Manchmal bin ich garnicht sicher, ob eigentlich alle Christen wirklich auf die selbe Art glauben. Wahrscheinlich nicht. Bei mir schleicht sich der Eindruck ein, dass einige Leute die ganze christliche Lehre mehr als eine mythische Umschreibung von Allgemeinplätzen sehen. "Nee, passiert kann das ja eh nicht sein. Darum geht's da garnicht." Echt?
Jesus war dann einfach nur ein Mensch, der irgendwie besonders war. So eine Art Philosoph.
"Sagen nicht die alten Hindus schon...?" Da scheint es dann mehr um gelebte Ethik als einen höheren Sinn im Leben zu gehen. Bzw. die gelebte Ethik ist dann eben konsequenterweise der Sinn. Wird zum Selbstzweck erklärt. Die Auferstehung Jesu Christi wird dann in die Richtung umgedeutet, dass eben "die Liebe nicht totzukriegen ist."
Ganz ehrlich, ich persönlich bräuchte für solche grußkartenhaften Allerweltsaussagen keine Religion, keinen Glauben, keine Kirche. Wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden sein soll, wenn es keinen außerhalb von Menschen, Universum, Raum und Zeit existierenden Gott gibt, dann würde es für mich auch keinen Sinn machen, zu beten. Oder so zu tun, als wäre da was. Ich persönlich würde, wäre es so, eher in den blanken Nihilismus verfallen. Vielleicht wäre es eine Art Nihilismus mit menschlichem Antlitz, aber nichtsdestotrotz nur Nihilismus als einzige logische Konsequenz. Aber auf keinen Fall würde ich in einer Kirche Mitglied sein, so tun, als wäre da was zu retten, oder religiöse Praktiken leben, wenn es nur um gelebte Ethik ginge. Wichtiger Hinweis: Tut es für mich aber nicht. Wenngleich es für mich, der nicht konsequent christlich aufgewachsen ist, manchmal auch schwer ist, darüber nachzudenken, wie es sich jetzt mit den letzten Dingen, Wahrheiten und Geheimnissen des Lebens wohl verhält, ich auch immer wieder dankbar für gute Gedanken aus Büchern, Predigten, persönlichen Gesprächen bin, ohne die tatsächliche und allem vorausgehende Existenz eines liebenden, gnädigen, persönlichen Gottes hätte für mich mein Glauben, wie ich ihn lebe, keine ausreichend rechtfertigende Grundlage.
Was soll das auch für eine Wahrheit sein, auf die man vermeintlich sein Leben gründen sollte: "Die Liebe ist nicht totzukriegen" ? Ist sie nämlich sehr wohl:
Nur mal angenommen, irgendein irrer Atomgeneral zündet sämtliche Kernwaffen der Erde, und tötet am Ende sich selbst. Selbst, wenn alle Menschen außer er selbst vor diesem Ereignis erfüllt gewesen wären von großherziger menschlicher Liebe, mit dem Ende der Menschheit wäre auch diese Liebe einfach weg. Und eben doch totzukriegen. So eine Wahrheit ist in Wahrheit keine Wahrheit. (Man verzeihe mir das geschmacklose Bild mit dem Atomgeneral!)
Nur ein allmächtiger, liebender, gnädiger Gott, wie ihn die Bibel bezeugt, kann unserem Leben Sinn über den Tod hinaus geben. Und wenn wir an sowas nicht glauben wollten, macht eine Kirche auch keinen Sinn.
Daher, unter anderem, gilt für mich im Zweifelsfall der Ausruf: "Ich glaube, hilf meinem Unglauben!" (Markus 9,24)
Ein für mich auch immer wieder wichtiges Zeugnis, dass es eben nicht nur um "Die Idee lebt weiter!" geht oder ging, kann man nachlesen im 1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 15, Verse 12-34, die ich im folgenden auszusweise zum Abschluß meines Ausbruchs zitieren will:
12 Wenn aber Christus gepredigt wird, daß er von den Toten auferstanden sei, wie sagen denn etliche unter euch, es gebe keine Auferstehung der Toten? 13 Gibt es wirklich keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden! 14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist also unsre Predigt vergeblich, vergeblich auch euer Glaube! 15 Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir wider Gott gezeugt haben, er habe Christus auferweckt, während er ihn doch nicht auferweckt hat, wenn also Tote nicht auferstehen! 16 Denn wenn Tote nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. 17 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; 18 dann sind auch die in Christus Entschlafenen verloren. 19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen!