würde ich die Bibel als göttlich inspiriertes mystisch-theologisch-historisches Omlette bezeichnen, und zwar deswegen, weil auch niemand auf den Gedanken käme zu versuchen, das Omlette feinsäuberlich zurück in seine Einzelbestandteile zu zerlegen... nur als Ganzes macht es Sinn.

Texte wie die Erzählung von der Verkündigung des Herrn bringen(siehe Omlette-Vergleich) dann den meisten Gewinn, wenn man sich nicht mit Nebenschauplätzen in der Interpretation aufreibt, sondern wenn man mit einer Haltung des Vertrauens ("Es muss etwas geschehen sein - Es ist eine Botschaft für die Menschen aller Zeiten enthalten - Es ist eine Botschaft auch für mein konkretes Leben enthalten.") und im Gebet den Text aufnimmt, wie man eine Speise aufnimmt. Als Referenz fällt mir hier noch die Rede vom Essen des Fleisches (Johannes 6,54) ein, die hier für mich auch als guter Gedanke zu einer Herangehensweise an manche Texte der Bibel passt.

Es kann helfen, die Auferstehung im Blick zu behalten und sich bei den Texten auch immer die Frage gegen den Zweifel oder Unverständnis zu stellen: "Der Umstand, warum dieser Text so geschrieben und weitergegeben wurde, hat einen Grund. Warum wurde dieser spezielle Text so verfasst und über die Jahrtausende weitergereicht?"