Freitag, 31. Mai 2019

Letzter Mai (2019)

Ausschnitte der Bestellung aus dem Hause Prophecy

Heute erhielt ich wundersamerweise bereits meine neulich erwähnte Bestellung in Sachen Musik. Das Auspacken der Pakete war für mich ein bisschen wie Geburtstag oder eine andere Festlichkeit. Daweil ist doch jetzt das letzte Mal für alle Zeiten ein Mai im Jahr 2019... !!

Gestern spazierte ich auf dem Weg zu einer zukünftigen Stelle amateurgärtnerischen Wirkens im Juni. Ich stellte fest, wie sehr ich frei fliesende Gewässer, Bäche, Flüsse, Ströme, liebe. Während in der Ferne das Bellen eines Hundes verhallte, lag die Natur in fauler Frühsommermelancholie vor mir und döste.


Der Wald

Gewässer

Donnerstag, 30. Mai 2019

Schöne Worte, lauer Wind

Dieser Tage leide ich an einer schöne-Worte-Allergie besonderen Ausmaßes. Sämtliche konsultierte Doktores konnten mir nicht helfen. In kirchenparlamentarischen Zusammenhängen hört man es säuseln: "Wir lassen einander nicht los!", "Einheit", "Einander den Glauben glauben", "Das Herz ansehen"... ...
Im Hintergrund kocht aber jeder sein eigenes Süppchen, so scheint mir. "Hast du einen Freund hienieden, trau ihm nicht zu dieser Stunde, freundlich wohl mit Aug und Munde sinnt er Krieg im tück'schen Frieden...". Das ist es eher. Während nun die Kirchlichen zu freundlichem Wortgesäusel den nächsten Schritt im Vorantreiben der jeweils eigenen politischen Agenda planen, könnte ich ins nächste Gebüsch kotzen vor verlogener Zugewandtheit.

"Was heut müde gehet unter
Hebt sich morgen neu geboren.
Manches bleibt in Nacht verloren

- hüte dich, bleib wach und munter!" *



*Eichendorff: Zwielicht.

Dienstag, 28. Mai 2019

Shopping

Durch u. a. das Verkaufen von Schwerlastern, arabischem Öl, chinesischer Seide und indischem Tee bin ich (scheinbar) zu Geld gekommen. Dieses Geld wurde nun postwendend von mir zum Wohle der Menschheit (hust!) investiert. Gekauft wurden bei dem mir sehr sympathischen Label Prophecy Productions die Alben "The sea I'm diving in" von Neun Welten, sowie das Album "Airut:Aamujen" von Tenhi und ein Shirt derselben Band.

Weiterhin erwarb ich neue faltbare Kopfhörer (da mich das Musikhören mit diesen seltsamen Handyknöpfen ziemlich anstrengt) einer seriösen Marke, für die mein Kopf hoffentlich nicht zu groß ist, außerdem für Anlässe, zu denen mir Stille lieber ist als Musik oder Geräusche ein Gehörschutzset, mit dessen Vorgängermodell ich bis zum Verlust eines der beiden Stöpsel sehr gute Erfahrunge gemacht habe und so manche "stille Zeit" in lärmendem Umfeld verbringen konnte.

Gesegneten Nachmittag wünscht Ihnen der Maulwurf.

Samstag, 25. Mai 2019

Wolken und Regen

Etwas Zeit im Park verbracht. Gute Gespräche. Wolken beobachtet. Kurz Schluß mit Wahlkampfgetöse und allseitigem die eigene Güte herausstellen. Kurz Pause. Regentropfen gespürt, Wind gehört; und Wolken beobachtet.

Freitag, 24. Mai 2019

Donnerstag, 23. Mai 2019

De-mo-kra-tie

Die Europawahlen stehen bevor, oder vielleicht das Ende der Welt. In diversen Druckpublikationen (auch in solchen, die mit Parteipolitik eigentlich nichts zu tun haben) tönt es, dass es nun gelte, für ein "soziales, gerechtes, friedliches, liebevolles, grünes, schönes, kinderfreundliches, zuckerfreies, koffeinhaltiges ... bitte weitere sehr positive Adjektive hier einfügen... Europa" einzutreten. Gegen "Nationalismus, Rassismus, Godzilla, Satan, den Imperator aus dem Krieg der Sterne ... bitte weitere sehr böse Dinge nach Wunsch einfüllen". Verstehen Sie mich nicht falsch! Ich bin (grundsätzlich) ein Freund des (wobei auch das schon wieder so eine Leerphrase ist) "europäischen Gedankens" ™, ein Freund von Demokratie und Menschenrechten. Ich kriege allerdings eine Art Allergie, wenn Dinge zu sehr über den grünen Klee gelobt und zu hoch und ekstatisch gepriesen werden. Und ein Gegner von werbesloganartigen Volksversprechen bin ich ebenso.

Da liest man: "Europa. Die beste Idee, die Europa je hatte." Naja. Geht so, oder? Da könnte Europa zum Thema Europa schon noch ein bisschen weiter nachdenken, damit die Idee vielleicht irgendwann auch wirklich gut funktioniert, transparenter und bürgernäher wird (im Ernst, haben Sie sich schonmal genauer mit dem Thema Europarecht beschäftigt und damit, wie die EU funktioniert? Falls nicht: unbedingt machen! Dann wird klar, was ich meine.). Gute Idee, ja. Aber wollen wir wirklich bei der reinen Idee stehen bleiben? P.S.: Außerdem hatte nicht "Europa" (wer auch immer das sein soll.) die Idee "Europa", eigentlich hat sich das alles ja mehr aus teils glücklichem Zufall irgendwie so ergeben.

Und da kotzen einem dann SonnenpädagogInnen & Klimafreunde Inc. diverse politisch korrekte Schreibformen und Lebenskonzepte vor's Häusle ("Wohl bekomm's!"). Und da ruft uns eine deutsche Partei zu: "Kommt zusammen für Europa!". Na wo denn? Na wo denn? Am Lagerfeuer? In der Kirche? Auf dem Jahrmarkt? Au ja! Und vielleicht können wir dann gemeinsam betrunken das "Lied von Europa" der dänischen Satireformation "Der Frachter am Abend" singen. (Um Gottes Willen!)

Sonntag, 19. Mai 2019

Von Silberstaub und funkelnden Gewässern

Der heutige Sonntag war in zwei Teile gespalten. Hoffnung, Freude und Neuanfang auf der einen Seite. Auf der anderen Seite Stagnation, Absterben, Abbruch der Zelte. Wo solch strenge Gegensätze aufeinandertreffen, blühen seltsame Gefühle.

Und dann die Frage: Dient alles, auch ("vermeintlich") Schlechtes uns durch Gottes Willen zum Guten? Warum sollen wir in so einem Fall das Schlechte überhaupt vermeiden, wenn es uns und allen anderen nicht ohnehin zum Guten dient? Ein gewisser Zynismus wohnt hier, in dieser Logik. Ich denke, dass manches Schlechte auch einfach nur schlecht ist. Da ist kein guter Wille und kein "Jahre später habe ich dann kapiert, dass mich das alles so viel weitergebracht hat!", sondern da ist nur Schlechtes. Abgrundtief Schlechtes. Tod, Zerfall, Niedergang, Krankheit. Schlecht. Das ist für mich der Preis des Lebens in einer Welt, in der es freien Willen gibt, und die auch oft einer rätselhaften Logik gehorcht, die zu begreifen Menschen schon Wochen, Monate und Jahre verbrachten. Und anschließend mit grauen Haaren und einer Leberzirrhose in die Besserungsanstalt verbracht wurden.
Eine unvollkommene Welt?
Seltsam berührt haben mich da die Zeilen eines Gedichts von Tudor Arghezi ("Remember"), in dem von Gräber und der Dämmerung die Rede ist, aber auch von Silberstaub und funkelnden Gewässern.