Dienstag, 25. Oktober 2016

Feste in Zeiten der Fernseh- und Grußkartengesellschaft

"...am Halloween-Wochenende."

Heute habe ich diese oben im Screenshot zu sehende Formulierung entdeckt und mich geärgert. "Am Halloween-Wochenende". Warum habe ich mich da geärgert? Weil es kein Fest "Halloween" in den hiesigen Breiten gibt. Und demnach auch kein "Halloween-Wochenende".
Das gibt es in den USA, ja, vielleicht, aber hier nicht. Was soll da denn auch genau gefeiert werden? Das im Jahr des Affens ein riesengroßer Kürbis auf die Erde gefallen ist? Nunja, irgendwann ist wohl einfach der kritische Punkt erreicht gewesen, die zehntausendste US-Fernsehsendung, in der Halloween erwähnt wurde, und dann gab's kein Halten mehr, und jetzt feiern das eben alle hier. Hauptsache, man feiert etwas. Was ist ja egal, oder?

Die Feste, die hier um diese Jahreszeit üblich sind, sind ja eher nachdenklich, Allerseelen, Allerheiligen, im November kommt dann der Ewigkeitssontag. Ich denke, solche "Feste" wie genannt wären eher wichtig. Nachdenken über die eigene Vergänglichkeit und die Vergänglichkeit aller Dinge auf der Erde in diesem Leben. Wäre das nicht mal was, statt Dauerlärm, Dauerklamauk, Angstfest und Spontanvergruselung?

Aber das ist hier natürlich nur meine persönliche Meinung.



Anm.: Der Schreiber dieser Zeilen gesteht aber wahrheitsgemäß ein, selbst vor ein paar Jahren schon auf solchen Feiern gesichtet worden zu sein. Wobei ihn das Warum der Feier nicht weiter interessiert hat. Und so ändert sich die Zeit. Wobei wir wieder zwei Themen des Textes in knapp vier Zeilen erneut behandelt hätten.