Sonntag, 30. April 2017

Letzter Eintrag im Mai

Mobiles Grün

So. Morgen ist der April vorbei und es ereignet sich konsequenterweise der Mai.
Um nach der kleinen Regenzeit den gestrigen Tag ein bisschen zu nutzen, begab ich mich in die Altstadt, um dort ein bisschen umherzuflanieren und ein paar Dinge, z. B. Filme aus der Stadtbibliothek, zu besorgen.
Dabei bin ich unter anderem auf (s. o.) sog. "Mobiles Grün" gestoßen, also Bäume, die prinzipiell dazu geeignet sind, durch die Gegend verschoben zu werden. Solche sollen auch am Bahnhofsvorplatz, der momentan neu gestaltet wird, zur Verschönerung zum Einsatz kommen. Ich fand die Idee nicht so schlecht.
Ansonsten war es wie ich finde auch eine gute Idee, ein wenig umherzugehen. Heimzu machte ich noch einen Abstecher auf die Wöhrder Wiese, betrachtete die (immobilen) Bäume und freute mich am Wasser des Pegnitzarms, der dort vorbeigeleitet wird (wird "Goldbach" genannt, aber meines Wissens nach ist es garnicht der echte Goldbach, sondern eben nur ein Pegnitzarm)



Schöne Panzersperren, zum
Schutz der Menschen
vor kreativen Parkern


Ein weiterer, ganz unabhängig vom Kurzbericht oben bestehender, Gedanke beschäftigt mich momentan. Hintergrund ist eine Kontroverse um die Wahl einer homosexuellen Bischöfin in der UMC.
Schwieriges Thema!
Jedenfalls hat wohl der Rechtsrat der Kirche jetzt festgestellt, dass die Wahl (was auch relativ offensichtlich ist) den bestehenden Regeln der UMC widerspricht.
Meiner Meinung nach ist diese Entscheidung richtig, obwohl ich mir zum Thema Homosexualität und Vereinbarkeit mit der christlichen Lehre noch kein abschließendes Urteil gebildet habe. Darum soll es auch jetzt nicht gehen. Das Thema ist außen vor, nur die Entscheidung des Rechtsrates interessiert mich. Das vorab.
Also, ich finde, die Feststellung der Kirchenrechtswidrigkeit der Wahl ist richtig.
Gleichzeitig finde ich es, angesichts der wegen des Themas wohl sehr angespannten Lage momentan, sehr unvorsichtig und unklug, so eine Wahl, bei der bewusst sein muss, dass sie heikel ist, aktuell durchzuführen.

Warum? Wenn man in einer demokratische verfassten Organisation wirken will, geht es nicht anders, als sich an die demokratisch beschlossenen Regeln und Grundsätze zu halten. Umso mehr, wenn man hier von einer Kirche spricht, in der alle Entscheidungen durch Gebet, ernstes Bibelstudium, Gespräche untereinander, intensiv begleitet werden.
Empfindet man eine Regel als nicht gerechtfertigt, dann muss man sich ins Gespräch einbringen, muss seine Gründe darlegen, muss andere überzeugen und überzeugen können (also das eigene Gefühl muss auch mit tragenden Argumenten untermauert werden können. Nur ein subjektives Gefühl reicht meistens nicht.) Und dann geht das in den Prozess der Entscheidungsfindung.

Es kann jetzt sein, dass die eigenen Gründe, für welche Sache auch immer, überzeugen. Dann werden Regeln (in einer demokratisch verfassten Organisation) geändert. Wenn die Gründe nicht überzeugen, bleiben die Regeln bestehen, und man muss akzeptieren, eben in der Minderheit zu sein.
Da bietet sich dann eigentlich nur die Option, das Votum der Mehrheit erstmal anzunehmen und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt erneut für die eigenen Punkte zu werben.
Oder man entschließt, dass man die Entscheidung nicht mittragen will oder kann. Was Austritt bedeutet. Oder Abspaltung. Hm.

Wenn jetzt jemand selektiv beschließen dürfen will, welche Regeln für ihn zu gelten haben, und welche nicht, ist das zerstörerisch für eine Gemeinschaft. Wenn ich, während eine wie gesagt teilweise sehr schwierige Entscheidungsfindung momentan läuft, wenn es auch um die Einheit einer Kirche geht, mit z. B. so einer Wahl gewissermaßen versuche, den Prozess zu beschleunigen, dann ist das einfach Zündelei. Es tut mir leid, aber ich kann es nicht anders sehen als Zündelei, und in höchstem Maß gefährlich für die Einheit der Kirche. Was hätte denn dagegen gesprochen, jetzt einfach noch die Geduld aufzubringen, bis da eine Entscheidung durch die legitimen Organe der Kirche getroffen ist? Wenn man aber eh nicht bereit ist, eine möglicherweise der eigenen Überzeugung nicht entsprechende Entscheidung zu akzeptieren, dann bleibt wahrscheinlich leider eh nur die Option einer Abspaltung. Irgendwie schade.

Freitag, 28. April 2017

Irrationale Warteschlange

Mangels eines besseren Bildes
(Wer die Katze im Bild entdeckt, verdient
hohe Achtung!)


Neulich bin ich an der Bundesbankfiliale am Nürnberger Hauptbahnhof vorbeigekommen. Es war noch früh, und trotzdem war eine große Menschenschlange vor dem Gebäude schön und ordentlich aufgereiht. Habe mir erst gedacht, ob das jetzt wohl Leute sind, die irgendwie ihr Erspartes sichern wollen. Oder Goldbarren abholen wollen. Oder ... was man eben so in Paniksituationen in Banken treibt. Später habe ich dann herausgefunden, dass es wohl eine besondere Euro-Münze gibt, die sich diese Sammler (den solche waren es wohl) schnell sichern wollten. War ganz entsetzlich erleichtert!
Irgendwie erwarte ich, wegen verschiedener Diskussionen im Internet, wegen Gesprächen im näheren Umfeld, allerorten nur noch Wahnsinn und Apokalypsefieber. Sog. Impfkritiker und Lebendbescheinigte. Verschwörungstheoretiker. Rechthaber. Windmühlenfeinde. Behördenstörer. Einwohner fiktiver Staaten. Leute, die gegen die Bezahlte Politikerelite ™ anrennen wollen. "Die da oben machen doch eh..."

Und dann: Münzensammler. Das hört sich direkt wie eine gute Nachricht an. Man sammelt wieder Münzen.


Dienstag, 25. April 2017

Wieder krank, und Regen

Kaum genesen, hat mich jetzt schon wieder eine mäßige Halsentzündung gepackt. Zusammen mit anderen Dingen ist das aktuell alles ein bisschen unspaßig und unerfreulich. Da braucht man Geduld und Hoffnung!

Samstag, 22. April 2017

"Mini-Predigt": Was bin ich schuldig?

(Wie ich im Eintrag vom gestrigen Tag erwähnt habe, habe ich im Rahmen meines aktuellen Leseplans die Aufgabe erhalten, eine Art "Mini-Predigt" über Jesus und was wir oder ich ihm schuldig bin, zu schreiben. Nun will ich es wagen, hoffe, das Ergebnis ist nicht zu anmaßend, da ich ja kein Theologe bin. Ich stelle mich der Herausforderung folgendermaßen: )


"Was bin ich dir schuldig?" oder "Was schulde ich?"
Ein bisschen altmodisch fragt man so, was man denn genau für eine Leistung, die man erhalten hat, zu bezahlen hat? Die Antwort ist dann meistens auch ein genauer Betrag, in Heller und Pfennig, in Cent und Euro. Eine Hand wäscht die andere. Geben und nehmen.
Im Zusammenleben von Menschen ist das auch garnicht so schlecht. Wenn ich genau weiß, was ich schuldig bin, oder was mir jemand schuldig ist, gibt das Sicherheit und schützt vor Wilkür.
Braucht eine Beziehung zu Gott das auch?

Im 8. Kapitel des Briefs an die Gemeinde in Rom erfahren wir ein paar Dinge über Gottes Geist, und über das, was Jesus für uns getan hat, tut und tun will:

1 So gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind. (Römer 8.33-34) 2 Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3 Denn was dem Gesetz unmöglich war (weil es durch das Fleisch geschwächt wurde), das hat Gott getan, nämlich die Sünde im Fleische verdammt, indem er seinen Sohn sandte in der Ähnlichkeit des sündlichen Fleisches und um der Sünde willen, (Apostelgeschichte 13.38) (Apostelgeschichte 15.10) (Hebräer 2.17) 4 damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist.

Jesus ist gekommen, um uns frei zu machen. Von was? Von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Von der zerstörerischen Dynamik, die die Sünde, also der Graben zwischen uns und Gott, in uns auslöst.
Das "Gesetz", hier sind die Maßstäbe für das Leben, die in den Schriften des Alten Testaments nachzulesen sind gemeint, kann uns nicht retten. Und zwar nicht, weil es schlecht wäre, sondern weil es einem Menschen niemals möglich ist, das, was gut und wichtig zu tun wäre, voll zu erfüllen. (z. B.) Römer 8,7). Auch unsere oft guten Absichten sind kein Garant dafür, es immer richtig zu machen. Der Volksmund weiß: "Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht."
Wir sind, da spreche ich aus eigener Erfahrung, ganz große Meister im Scheitern.

Was macht nun Jesus, der Sohn Gottes? Er kommt, und macht uns frei davon, es auf eigene Faust versuchen zu müssen. Er ermöglicht uns eine neue Art der Beziehung zu Gott. Eine Beziehung, die darauf hin ausgerichtet ist, was Gottes Geist für uns im Sinn hat, und nicht danach, was unsere eigenen oft fehlgeleiteten Wünsche, Ideen und Träume uns einflüstern. (Römer 8,5-6). Er kommt gewissermaßen für das selber auf, was wir ihm schuldig bleiben, und worin wir immer wieder versagen. (vgl. Vers 3)

Er bietet uns an, Gottes Kinder zu werden. Das bringt uns, statt des Todes, Frieden und Leben. (Römer 8,6 + 14-15). Ein großes und tolles Angebot will ich meinen!

Um nun zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Was sind wir denn nun Jesus schuldig?
Ich denke, dass das, was uns Gott in Christus anbietet, weniger dazu führt, zu fragen: "Was bin ich schuldig?"
Ich denke, dass das Angebot Jesu uns viel mehr dazu verleiten will, es einfach anzunehmen, und dann Jesus nachzufolgen. Wohin folgen wir ihm nach? In eine neue Art zu leben, die göttlich und geistlich ist, statt fleischlich und tödlich. In eine neue Lebensperspektive hinein.

Dazu "Ja!" zu sagen, dazu verhelfe uns Gott! Amen!






Freitag, 21. April 2017

Schwere Aufgaben

Momentan lese ich einen kleinen Leseplan zum 8. Kapitel des Römerbriefes, und zu den täglichen Leseeinheiten gibt es jeweils einen kleinen Impuls. Der heutige Impuls (zu Römer 8,5-14) stellt dem Leser zwei Aufgaben, die es für mich wirklich in sich haben:

  • Schreiben Sie ein sündhaftes Verhaltensmuster auf, mit dem Sie kämpfen. Wie können Sie dieses Muster "töten"?
  • Denken Sie sich eine "Mini-Predigt" aus, mit der Sie sich selbst etwas über Christus und was Sie ihm schuldig sind, erzählen.


Finde ich ganz schön schwer.

Mittwoch, 19. April 2017

Dauer-

-regen
-kälte
-bewölkung...

Und irgendwie erreiche ich in letzter Zeit immer den Punkt, wo es offensichtlich erstmal nicht weitergeht. Das erinnert mich an die Shareware-Versionen von alten Computerspielen. Ein Level durfte man testen, dann kam irgendwann das aus. Hm...

Schönen Mittwoch!

Samstag, 15. April 2017

Gesellschaftskritik

Gesellschaftskritik ist gut und wichtig. Aber man sollte die Linie zum Verfolgungswahn und zur Verschwörungstheorie nicht überschreiten. Das ist wichtig. Nicht alles, was schief läuft, ist Resultat einer gigantischen Weltverschwörung, oder wird von einigen extrem bösartigen Menschen in irgendwelchen obskuren Metalltürmen gelenkt. Gibt es das eigentlich noch irgendwo? So vernünftige Kritik, ohne, dass man da gleich geistig im Goebbel'schen Sportpalast landet? Vielleicht ist es einfach manchmal schwer, die eigene Wut, oder auch die eigene Planlosigkeit im Zaum zu halten?

Wo sind die echten Konservativen, die nicht glauben, dass die eine vermeintliche Merkel GmbH die Umsiedlung der Welt betreibt?
Gibt es noch vernünftige Linke, die nicht überall Nazis und kapitalistische Verschwörungen sehen, und die keine großflächigen Sozialexperimente auf die Erde herabregnen lassen wollen, und keine Sprachverhedderung betreiben?

Wir brauchen Leute, Linke und Konservative, die sich Gedanken machen und konstruktive Gedanken machen. Am besten gemeinsam, an einem Tisch! Und weniger geifernde Irre.

Meanwhile, we'll have a good bottle of german "Riesling"...