Bäume, Bäume, Bäume |
Kritische Zeiten, jaja.
Ich mag sie so gerne, diese Zeitgenossen, die in diesem wunderbar selbstsicheren Ton das Gegenüber überrollen. Klar, wenn kein Widerspruch kommt, muss man recht haben. Das war schon immer so. Das beweist sich im Vorgang selbst. Ist ja klar. Der Löwe frisst die Gazelle auf, der Beweis ist erbracht, dass die Gazelle unrecht hatte und eh nix getaugt hat. Und der Kranke, der an seiner Krankheit stirbt, ist wahrscheinlich auch irgendwie selber schuld. Der Stärkere nimmt sich sein Recht bzw. das Wort, und wer nicht laut genug, nicht schlagfertig genug, nicht spritzig-witzig genug ist, ist eben (s. o.) selber Schuld und hat abzutreten.
Nee, ganz ehrlich: mich ärgern diese Zeitgenossen mit ihrem unzerstörbaren Selbstvertrauen, die ungeachtet aller Tatsachen und ohne eine Spur von Selbstkritik ihr Gegenüber in Diskussionen in den Boden reden, und sich danach selber auf die Schulter klopfen. Mich ärgert das jedes Mal danach, dass ich nicht schnell genug kontra gegeben habe. Andererseits finde ich es den falschen Ansatz, von jederfrau und jedermann zu erwarten, sich gegen evtl. verbal grenzverletztendes Verhalten prophylaktisch in einen Rhetorikkurs zu begeben (oder, s.o., selber Schuld!)
Und mich ärgern diese Leute, die, weil ihnen für etwas der Sinn fehlt, gleich eine unvorteilhafte Schublade aufmachen, und dann Verhaltensmuster wie oben geschildert.
So. Genug. Die Woche hat gerade erst begonnen! Vielleicht wird's ja besser.