Dienstag, 18. Juni 2019

Wasser und Blut

"Er ist es, der mit Wasser und Blut gekommen ist, Jesus Christus; nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut."
- 1. Johannes 5,6


 Diesen Vers hatte ich heute in meiner aktuellen Bibellese. Das ist nun ein sehr kraftvolles Wort, weshalb ich ein paar persönliche Gedanken dazu niederschreiben will. Jesus hat sich von Johannes dem Täufer (wieder ein anderer Johannes) mit Wasser taufen lassen (nachzulesen bei Markus 1,9-11). Er unterzieht sich einem für den sündenlosen Sohn Gottes ja eigentlich unnötigen Umkehrritual. Für mich bedeutet das, dass sich Gott mit den Menschen erstmal gemein macht. "Was ihr braucht, mache ich jetzt auch mit, damit ihr seht, dass Gott wie ihr geworden ist.". So verstehe ich es. Dabei bleibt es aber nicht. Es kommt noch das Blut: Jesu Passion. Untwerfung unter extreme Gewalt. Aufsichnahme des nötigen Opfers für die Erlösung der Vielen. Für mich steht diese Passion Jesu, sein Leiden, ja auch immer für die vielen beängstigenden Wendungen im Leben von Menschen. Diese Gänge, die wir nicht gehen wollen und für den Kelch, den wir bitten nicht trinken zu müssen. Vielleicht hat Gott in Jesus auch deswegen dieses Leiden aufsich genommen um zu zeigen, dass er sich auch nicht scheut, selbst in diese Grundfinsternis der Welt hinabzusteigen, vor der wir uns zu recht fürchten und die wir von uns weisen wollen?

Auch auf der symbolischen Ebene klingen die Worte für mich nach. Nicht nur Wasser, sondern auch Blut. Da geht es um alles. Kein Larifari und Schönwetter. Gott kennt auch die Abgründe. Das ist etwas, mit dem ich was anfangen kann. Ein Schönwettergott könnte zu mir nicht sprechen. Positives Denken ist gut. Allein trägt es aber nicht durchs Leben. Jesus Christus ist gekommen - mit Wasser; und auch nicht zuletzt mit Blut. In dieser Tat Gottes steckt Kraft. Das weckt mein Vertrauen und meine Hoffnung, mich an diesem Gott festzuhalten.