Sonntag, 20. Oktober 2019

Feuchtfröhliche Abende in Nirgendheim

In strahlendem Weiß erscheint: die Batterie hochkarätiger Alkoholika


Samstag. Wir begeben uns an fremde, fröhliche Orte, zum frohen Fest hin, Freund wie Fremder. Seit langem geplant: der Gemeinschaftsabend. Getrunken wurden Whisky und rumänischer Rum. Wir sprachen über Kommunisten, die keine Schokolade herstellen können, sowie Katzen, die durch ihre schiere Körpermasse das Raum-Zeit-Gefüge verbiegen können. Wer jemals mit Katzen, Rumänen und Kommunisten Wein oder Rum getrunken hat, weiß: es kann spät werden. Und es wurde spät. Wenngleich wir wohl in jungen Jahren über die Uhrzeit gelacht hätten. Aber besser ist es so. Man soll dann gehen, wenn es am schönsten ist und man soll die Freunde dann vermissen, damit man sich bald wiedersieht.

Am Sonntag ging es nach für mich altes Maultier zu wenig Schlaf wieder in den Gottesdienst, den man trotz allem nicht mit einer Maikundgebung verwechseln sollte. Ein paar gute Gedanken, ein paar Probleme bestätigt. Werde demnächst sehen, wo ich stattdessen ab und an hingehen kann. Auftanken ohne Agit-Prop. Zum Abschluss des Gottesdienst leuchtete die Sonne wie zum Trotze besonders goldgelb auf und durch die Fenster hinein und der Kirchenmusikmann spielte eine eigenartige Melodie zwischen Kirchenlied und Sinatras "My way" als Rausschmeißer, während draußen die Blätter energisch von den Zweigen fielen und es sterbensstill auf den Straßen wurde.