Habe gerade (neben meiner Kirche) einer Partei Geld geschenkt. Und es fühlt sich gut und richtig an! Irgendwie habe ich (mehr sage ich aber dann nicht mehr) das Gefühl, dass es wichtig sein könnte, nicht irgendwelchen verrückten Extremisten das Feld zu überlassen. Und in Gremien und Parteigruppen will ich nicht sitzen. Also hat sich das angeboten.
Nebenher möchte ich einfach mal kurz erklären, wie ich das mache, wenn ich in der Bibel lese. Für mich klappt die Methode "Aufschlagen, Satz lesen, Erkenntnis gewonnen, alles klar." nämlich nur selten. So hat sich über die Zeit eine Art lose Methode bei mir herausgebildet:
1. Ich brauche Ruhe und einen ablenkungsfreien Raum. Kann auch draußen sein. Eine lauschige Parkbank tut es auch, wenn das Wetter passt.
2. Nachdem ich zur Ruhe gekommen bin, danke ich Gott in einem kleinen Gebet und rede mit ihm darüber, was bei mir gerade passiert, was mir durch den Kopf geht, welche Themen mich bewegen. Das kann von "Hoffentlich regnet es später nicht", über Pläne für meinen Tag bis hin zu "Wo bin ich da nur reingeraten, Herr???" gehen. Ich denke, dass die Hauptsache ist, dass es ehrlich und persönlich ist, was man betet, und nicht so ein Dahingemurmel von Phrasen. Zum Abschluß des Gebets bitte ich um Gottes Geist, damit ich nicht allein in der Bibel lese, sondern er durch seinen Geist mitgeht, und mir das zeigt, was für mich jetzt wichtig ist, und worauf ich achten soll.
3. Ich lese den ausgewählten Text einmal in Ruhe durch. Als für mich ideal hat sich eine Textlänge von 5-10 Versen herausgestellt. Das ist so ungefähr das Pensum, das ich am Stück lesen kann, ohne zwangsläufig abzuschweifen (wobei das wahrscheinlich auch nicht schlimm wäre, mal unkonzentriert "ans Werk" zu gehen. Manchmal passiert es auch trotz bester Vorbereitung. Der Mensch ist manchmal eben ein unzuverlässig' Dinc.)
4. Ich wiederhole in Gedanken das gerade gelesene mit eigenen Worten. Wenn ich an einer Stelle nicht mehr weiß, was da passiert ist, oder wie genau, dann schaue ich nochmal kurz in den Text und rekapituliere dann weiter. Wenn ich meine Bibel mit Erklärungen zur Hand habe, lese ich noch ergänzend die Erklärungen zum Text.
5. Nach einer kurzen Pause lese ich jetzt den Text noch ein zweites Mal durch. Anschließend Stille und Nachdenken.
6. Ich wende mich im Gebet an Gott mit den Gedanken, die mir beim Lesen und zu den Bibelversen gekommen sind. Auch hier gilt: keine Tabus oder Einschränkungen! Manchmal kommt mir Lob in den Sinn, manchmal beschwere ich mich über das Verhalten einer Person im Text oder rede mit Gott darüber, wie solches Unrecht wie im Text (bspw. bei der jahrelangen Gefangenschaft des Paulus und der immer wieder vertagten Entscheidung zum Fall) geschehen auch heute noch passiert. Manchmal kann ich mit einer Textstelle auch nichts anfangen, dann bitte ich um die nötige Klarheit in der Zukunft oder bete zu einem anderen Thema.
7. Notizen. Inzwischen mache ich mir zu den jeweiligen Stellen auch kurze Notizen. Über die Gedanken zum Text ein bis zwei Sätze. Auch hier bin ich sehr frei, aber wie zuvor gesagt gilt für mich: persönlich muss es sein. Kein pflichtgemäßes Herunterrattern von leeren Formeln! Zum Notizenmachen verwende ich eine sehr praktische Bibelapp. Technik, hurra!
Zumindest für mich ist es, wie gesagt, nicht so, dass ich die Bibel wie einen Bauplan oder eine direkte Anleitung lesen kann. Vielleicht klappt das bei anderen Leuten? Ich brauche es aber so, dass ich den Text regelrecht "zerwühle" und damit arbeite und darüber bete. Wer eigene Erfahrungen und Methoden hat, kann mir gerne dazu schreiben.
Schönen Sonntag!