Dienstag, 28. Januar 2020

Aus der Grafschaft Bärenwald

Die schöne Grafschaft Bärenwald, irgendwo am Rande der Welt

Hier nun eine kurze Vorstellung einer Spiellandschaft, in der sich meine aktuelle Beyond-the-Wall-Runde bewegt: Die Graftschaft Bärenwald.

Die Grafschaft Bärenwald liegt an und um das nördliche Meer gruppiert. Die Spieler der Gruppe stammen alle aus dem kleinen Örtchen Kleinstiege, wo man von Landwirtschaft, Handwerk und ein bisschen Handel lebt. Kleinstiege liegt an der Bärenwalder Ache, die ihren Namen vom Bärenwald hat, der wiederum der ganzen Grafschaft seinen Namen gibt. Die Provinzhauptstadt ist das im Westen gelegene Herrntrutz, wo Graf Wolf seinen Amtsgeschäften nachgeht. Am Südende der Grafschaft, bei der Hügelkette Steinerner Riegel befindet sich das Holzfällerdorf Hauersend.

Nahe der Quelle der Bärenwalder Ache steht die Verwunschene Mühle, wo der Müller Nol mit seiner Familie lebt, welcher ein Meister der Geschichten ist und gesuchter Ratgeber bei allerhand Fragen. Legenden umranken den Müller und einige behaupten, er sei weder ein richtiger Müller noch überhaupt ein gewöhnlicher Mensch. Wer auch immer schon die Mühle besucht hat, wird diesen Eindruck auch durchaus bestätigen wollen und wird schwärmen und vieles berichten von dem unirdischen Frieden der dort in der dunklen Sandsteinschlucht zwischen den Bäumen in des Müllers Haus herrscht.

Lose basierend auf dem im Grundregelbuch enthaltenen Szenario "Trollsaga" sind meine Spieler mit ihren Figuren gerade auf der Jagd nach einem unheilvollen und mythenumrankten Trollwesen, dem Vater der Steine, Ilminavi. Um diesen kurzen Ausflug an den Bärenwald abzurunden, hier nun noch eine alte Sage über den Ilminavi, die angeblich auch durch den Müller der Verwunschenen Mühle so erzählt wurde...



Die Sage vom Ilminavi

In uralten Tagen kamen Menschen ins Land und der Hügel wurde von Zwergen bebaut. Man sagt von Schiffen mit denen sie kamen von über dem Meere, von steineichernen und starken. Andrer redet vom Grasland und gigantischen, ragenden Bergen als Heimat der Zwerge, vor Zug und Zeit.

Zwerge und Menschen achteten sich, trieben Handel und beider Völker Könige und Fürsten besuchten sich oftmals in ihren Hallen, galten Gabe mit Gegengabe, Freundschaft mit Friede; und beide bewohnten das Land, wie Bruder und Bruder.

Da neidvoll erwachte der Geist der Hügel, hasserfüllt. Nicht duldend wollend die Fremden zu seinen Füßen, nicht Mensch, nicht Zwerg. Aus Windes Kraft, des Felsens Härte und Waldeinsamkeit ward Ilminavi wach, der Vater der Steine, unholdes Übel. Mensch und Zwerg hassend, zog er deren Kinder zu sich, in finstern Forst und zu schwarzem Stein, lockend mit übelem Zaubergesange. Er fraß das Vieh auf den Weiden und folgte dem Hirten nach Hause, als Schatten, der Tod brachte. Er warf Stein über Wall, verheerte die fruchtbare Stätte des Ackers und fraß, was er fand.

Geboren ward Gelgar, der König der Zwerge, kühn wie der Adler und stark wie die Berge. Seine Schwester war gefressen worden vom Steinvater, dem Ilminavi, in ihren Kindertagen. Gelgar endlich beschloss, dem scheußlichen Vater der Steine zu Leid zu machen sein Leben und des Riesen Raub zu gelten mit Glanzstahl und dessen Spuk mit dem Schwert zu ersticken.
Ein Heer hob hervor er, aus Berg und Binge, gewappnet mit Spieß und Schild aus Uponith. Drei Tage zog man, Wut an den Waffen, zu Trolles Zauberberg, bis da klang Eisen auf Eisen und Klinge schlug auf schwarze Klauenhand. Drei Tage focht man, drei Tage wogte das Heer, her und hin, bis schließlich erschlaffte der Trollmann und floh in die finsteren Hügel hinein.

Dort liegt er, die Wunden leckend, und sinnend auf Rache, bis zum Rückkehrtage, so sagt man.