Am Wege |
Heute ist wieder Sonntag, und ich weiß garnicht so recht, was ich schreiben soll. Strenggenommen habe ich meine Posting-Quote für März ja schon erfüllt. Also rein tariflich kann man garnichts mehr von mir wollen. Trotzdem lebt ja jede ehrliche Berichterstattung auch von der Kontinuität. Und hiermit habe ich gleich wieder ein ganz wunderbares Zitat geliefert.
Was gibt es ansonsten? Ich bin heute der Meinung, dass ich garnichts erklären muss. Ich kann eine Meinung haben, auch, wenn ich keine Lust habe, sie dann auch ausführlich und fundiert zu verteidigen. Bei aller Offenheit: Manches bleibt Intuition und Vertrauen. Vielleicht blüht die vielgepriesene Ironie deswegen so auf in diesen Jahrzehnten, weil die Leute nicht mehr vertrauen wollen?
Gestern sind die Dame und ich ein bisschen durch den Wald gefahren. Im Vergleich dazu, am Wöhrder See entlang zu fahren, ist der Wald deutlich Sieger. Daher habe ich für mich entschlossen, dass es, wenn überhaupt, weiter in den Wald hinein geht, und Weg vom See, und von der Stadt, der schrecklichen, wo sich die Menschen von ihren Flachbildschirmen kratzen und sich vor überteuerten Fressständen scharen, wo der verkaufsoffene Sonntag regiert, und jede Ruhe, und jede Wahrheit, und jede Sehnsucht getötet wird, weil man ihren Anblick nicht mehr ertragen kann.
Zwischen Lorenzkirche und Burg steigt dann Rauch auf; und die Rachsüchtigen lassen ihre Kaffeetasse auf das Pflaster fallen. In Scherben bricht sich die Märzsonne darin.