„...die
neu aufgerollte Kirchengeschichte, eine surreale Autobiografie, eine
Satire auf die Gelehrigkeit, auf den Roman, vielleicht sogar eine
Satire auf das Schreiben eines Romans an sich.“
Das
Buch vom Manottidil
2011
Prolog
Hinterfragenswerte
Geschichten,
die
uns
traumtänzerische
Tanten
und
Onkel
erzählen,
haben
es
seit
uralter
Zeit
an
sich,
mit
den
Worten
„Es
war
einmal…“
zu
beginnen.
So
folgen
wir
denn
der
Tradition
und
allerhand
guten
überlieferten
Sitten
und
tun
es
denen
gleich,
die
vor
uns
kamen:
1.
Kapitel
Es
war
einmal
…
in
südlichen
Gefilden,
über
das
große
Mittelmeer
hinweggeflogen,
eine
Stadt
an
den
Ufern
eines
lebhaften,
breiten
Flusses,
der
die
Lebensader
eines
ansonsten
verdorrten
und
kargen
Landes
war,
dessen
Alleinstellungsmerkmal
gegenüber
dem
langweiligen
Rest
der
Welt
Kamele,
Pyramiden
und
in
Bandagen
gewickelte
Könige
gewesen
sind.
Die
Stadt,
so
sagt
man,
war zu
der
Zeit,
in
der
unsere
Geschichte
spielt,
das
blühende
Chaos.
Obskure
Syndikatsgewerkschaften
hatten
einen
Generalstreik
ausgerufen,
die
Straßen
waren
erfüllt
vom
wütenden
Protestgesang
der
nach
höheren
Löhnen
verlangenden
Dattelhändler,
Karrenzieher,
Straßenfeger,
Kamin-
und
Kamelkehrer
und
Kanalarbeiter.
Man
muss
nun
aber
diese
zum
Zeitpunkt
der
Handlung
geschehenen
Turbulenzen
nicht
als
ein
sicheres
Indiz
für
den
Sieg
von
Bürgerbewusstsein und Gesellschaftsfrieden
halten,
und
ob
die
Gerechtigkeit
letzten
Endes
gesiegt
hat,
weiß
der
Erzähler
nicht
zu
sagen,
und
gibt
zu
bedenken,
dass
dies
wahrscheinlich
in
einem
anderen,
sehr
umfangreichen
Buch
geschrieben
steht.
Kommen
wir
zurück
zu
besagter
Stadt
und
zu
den
dort
herrschenden
vielfarbenprächtigen
Tumulten.
70%
der
Städter
waren
zu
der
Zeit
der
zu
erzählenden
Geschichte
aus
purer
Langeweile
religiös
geworden.
Priester
der
unterschiedlichsten
Glaubensrichtungen
schrien ihre
Lehren
von
Türmen
herunter,
aus
Toren
heraus
oder
klingelten
an
den
Haustüren
um
mit
früh
ergrauten
Domestiken
ein
ernstes
Gespräch
über
Gott,
die
Erlösung
und
das
Jenseits
zu
führen.
Verkäufer
von
Devotionalien
und
Manufakturen,
welche
z.
B.
Splitter
aus
dem
Kreuz
Christi
aus bestem Olivenholz herstellten,
erzielten nie
gekannte
Gewinne.
Über
all
diesen
Minidramen
lachte
eine
gehässige
mittelgroße
Sonne,
über die
nie
ein
Lied
geschrieben
worden war,
unerreicht
von
sämetlichen
Blumengrüßen
der
weiten
Welt, nur
für scheinbar alle Zeit dazu
verdammt,
auf
unterschiedlichste
Szenerien,
vom
Liebesschwur
bis
zum
Staatsstreich
herunterzuscheinen,
mal
ernst,
mal
melancholisch,
mal
vielsagend,
und
die
solches
unglaublich
satt
hatte,
daher
über
die
Jahre
reichlich
verbittert war.
Manchmal,
kurz
vor
einer
Sonnenfinsternis,
überkam
die
Sonne
ein
Anflug
von
Selbstzweifeln.
Sie
wischte
sich
dann
das
gehässige
Lachen
aus
dem
Gesicht,
sodass
nur
reines,
brennendes
Feuer
zurückblieb,
keine
Augen,
die
etwas
hätten
betrachten
mögen,
kein
Mund,
keine
Pausbacken
aus
Blattgold;
und
alle
von
Menschen
erdachten
allegorischen
Funktionen
lösten
sich
Schicht
für
Schicht
von
ihr,
wie
die
Schalen
einer
russischen
Matrjoschka…
Sie
konnte
dann,
in
diesen
seltenen
Momenten,
frei
sein,
und
frei
sein
hat
auch
immer
etwas
mit
der
Fähigkeit
zu
trauern
zu
tun,
mit
der
Fähigkeit,
in
einem
Moment
genau
so
zu
sein,
wie
man
sich
im
Grunde
fühlt.
War
so
ein
Moment
gekommen,
spiegelte
sich
das Sönnchen in
den
Wellen
des
Flusses,
vergoss
96
Tränen
und
sang
leise,
während
der
Wind
Flitter,
Beethovens
Klaviersonaten
und
Taubeneier
über
die
Lande
wehte.
...........................................................Fortsetzung folgt ... ! ....................................................